Selbstexperiment: Influencer verzichtet zwei Wochen auf Social Media

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Der für seine Selbstexperimente bekannte Influencer Tomatolix startete in ein kleines Abenteuer: Um herauszufinden, ob man es als Millennial auch längere Zeit ohne Social Media aushalten kann, verordnete er sich zwei Wochen Detox für alle sozialen Kanäle. Während dieser Zeit hat er sich ausschließlich mittels Zeitungen und Magazinen, die auf der digitalen Abo-App Readly zur Verfügung stehen, über das aktuelle Tagesgeschehen und Trends informiert. Wie es Tomatolix dabei ergangen ist? Ein persönlicher Erfahrungsbericht.

Am Anfang stand dieses Gefühl, das mit Sicherheit fast jeder Mensch im 21. Jahrhundert nur allzu gut kennt: Ich verschwende viel zu viel Zeit mit meinem Handy! Morgens ist es der erste Griff nach dem Aufstehen, abends der letzte vor dem Schlafengehen. Sogar, wenn ich einen Film schaue, aktualisiere ich nebenbei meinen Feed. Und ganz ehrlich: Ich bin von mir selbst genervt und habe das Gefühl, abhängig zu sein. Vor ein paar Jahren habe ich schon einmal ein ähnliches Experiment gewagt und eine Woche aufs Internet verzichtet. Das hat mir richtig gutgetan. Und auch wenn es andere Zeiten waren, in denen die Bedeutung von Social Media noch lange nicht so groß war wie heute: Warum das nicht noch einmal versuchen?

Social Media ist eine wichtige Nachrichtenquelle

Natürlich habe ich mir im Vorfeld ein paar Regeln auferlegt und zum Beispiel sämtliche Social- Media-Apps auf meinem Handy gelöscht. Die einzige Ausnahme ist WhatsApp, da ich diese App für meine Arbeit benötige. Außerdem habe ich alle Webseiten der Social-Media-Dienste auf meinem PC gesperrt. Und das hat sich dann auch schon fast ein wenig gruselig angefühlt. Beruhigend hingegen: damit bin ich nicht allein. Laut einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Magazin- und Zeitungs-App Readly ist Social Media eine der drei wichtigsten Quellen für Entertainment-News, Hobbies oder Lifestyle-Inspiration für fast jeden vierten Befragten (22 %). Und für jeden fünften Deutschen (19 %) ist Social Media eine der drei wichtigsten Quellen für Nachrichten. Bei Leuten in meiner Altersgruppe (18 bis 29 Jahre) ist der Anteil mit 37 Prozent sogar noch höher. Aber die Befragung zeigt auch, dass nicht jede Nutzung zielgerichtet ist: Die Hälfte aller Befragten (49 %) scrollt planlos auf dem Smartphone herum, ohne einen wirklichen Zweck zu verfolgen. Für viele Deutsche wäre ein kompletter Verzicht auf Social Media also wohl genauso schwer wie für mich.

Extreme Konditionierung und kurze Aufmerksamkeitsspanne

Und die ersten Tage ohne soziale Medien waren dann auch wirklich eine Herausforderung. Mir ist es sehr schwergefallen, mich zu konzentrieren und immer wieder habe ich mich dabei ertappt, wie ich mein Handy herausgeholt habe, um die Social-Media-Feeds zu checken. Aber da war natürlich nichts mehr, was ich mir anschauen konnte. Ich fand es befremdlich, wie sehr ich auf diesen Ablauf konditioniert war. Irgendeine Lösung brauchte es aber natürlich, um nicht komplett von der Außenwelt und Nachrichtenlage abgeschnitten zu sein. Denn auch die News habe ich vor dem Start des Experiments hauptsächlich über Social Media abgerufen, sei es über die Insta-Accounts der öffentlich-rechtlichen Sender oder über Twitter. Jeden Tag eine neue Print-Zeitung zu kaufen, war mir zu aufwändig. Um den Bedarf an tagesaktuellen Nachrichten zu decken, habe ich mir die App von Readly auf mein iPad geladen. Dort gibt es neben vielen internationalen Titeln auch jede Menge regionaler sowie überregionaler deutscher Tageszeitungen. Das ist mir vor allem ganz zu Beginn des Experiments aufgrund meiner kurzen Aufmerksamkeitsspanne zugegebenermaßen schwergefallen. Ich habe aber schnell Gefallen daran gefunden, auch mal wieder längere Artikel zu lesen.

Die neu gewonnene Freiheit

Einige tolle Nebenwirkungen meines Social-Detox-Experiments haben sich sehr schnell

eingestellt: Ich bin zum Beispiel morgens viel schneller aus dem Bett gekommen, weil ich nicht

mehr so lange durch die Social-Feeds gescrollt habe. Und ich habe die Energie gefunden, nach einem langen Drehtag mit Freunden auszugehen. Diese Zeit habe ich früher auf meinem Bett im Hotel verbracht, um durch meine Feeds zu scrollen. Ich hatte auch Zeit, mir etwas zu kochen! Und natürlich Zeit, um zu lesen und neue Informationsquellen zu entdecken – die mich auch ein wenig aus meiner „Bubble“ herausgeführt haben. Auf einer längeren Zugfahrt, die ich früher dazu genutzt hätte, ewig durch meinen Insta-Feed zu scrollen, habe ich stattdessen Readly genutzt. Ich habe dort zum Beispiel ein Psychologiemagazin entdeckt, von dem ich vorher noch nie gehört hatte und eine Menge neuer Dinge über Themen gelernt, mit denen ich mich sonst vermutlich nie beschäftigt hätte: Etwa wie sich Kaffee auf das Gehirn und die Psyche auswirkt – er senkt das Risiko für Depressionen und Parkinsonerkrankungen. 

