Vertrauensverlust in Nachrichten: Fake News beunruhigen die Deutschen

Report this content

Für die Deutschen stellen Fake News einen Sorgenfaktor dar: Die Mehrheit fühlt sich beunruhigt durch Fake News und glaubt, dass diese in den nächsten Jahren weiter zunehmen werden. Vor allem Ältere fühlen sich Falschmeldungen ausgeliefert. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie mit über 7.500 Befragten*, die die Magazin-Flatrate Readly in Auftrag gegeben hat.

Fake News sind in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit ein heiß diskutiertes Thema. Die Debatte reicht von reißerischen Schlagzeilen, makellosen Bildern von Prominenten dank Photoshop bis hin zu politischen Falschmeldungen. Besonders die sozialen Medien haben den Ruf, dass hier Falschmeldungen ungeprüft mit wenigen Klicks an sehr viele Menschen weiterverbreitet werden.

Aber wie besorgt sind die Menschen in Deutschland wirklich über Desinformation und Polarisierung? Nimmt das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Nachrichten ab? Und welche Gegenmaßnahmen werden ergriffen?

Deutsche haben pessimistischen Blick auf Fake News, besorgt sind vor allem die Älteren

In Europa fühlen sich Menschen bedroht von Fake News. Durchschnittlich sagten 59 % der europaweit Befragten aus, beunruhigt über gefälschte Nachrichten zu sein. Länderabhängig schwanken die Werte stark: Am meisten Sorgen machen sich die Briten (64 %), am wenigsten die Schweden (48 %). In Deutschland sagten über die Hälfte (56 %) aus, besorgt über Fake News sein. Rund jeder fünfte Deutsche (21 %) ist der Meinung, „oft“ Falschinformationen in Nachrichten ausgesetzt zu sein, 7 % glauben sogar, dass das „sehr oft“ der Fall ist. Ein großer Teil der Befragten (40 %) vertritt die Meinung, dass heutzutage gar keine Möglichkeit mehr besteht sicherzustellen, ob eine Nachricht vertrauenswürdig oder eine Fake News ist. Besonders ausgeprägt ist diese Ansicht bei Frauen (47 % gegenüber 33 % der Männer) und Älteren: Bei den 18- bis 24-Jährigen stimmte jeder Vierte der Aussage zu, es gäbe keinen Weg, Fake News zu entlarven, bei den Befragten über 55 Jahren ist rund jeder Zweite dieser Meinung (49 %).

Die Studie zeigt außerdem, dass die Deutschen beim Thema Fake News pessimistisch in die Zukunft sehen. Über die Hälfte (55 %) glaubt, dass gefälschte Nachrichten in den nächsten Jahren weiter zunehmen werden. Auffällig ist, dass hier Männer deutlich negativer eingestellt sind als Frauen: 61 % der männlichen Befragten erwarten eine Zunahme der Fake News, unter den weiblichen Befragten sind es 10 % weniger (51 %). Eine negative Einstellung zeigt sich auch mit steigendem Alter der Befragten: Unter den Über-55-Jährigen gaben 60 % an, dass sie an eine Zunahme von Fake News glauben.

Der Umgang mit Fake News – Deutsche nehmen Gegenmaßnahmen in die eigene Hand

Transparenz, Tatsachen und Trust sind den Deutschen offenbar eine wichtige Tugend bei Nachrichten. Sie entwickeln eigene Wege, um sicherzugehen, dass die Nachrichten, die sie konsumieren, glaubwürdig sind. Als wichtigste Vorkehrung zur Vermeidung von Fake News betrachten die Deutschen die Nutzung von vertrauenswürdigen Plattformen, wie beispielsweise einer Magazin-App (25 %). Hier sehen sie über die Bereitstellung von kuratierten Inhalten offenbar am besten gewährleistet, wahrheitsgemäße Inhalte zu bekommen. Andere Wege, um Fake News zu vermeiden, sind für die Deutschen, die Fakten selbst zu überprüfen, oder Nachrichten von einem renommierten Medium zu lesen. Jan Blender, Country Lead DACH, IT & NL bei Readly kommentiert: "Fake News sind nach wie vor ein großes Thema, dem die Verbraucher durch die Wahl vertrauenswürdiger Quellen und Plattformen entgegenwirken. Dies steigert wiederum die Bereitschaft, für qualitativen und glaubwürdigen Journalismus zu bezahlen.“

Die Zahlungsbereitschaft für Qualitätsjournalismus steigt unter den Deutschen: 17 % der Befragten gaben an, dass sie derzeit bereit sind oder sein würden, für journalistische Inhalte bezahlen, um Fake News zu vermeiden. Weitere 11 % gaben an, für geprüften Journalismus bezahlen zu wollen, wenn Fake News weiterhin zunehmen.

* Die Ergebnisse stützen sich auf eine YouGov-Umfrage von 7.603 Männer und Frauen in den fünf Kernmärkten von Readly (Schweden, Deutschland, Großbritannien, Niederlande und Italien). In Deutschland wurden 2.021 Männer und Frauen befragt. Befragungszeitraum war vom 1. – 6. November 2019.

Tags:

Abonnieren

Medien

Medien

Dokumente & Links