Neue Lust auf Heimat? Corona verändert Europas Reiseverhalten

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Sommer ist Reisezeit in Europa. Der Kontinent durchmischt sich mit Reisenden aus allen Nationen – normalerweise. Aber wie gestalten die Menschen die Urlaubssaison unter Corona-Bedingungen? Herrscht infolge des Lockdowns „Budenkoller“ und die Europäer nutzen die freien Tage, um der Heimat zu entkommen? Diesem Thema hat sich die Magazin-App Readly angenommen und in einer Studie 6.371 Männer und Frauen aus Schweden, Großbritannien, Deutschland und Italien zu ihren Reiseplänen für den Sommer befragt. Die Ergebnisse verweisen auf überraschende Unterschiede zwischen den einzelnen Nationen.

Sommer in Zeiten von Corona: Reisen oder nicht reisen, das ist hier die Frage 

Obwohl die meisten Frauen und Männer durch den Shutdown mehr Zeit als gewöhnlich in der Wohnung verbracht haben, fällt in diesem Jahr der Sommerurlaub der Europäer anders aus als sonst: Trotz Lockerung der Reisewarnungen entdecken die Menschen die Schönheiten des Zuhauses – die Mehrheit der Befragten will laut Readly-Umfrage* in der Heimat bleiben. Durchschnittlich gibt noch nicht einmal einer von zehn Europäern an, dieses Jahr ins Ausland zu fahren. Die Spannbreite schwankt dabei: Auf Platz 1 der Auslandsreisenden liegen die Deutschen (13 %), gefolgt von den Briten (10 %). Am wenigsten in anderen Ländern treffen wird man dieses Jahr die Schweden (5 %) und die Italiener (4 %). 

Die größte Lust am Urlaub in der eigenen Heimat zeigen die Schweden. Für dieses Jahr gibt rund die Hälfte (47 %) an, ihren Urlaub zu Hause zu verbringen. Ein weiteres Drittel (34 %) sagt aus, innerhalb Schwedens reisen zu wollen. Es folgen die Italiener, bei denen 31 % planen, ihre freien Tage in den eigenen vier Wänden zu verbringen, weitere 43 % wollen innerhalb des Heimatlands bleiben. Unter den Briten ist es ein gutes Drittel, die im Inland bleiben (14 % zu Hause, 20 % verreisen im eigenen Land). Dagegen gibt mehr als die Hälfte der Männer und Frauen in UK an, den Sommerurlaub dieses Jahr ganz gestrichen zu haben (56 %) – sie liegen mit diesem Wert mit großem Abstand auf Platz 1 unter den Europäern.

„Die Menschen entdecken ihr Heimatland wieder“, sagt Marie-Sophie Bibra, Head of Growth DACH/IT & Head of Customer Success bei Readly. „Entspannung kann man auch Zuhause finden. Lange schlafen, im Garten sonnen, ausgiebig in Zeitschriften schmökern – es sich gut gehen lassen ist weniger eine Frage des Wo, sondern des Wie.“

Readly hat anhand der Suchstatistik für den Juni 2020 recherchiert, welche urlaubsbezogenen Schlüsselwörter Nutzer und Nutzerinnen zur Planung des diesjährigen Urlaubs am häufigsten auf der Plattform erkundet haben. Die Top 5 Stichworte sind: Garten, Camping, Grill, Wohnmobil und Pool.

Ostsee, Schwarzwald, Zugspitze, Bodensee – Deutschland bleibt zu Hause

Rund die Hälfte (47 %) der 2.156 in der Studie befragten Deutschen vergnügt sich diesen Sommer in der Heimat. Gut ein Viertel davon gibt an, im Inland reisen zu wollen (23 %), der Rest fährt erst gar nicht los, sondern macht Urlaub auf Balkonien & Co. (24 %). 

Überraschende Erkenntnisse bietet ein Blick auf die Detailergebnisse der Studie: 40 % der deutschen Frauen und Männer geben an, dieses Jahr keinen Sommerurlaub zu machen. Es sind allerdings vor allem die Jüngeren, die das betrifft: Unter den 18- bis 29-Jährigen sagt fast jeder Zweite aus (48 %), diesen Sommer nicht für Reisen zu nutzen, unter den Über-60-Jährigen ist es nur knapp ein Drittel (34 %).

* Die Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von Readly durchgeführt. Im Zeitraum vom 22. bis 30. Juni 2020 fanden insgesamt 7.433 Online-Interviews mit Befragten über 18 Jahren aus Schweden, Großbritannien, Deutschland, Australien und Italien statt.
 

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