​Wachstumsmarkt Tagungen & Kongresse: Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit sind entscheidende Erfolgsfaktoren

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Veranstaltungen wie Kongresse, Tagungen oder Jubiläumsfeiern verzeichnen in Deutschland seit zehn Jahren durchgehend steigende Teilnehmerzahlen. 412 Millionen Besucher zählte das Europäische Institut für Tagungswirtschaft (EITW) im Jahr 2018. Das bedeutet ein Wachstum um 36 Prozent seit 2009. Damals lag die Zahl bei 302 Millionen. Jede zweite Veranstaltung findet in Tagungshotels statt. Der Rest des Marktes teilt sich auf Veranstaltungsstätten ohne Übernachtungsmöglichkeit wie Kongresszentren, Sporthallen und Bürgerhäuser (39 Prozent) sowie Event-Locations, die ursprünglich einem anderen Zweck dienten, wie Burgen, Freizeitparks und Flughäfen (elf Prozent) auf. Scandic Hotels Deutschland hat anhand aktueller Forschungsergebnisse zum Kongress- und Veranstaltungsmarkt ermittelt, welche Faktoren derzeit und in Zukunft für den Erfolg von Veranstaltungsorten entscheidend sind und sein werden.

1. Lage, Lage, Lage

Wichtigster Faktor bei der Wahl eines Veranstaltungsortes ist laut einer Umfrage des EITW die schnelle Erreichbarkeit und eine gute Verkehrsanbindung der Location. Daran wird sich mindestens bis ins Jahr 2030 auch nichts ändern, erwarten Experten, die vom German Convention Bureau befragt wurden.

2. Auf Geschäftskunden einstellen

Veranstaltungen wie große Jubiläumsfeste, Hochzeiten, Bankette und Kultur- oder Sport-Events mögen besonders viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen – aber den mit Abstand größten Anteil der Veranstaltungen in Deutschland machten in 2018 geschäftliche Zusammenkünfte aus: 60,9 Prozent der vom EITW erfassten Veranstaltungen gehören zum Bereich Seminare, Tagungen und Kongresse. Gegenüber 2017 hat ihr Marktanteil damit sogar um 3,1 Prozentpunkte zugelegt.


3. Flexible Raumgrößen und passende Angebote für kleinere Gruppen

Business-Großveranstaltungen mit hunderten oder gar mehr als tausend Gästen bringen zwar viel Umsatz pro Event – sind insgesamt aber eher die Ausnahme im Markt. Laut ghh consult hatten nur zehn Prozent der Veranstaltungen im Tagungs- und Kongressmarkt Deutschland im Jahr 2017 mehr als 100 Teilnehmer, und nur eine von zehn darunter mehr als 1.000. 85 Prozent der Tagungen, Seminare und Kongresse wendeten sich hingegen an maximal 50 Teilnehmer. Gleichzeitig sind aber nur 54 Prozent der Veranstaltungsstätten auf Gruppen von bis zu 50 Personen eingerichtet, während 14 Prozent auf Großveranstaltungen mit mehr als 250 Gästen ausgerichtet sind.


4. Nachhaltigkeit

Schon heute spielt ökologische und soziale Nachhaltigkeit bei Planung und Buchung von dienstlichen Reisen allgemein für 47 Prozent der Geschäftsreisenden eine große Rolle – das ergab eine Befragung vom Deutschen Reiseverband (DRV). Speziell für die Auswahl von Tagungsorten erwartet das German Convention Bureau, dass Nachhaltigkeit bis zum Jahr 2030 hinter der Verkehrsanbindung, Preis/Leistungsverhältnis und Attraktivität der Location zum wichtigsten Auswahlkriterium aufsteigen wird.


5. Barrierefreiheit

Menschen mit Behinderungen, chronischen Krankheiten oder vergleichbaren dauerhaften gesundheitlichen Einschränkungen stellen in Deutschland durchschnittlich 8,6 Prozent der Belegschaft eines Unternehmens, Tendenz steigend. Denn rund jede vierte Firma plant, diesen Anteil im Zuge der fortschreitenden Inklusion in Zukunft weiter zu steigern, wie aus einer Umfrage des IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung hervorgeht. Mangelnde Barrierefreiheit ist deswegen schon heute häufig ein Ausschlusskriterium bei der Suche nach einem Ort für berufliche Veranstaltungen, und die Barrierefreiheit wird in den kommenden Jahren noch weiter an Bedeutung hinzugewinnen. Allein schon, weil der demographische Wandel für mehr reisende Senioren sorgt, die ebenfalls oft auf Barrierefreiheit angewiesen sind.

Die eigenen Häuser sieht Michel Schutzbach, Head of Europe bei Scandic Hotels, auch für die künftigen Herausforderungen des Tagungs-Marktes gut gerüstet: „Die Scandic Hotels etablierten bereits 1993 ein wegweisendes Nachhaltigkeitsprogramm, und auch in unseren Tagungs- und Konferenzbereichen stellen wir bei Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit hohe Anforderungen an uns selbst.“ Im Scandic Hamburg Emporio sind zum Beispiel alle Wege und Türen so angelegt, dass die Tagungsräumlichkeiten für Rollstuhlfahrer problemlos erreichbar sind. Zur Unterstützung schwerhöriger Teilnehmer sind die Konferenzräume mit induktiven Höranlagen ausgestattet. Das Hotel der Hansestadt ist auch für seine besonders ökologische Bauweise mit dem Eco Label „Green Globe“ ausgezeichnet. „Unsere Kunden erhalten für ihre Veranstaltung einen Emissionsbericht über den verursachten CO2-Ausstoß. Den halten wir unter anderem dadurch niedrig, dass wir unsere Häuser mit Ökostrom versorgen“, erklärt Schutzbach. „Darüber hinaus stellen wir den Teilnehmern ökologisch zertifizierte Arbeitsmaterialien wie Stifte und Blöcke zur Verfügung und stärken sie mit Fair-Trade-Kaffee.“

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