Readly: Die stärksten Frauen Magazin-Cover aller Zeiten
Das Motto des Internationalen Frauentags am 8. März 2021 ist mit #ChooseToChallenge ein Aufruf zum Handeln. In den letzten 12 Monaten haben Zeitschriften durch Reportagen und aussagekräftige Bilder auf ihren Titelseiten eine wichtige Rolle bei der Beeinflussung der weiblichen Gleichberechtigung gespielt. „Die Ausgabe von Forbes AT mit dem Schwerpunkt ‘Frauen’, in der Geschichten und Rollenmodelle des weiblichen Krisenmanagements beleuchtet werden, die Ausgabe von Vogue NL zum Thema Mutterschaft, die wichtige Arbeit von Grazia IT im Kampf für die Rechte und die Sicherheit von Frauen, die während der Pandemie so stark gelitten haben, sind nur einige Beispiele dafür“, sagt Marie Sophie von Bibra, Head of Non-English Markets & Head of Customer Success bei Readly, der App für Zeitschriften und Zeitungen.
Readly wirft einen Blick auf einige der stärksten Titelseiten aller Zeiten, bei denen das Magazin und die Frauen auf den Covern den Status quo herausgefordert und einen wesentlichen Beitrag für Gleichberechtigung geleistet haben.
Glamour College, 1968
1968 zeigte Glamour die Harvard-Studentin Katiti Kironde auf ihrer Titelseite, die erste schwarze Frau auf dem Cover eines großen Magazins. Zu einer Zeit, in der sich die Nation inmitten der Bürgerrechts- und Black-Power-Bewegung befand, war die Abbildung von Katiti eine ikonische Veränderung in der Modeindustrie und in ganz Amerika. Diese Ausgabe ist bis heute die meistverkaufte Ausgabe von Glamour.
Demi Moore, Vanity Fair, 1991
Im Jahr 1991 wurde das Nacktfoto der schwangeren Demi Moore auf dem Titelblatt der Vanity Fair von vielen als "skandalös und unanständig" angesehen. Es wird berichtet, dass Einzelhandelsgeschäfte das Magazin in Papier einwickelten und es als grenzwertig pornografisch bezeichneten. Infolgedessen entstand eine Bewegung, die den Blick auf schwangere Frauen hinterfragte und änderte – zusammen mit einem positiven gesellschaftlichen Trend, der Schwangerschaftsfotos in Mode brachte.
Anita Hill, People Magazine, 1991
Ein weiteres Cover, das die Ermächtigung der Frau im Jahr 1991 beschleunigte, war die Titelseite des People Magazins mit Anita Hill, die vor dem Obersten Gerichtshof über den Vorwurf sexueller Belästigung gegen den auf seine Bestätigung wartenden Richter des Obersten Gerichtshofs Clarence Thomas aussagte. Aufgrund von Hills Aussage wurde die Art und Weise, wie in Amerika über Belästigung am Arbeitsplatz gesprochen und diese betrachtet wurde, verändert. Weil das People Magazin über die Geschichte berichtete und sie auf das Cover setzte, fühlten sich mehr Frauen ermutigt, mit ihren eigenen Erfahrungen hervorzutreten.
Ellen DeGeneres, Time Magazin, 1997
1997 machte Ellen DeGeneres mit ihrem "Coming-out" in ihrer TV-Sitcom weltweit Schlagzeilen. Es folgte die Titelgeschichte im Time Magazin, die die LGBTQ-Diskussion für immer veränderte. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es keine lesbischen Hauptfiguren im US-Fernsehen. DeGeneres entschied sich jedoch, die gesellschaftlichen Normen herauszufordern und mit Hilfe eines Magazin-Covers die Welt für immer zu verändern.
