Sea Shepherd Hongkong deckt illegale Transporte von Haifischflossen auf

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Mittwoch, 6. Juni 2018

Am 11. Mai 2018 entdeckte Sea Shepherd Hongkong eine große Lieferung Haifischflossen, die aus Sri Lanka für Win Lee Fung Ltd (Hongkong) aufgegeben wurde. Das Gesamtgewicht der Lieferung betrug 980 kg und wurde auf einem Singapore Airlines-Flug nach Hongkong aufgegeben. Singapore Airlines hat sich bereits mit anderen verantwortungsbewussten Airlines zusammengeschlossen und den Transport von Haifischflossen auf allen Routen untersagt.

"Singapore Airlines ist ein weiteres Opfer der Haifischflossen-Schmuggler, die durch die falsche Deklaration der Lieferung als 'getrocknete Meeresfrüchte' getäuscht wurden, um die internen Buchungskontrollen der Fluggesellschaften zu umgehen", sagte Gary Stokes, Sea Shepherd Globals Leiter für Asien.

Im vergangenen Jahr führte Sea Shepherd Global eine dreimonatige Untersuchung in Hongkong durch und entdeckte Ladungen von Maersk, Virgin Australia Cargo und Cathay Pacific, die alle Opfer der betrügerischen Haifischflossen-Industrie geworden waren. In allen Fällen trug die Fracht vage Kennzeichnungen wie "getrocknete Meeresfrüchte" oder "Meeresprodukte".

Was den aktuellen Fall besonders schlimm macht ist, dass in der Lieferung auch Flossen von Walhaien und möglicherweise auch von Weißspitzen-Hochseehaien gefunden wurden. Hierbei handelt es sich um Arten, die in den CITES-Anhängen 2 gelistet sind und nur mit der Genehmigung von CITES Sri Lanka exportiert werden dürfen. Diese geschützten Arten wurden zwischen anderen legalen Flossen versteckt, damit sie nicht entdeckt werden.

Was diese Schmuggler tun, indem sie eine ungenaue Kennzeichnung verwenden, ist erstens, die Sendung von einem Unternehmen befördern zu lassen, das ein Verbot verhängt hat, und zweitens durch die ungenaue Kennzeichnung dafür zu sorgen, dass die Sendung in der Prioritätenliste für einen bereits überlasteten Hongkonger Zoll, der kaum 1 % aller ankommenden Container kontrollieren kann, herabgestuft wird. Durch die Deklaration als "getrocknete Meeresfrüchte" wird der Container wahrscheinlich niemals kontrolliert und daher können die Schmuggler alles Erdenkliche auf diesem Wege transportieren.

Sea Shepherd Global hat die Regierung Hongkongs gebeten, für alle nach Hongkong bestimmten Wildtierprodukte die Verwendung der internationalen Warennummern (HS-Codes) bereits zum Versandzeitpunkt vorzuschreiben. Nur dann hätten die Zollbehörde Hongkongs und die AFCD (Amtes für Landwirtschaft, Fischerei und Naturschutz) eine Chance auf effektivere Kontrollen der Container, wenn ihnen der Inhalt der Container vor seiner Ankunft bekannt sei. Aktuell müssen die Schmuggler ihre Ware erst 14 Tage NACH Einfuhr in Hongkong deklarieren oder eine Strafe von 80 Hongkong Dollar (ca. 9 Euro) wegen verspäteter Deklaration bezahlen. Zum Zeitpunkt der Deklaration ist die Ware bereits verteilt und es können keine Kontrollen mehr stattfinden.

"Man sollte sie nicht mehr länger Haifischflossen-Händler, sondern Schmuggler nennen, denn das ist es, was sie tun. Sie sollten als Schmuggler behandelt werden, anstatt sie zu verhätscheln, in der Sorge Lebensgrundlagen zu vernichten. Es sind Kriminelle“, sagte Gary Stokes. "AFCD-Beamte müssen befähigt werden, die Container zu öffnen, zu durchsuchen und die Schmuggler zu bestrafen. Bisher haben sie jedoch weder die Kapazitäten noch die Mittel und Anreize dies zu tun."

Sea Shepherd präsentierte diesen Fall noch in dieser Woche dem Legislativrat der Sonderverwaltungszone Hongkong (Legco)

als Beispiel für die Regierung von Hongkong für die gegenwärtigen Mängel und Schlupflöcher, die von Verbrechersyndikaten der international organisierten Umweltkriminalität ausgenutzt werden. Außerdem soll aufgezeigt werden, wo Hongkong eine Möglichkeit hat, die Bekämpfung der Umweltkriminalität auf der Weltbühne massiv zu verbessern. Den Zollbehörden und dem AFCD müssen nur die richtigen Mittel gegeben werden, damit diese ihre Aufgaben effektiv erledigen können. In dem folgenden Video ist Gary Stokes ab 46:45 zu sehen (https://youtu.be/_j0FMUTnZMw ).

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Hi-Res fotos und video: https://minerva.seashepherdglobal.org/share.cgi?ssid=0n2UKgH 

Fotos:

Flossen von Walhaien und möglicherweise von Weißspitzen-Hochseehaien. Foto: Sea Shepherd Global

Säcke mit Haifischflossen, die mit Singapore Airlines aus Sri Lanka eingeführt wurden. Foto: Sea Shepherd Global

Sack mit Luftfrachtbrief und Absender-/Empfängerangaben. Foto: Sea Shepherd Global

Luftfrachtbrief mit Angaben zu Flug und Route. Foto: Sea Shepherd Global

Gary Stokes mit Bildern vor Legco (Hongkong). Foto: Sea Shepherd Global

Weitere Informationen und Interviewanfragen:

Heather Stimmler, Sea Shepherd Media
E-Mail: media@seashepherdglobal.org
Tel: +339 7719 7742

Über Sea Shepherd Global:

Sea Shepherd ist eine internationale, gemeinnützige Meeresschutzbewegung und wendet innovative Taktiken in Form von Direkten Aktionen an, um die Meere und deren Bewohner zu verteidigen, zu schützen und zu erhalten. 1977 von Captain Paul Watson gegründet, ist Sea Shepherd heute eine weltweite Bewegung mit unabhängigen nationalen und regionalen Gruppen in über 20 Ländern. Mit Ausnahme der Sea Shepherd Conservation Society in den USA (SSCS), haben sie eine gemeinsame Mission, die von Sea Shepherd Global in Amsterdam geleitet wird. Dort wird die Kommunikation, Logistik und eine Flotte von fünf Schiffen für Kampagnen rund um den Globus koordiniert. Sea Shepherd untersucht und dokumentiert die Verletzungen internationaler und nationaler Naturschutzgesetze und erzwingt Naturschutzmaßnahmen dort, wo entsprechende Gesetze bestehen.

Weitere Informationen auf www.seashepherdglobal.org und www.sea-shepherd.de 

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