Langeweile zulassen und als Initial nutzen

Das Lesen, aber auch das entschleunigende Nichts-tun-und-aus-dem-Fenster-schauen, das ich mir früher aufgrund des automatischen Griffs zum Handy nicht wirklich erlaubte, haben mich insgesamt viel entspannter gemacht. Auch weil ich gelernt habe, die kleinen Pausen während des Tages bewusster wahrzunehmen und mehr zu genießen. Schon nach relativ kurzer Zeit ohne soziale Medien war auch meine Aufmerksamkeitsspanne wieder viel größer. Ich war nicht mehr so getrieben von dem Drang, ständig meine Feeds zu checken, um bloß nichts zu verpassen. Und habe gemerkt, wie sehr alle anderen an ihren Handys kleben: in der U-Bahn, beim Essen, in den Drehpausen an meinen Sets. Natürlich war mir hier und da auch mal richtig langweilig. Aber ich habe entdeckt, dass durch Langeweile neue Gedanken entstehen – gewissermaßen ein kreativer Prozess in meinem Gehirn in Gang gesetzt wird. Diese Erfahrung will ich definitiv künftig gezielter einsetzen, zum Beispiel, um auf neue Ideen für meine Arbeit zu kommen. 

Es gibt auch negative Seiten…

…allerdings nicht viele. Da Social Media nicht nur mein Hobby sondern auch mein Beruf ist und ich dort in den Zeiten vor dem Experiment laut Handy-Analyse mindestens zwölf Stunden pro Woche verbracht habe sowie weitere X-Stunden vor dem Rechner, sind mir in den 14 Tagen ohne soziale Netzwerke ein paar Anfragen meiner Community durch die Lappen gegangen. Ich wurde in der Zeit sogar für einen Preis nominiert. Das habe ich dann mitbekommen, weil mir jemand einen Screenshot via WhatsApp geschickt hat. Aber diese Nebenwirkungen waren natürlich in gewisser Weise einkalkuliert. Was mir wirklich gefehlt hat: Social Media dient auch dazu, am Leben meiner Freunde, die nicht in meinem direkten Umfeld leben, teilzuhaben. Ich freue mich jetzt aber wieder viel mehr darüber als vor dem Experiment, hier gewissermaßen mit „an Bord“ zu sein. Wahrscheinlich wird meine Social-Media-Nutzung nach dem Experiment wieder schnell auf das alte Niveau zurückgehen. Aber ich habe mir fest vorgenommen, mich in diesem Feld künftig bewusster zu bewegen. Und in Zukunft vielleicht häufiger kurze Zeiten für Social-Media-Detox einzulegen.

Für alle, die nicht genau wissen, wie sie ihren Social-Media-Konsum einschränken können, gibt die Psychologin Dr. Isabel Brandhorst zwei Tipps für eine sinnvolle Nutzung:

  1. Schalten Sie Benachrichtigungen aus und schauen Sie nur alle zwei bis drei Stunden nach, was passiert ist. So bestimmen Sie selbst und müssen nicht immer einer Aufforderung oder einer Benachrichtigung der App folgen. Legen Sie Zeitfenster fest und sorgen Sie dafür, dass soziale Netzwerke nicht 24/7 verfügbar sind.
  1. Haben Sie Ihr Handy nicht ständig bei sich: Sie müssen Ihr Handy nicht unbedingt in die Tasche stecken, Sie können es auch im Rucksack haben. Das Handy muss nicht unbedingt am Bett liegen, Sie können auch einen Wecker benutzen. Oder man benutzt eine Armbanduhr: Jedes Mal, wenn ich auf die Uhr schaue, sehe ich auf dem Handy schon wieder so viele Nachrichten und obwohl ich nur wissen wollte, wie spät es ist, bin ich schon wieder auf WhatsApp und Instagram.

Über die YouGov-Umfragen:

Die Umfragen wurden vom Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von Readly durchgeführt. Vom 19. bis 24. März 2020 wurden insgesamt 7.379 Online-Interviews zum Thema Bildschirmzeit und Gesundheit mit Befragten ab 18 Jahren aus Schweden, Deutschland, dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden und Italien durchgeführt. In einer weiteren Befragung wurden insgesamt 2.090 Deutsche ab 18 Jahren im Zeitraum vom 26. bis 29. November 2021 mit der CAWI-Methode nach ihren Lesegewohnheiten befragt.

Pressekontakt:
Tabea Schleweis
PR Manager
press.de@readly.com

Über Readly:

Readly ist der europäische Marktführer für digitale Magazine. Das Unternehmen bietet einen digitalen Abonnementservice an, mit dem Kund:innen unbegrenzten Zugang zu 6.900 Magazinen und Zeitungen haben, einschließlich des Kataloges von ePress. Readly hat Abonnent:innen in mehr als 50 Ländern und bietet Inhalte in 17 verschiedenen Sprachen an. In Zusammenarbeit mit 1200 Verlagen weltweit digitalisiert Readly die Zeitschriftenbranche. Im Jahr 2021 belief sich der Umsatz auf 466 Millionen SEK. Seit September 2020 ist die Readly-Aktie an der Nasdaq Stockholm Small Cap notiert. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte https://corporate.readly.com.

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