Dixie Chicks, Entertainment Weekly, 2003
Was als Moment der Meinungsfreiheit im Jahr 2003 gedacht war, führte für die Dixie Chicks zu einer Periode von Hassmails, Todesdrohungen, Boykotten von Radiosendern und Songverboten. Bei einem Konzert in London sprach sich die Leadsängerin der Gruppe, Natalie Maines, gegen den damaligen Präsidenten George W. Bush aus und sagte: "Nur damit ihr es wisst, wir sind auf der guten Seite mit euch allen. Wir wollen diesen Krieg nicht, diese Gewalt, und wir schämen uns, dass der Präsident der Vereinigten Staaten aus Texas kommt."
Auf dem Cover ist die Band nackt zu sehen, mit wahren Kommentaren, die auf ihre Haut geschrieben wurden. Das Magazin-Cover markierte einen historischen Moment in der Musik, als Frauen mit Einfluss sich entschieden, ihre Meinung zu sagen und sich nicht zu entschuldigen. Im Jahr 2006 veröffentlichte die Band die Single "Not ready to make nice", die über den Vorfall geschrieben wurde und einer ihrer meistverkauften Songs bleibt.
Are you Mom Enough, Time Magazine, 2012
Im Jahr 2012 verursachte das Time-Magazin mit seinem "Are You Mom Enough?"-Cover einen Aufruhr. Der Verlag gestaltete die Titelseite bewusst provokant und kontrovers, denn der Artikel selbst handelt nicht von Jamie Lynne Grumet, die auf dem Cover mit ihrem dreijährigen Sohn abgebildet ist. Vielmehr geht es um die Attachment Parenting Theorie von Dr. Bill Sears. Jamie wurde jedoch von Time wegen ihres damaligen Blogs angesprochen, in dem sie unter anderem über das Stillen schrieb und Details ihrer eigenen Erfahrungen einfließen ließ. Die Kombination des kontroversen Bildpaares mit der Überschrift der Titelgeschichte sorgte für ein starkes Magazin-Cover.
Caitlyn Jenner, Vanity Fair, 2015
"Wow" war definitiv das Wort, das die meisten Leute auf den Lippen hatten, als sie das Cover der Vanity Fair 2015 sahen, auf dem die Transfrau Caitlyn Jenner abgebildet war. Die Titelseite hielt den Moment fest, in dem sie der Welt ihren neuen Namen verkündete.
New York Magazin, 2016
Im Juli 2016 veröffentlichte das New York Magazin ein eindringliches Cover, auf dem 35 Frauen abgebildet waren, die Bill Cosby des sexuellen Missbrauchs beschuldigten. Das zusätzliche Element, das das Cover so kraftvoll machte, war ein unbesetzter Stuhl, der symbolisierte, dass es wahrscheinlich mehr Frauen gab. Suggeriert wurde die Frage: "Ist das Ihr Stuhl?"
The “Silence Breakers”, Time Magazine, 2017
Im Jahr 2017 hat das Time-Magazin seine “Person des Jahres” an Frauen verliehen, die sich gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ausgesprochen hatten. Der Arm, den Sie unten rechts auf dem Cover sehen können, steht für die ungenannten Frauen, die sich anonym mit Berichten gemeldet hatten. Diese Frauen erhoben das Wort und setzten mit #metoo eine Bewegung in Gang, die Frauen auf der ganzen Welt wissen ließ, dass sie nicht allein sind.
Breonna Taylor, Vanity Fair, 2020
Die September 2020-Ausgabe der Vanity Fair zeigt ein Titelbild von Breoana Taylor, die im März letzten Jahres von der Polizei in ihrem Haus erschossen wurde. Breonnas Tod löste Empörung aus. Viele Menschen forderten, dass die Beamten verhaftet und angeklagt werden sollten, zusammen mit dem Start einer #SayHerName-Kampagne.
A propos #ChooseToChallenge: es heißt, dass im letzten Jahr die Titelseiten von Magazinen Themen über schwarze Identität dreimal so häufig in einem positiven Licht dargestellt haben als in den vorherigen 90 Jahren zusammen.
Die Cover-Bilder finden Sie hier.
Dr. Susanne Ardissonsusanne.ardisson@readly.com