Digitale Magazin-Angebote im Vergleich

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Jederzeit und überall komplette Magazine oder einzelne Zeitschriften-Artikel lesen: das versprechen verschiedene verlagsübergreifende, unabhängige Online-Kioske. Den Leser freut es – wenn er den Überblick behält. Nicht ganz einfach, denn es gibt unterschiedliche Bezahlmodelle. Die Zeitschriften lassen sich in Auszügen als Artikel, einzelne Ausgaben, Abonnements oder sogar als übergreifende Flatrate für alle Magazine abrufen.

Worin genau unterscheiden sich diese Angebote? Wie viele Zeitschriften bekommt der Nutzer jeweils für sein Geld? Und damit die Verlage auch in Zukunft verdienen und hochwertige Inhalte für ihre Leser bereitstellen können: was passiert mit dem Geld, das der Nutzer zahlt? Die Magazin-Flatrate Readly stellt die gängigsten digitalen Magazin-Angebote vor.

Online-Kiosk: Lektüre auf Einzelbasis oder als Abonnement

Die Bezahlmodelle bei den Online-Kiosken, deren Angebot sich auf Magazine und Zeitungen erstreckt, sind vielfältig. So verfolgt Blendle den iTunes Ansatz und bietet Artikel zum Kauf an, während sich im iKiosk ganze Ausgaben kaufen lassen – einzeln oder im Rahmen eines Abonnements. Das Portfolio von Blendle erstreckt sich auf 150 Titel, im iKiosk finden sich 800 Magazine und Zeitungen. Der Preis bemisst sich individuell, je nachdem, welche Artikel, Zeitungen und Magazine man kaufen oder welches Abo man abschließen möchte.

Auch Amazon mischt mit seinem Newsstand in diesem Segment mit. Im Angebot befinden sich rund 500 Titel. Kunden können die gewünschte Ausgabe als e-Paper kaufen oder ein Abonnement abschließen – zum selben Preis wie bei den Verlagen oder anderen Online-Kiosken.

Flatrate-Modell: Magazine zum Festpreis

Das Modell einer „digitalen Flatrate“, das sich mit Spotify und Netflix bereits in den Bereichen Musik und Film durchgesetzt hat, wird auch für Zeitschriften und Magazine immer beliebter. Zuletzt ergänzte Amazon sein Angebot für Prime-Kunden. Der Leser muss 8,99 Euro pro Monat zahlen, wenn er als Prime-Kunde auf das als „kostenlos“ beworbene Angebot zugreifen möchte. Dieses besteht aktuell aus 32 deutschen Magazinen und Zeitungen. Die Titel wechseln regelmäßig. Das bedeutet: wer Glück hat, kann ab und zu Ausgaben seiner Lieblings-Zeitschrift lesen, ohne dass zusätzlich Kosten anfallen würden.

Von einer echten Flatrate lässt sich an dieser Stelle also noch nicht sprechen. Diese wird aktuell nur von Readly und read-it angeboten. Beide Unternehmen haben eine Flatrate für 9,99 Euro im Angebot. Allerdings ist read-it auf dem deutschen Markt noch jung und wenig aktiv, weswegen es gewaltige Unterschiede im Portfolio der beiden Startups gibt. Während read-it 300 Zeitschriften und Zeitungen anbietet, konzentriert sich Readly auf Magazine, stellt davon aber mehr als das 7-fache zur Verfügung – aktuell können Readly-Nutzer auf mehr als 2.200 Titel zugreifen, davon rund 600 deutschsprachig.

Digitale Vertriebserlöse für Verlage nicht bei allen Anbietern

Zwar haben neue Verbreitungswege stets das Potenzial, neue Leser zu locken und bestehende zu halten, doch das Online-Publishing ist für den Verleger nur rentabel, wenn er die Plattform mit dem passenden Bezahlmodell auswählt. Amazon hat als Vertriebsplattform sicherlich ein enormes Potenzial, zahlt im Rahmen von Amazon Prime allerdings keinen Verlagsanteil. Anders Blendle, wo die Verlage mit 70 Prozent der Nutzerbeiträge vergütet werden. Gleiches gilt für Readly und read-it. Jedoch unterscheidet sich bei beiden die Basis, nach der der Verlagsanteil bemessen wird. Read-it nimmt als Ansatz Lesezeit und kumuliertes Verhalten aller Nutzer, Readly schlüsselt die bezahlt gelesenen Magazin-Ausgaben auf in Lesezeit und das jeweilige Verhalten des einzelnen Nutzers. Die Verlage erhalten von Readly zudem anonymisierte Analysen und Statistiken über Leseverhalten und Nutzung der Magazine.

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