Globale Fachgesellschaften definieren reduzierte Muskelmasse als unabhängiges Diagnosekriterium von Mangelernährung
Validierte BIA von seca ist konsensus-konforme Diagnosemethode
Hamburg, 14. Dezember 2018 – Die internationalen Fachgesellschaften ASPEN, ESPEN, FELANPE und PENSA gründeten die Global Leadership Initiative in Malnutrition (GLIM), um einen weltweiten Konsens zu den Diagnosekriterien von Mangelernährung zu definieren. Das im September 2018 veröffentlichte Konsensus Paper erhebt eine reduzierte Muskelmasse zu einem entscheidenden unabhängigen Bewertungskriterium zur Feststellung einer Mangelernährung. seca begrüßt diesen Schritt und sieht die eigenen Bemühungen bestätigt, sich für die verbesserte Diagnose und Therapie von Mangelernährung einzusetzen.
Bisherige Vorstöße, die Diagnose von Mangelernährung zu optimieren, konzentrierten sich vor allem auf die Kriterien „ungewollter Gewichtsverlust“ und „niedriger BMI ≤ 20“. Diese haben sich jedoch in der Praxis als unzureichend erwiesen, weiß Michael Johannes Maisch, Arzt und Chief Medical Advisor bei seca: „Bei der alleinigen Betrachtung von Gewichtsverlust und BMI würden wir Ödeme unberücksichtigt lassen, die auch nicht selten als Symptom einer Mangelernährung auftreten. Diese Wassereinlagerungen verfälschen das Gewicht und können sogar eine Gewichtszunahme und damit einen höheren BMI bewirken, obwohl eigentlich eine Mangelernährung vorliegt. Dadurch fallen viele mangelernährte Patienten durchs Raster.“
seca Software beinhaltet Auswertung des Fettfreie Masse Index bereits seit 2017
Im Konsensus definiert die GLIM fünf Bewertungskriterien für die Diagnose und Einstufung der Schwere der Mangelernährung. Mindestens eines der phänotypischen Kriterien (unerwünschter Gewichtsverlust, niedriger BMI, reduzierte Muskelmasse) und eines der ätiologischen Kriterien (verringerte Nahrungsaufnahme oder -assimilation, Inflammation) müssen nach Feststellung eines Mangelernährungsrisikos erfüllt sein, um eine Mangelernährung zu diagnostizieren.
Als führender Hersteller im Segment der medizinischen Körperzusammensetzungsanalyse befasst sich seca täglich mit den Themen Gewicht und Körperzusammensetzung und weiß um die Bedeutung der Muskelmasse für die Diagnose von Mangelernährung. Bereits seit Anfang 2017 hat seca den Fettfreie Masse Index (FFMI) in der Auswertungssoftware der medical Body Composition Analyzer (mBCA) implementiert und die Cut-Offs aus dem ersten Konsensus Paper des ESPEN[1] implementiert. So wird es für den Anwender noch leichter, eine Mangelernährung mittels bioelektrischer Impedanzanalyse (BIA) zu bestimmen. „Die Aufwertung des FFMI als unabhängiges Kriterium begrüßen wir daher sehr“, so Maisch.
ESPEN Generalsekretär bestätigt BIA als valide Methode zur Erfassung des FFMI
Auch Prof Dr. Matthias Pirlich, Generalsekretär der ESPEN, bewertet die Berücksichtigung der Körperzusammensetzung positiv: „Die neuen GLIM-Kriterien zur Diagnose einer Mangelernährung beinhalten auch die Erfassung der prognostisch bedeutsamen Veränderung der Körperzusammensetzung“, so Pirlich. „Damit berücksichtigt der GLIM-Konsensus zahlreiche Studien der letzten zehn Jahre, die gezeigt haben, dass der Verlust an Muskelmasse im Rahmen von chronischen oder gravierenden Erkrankungen einen unabhängigen Risikofaktor für einen schlechteren klinischen Verlauf darstellt. Die Bioelektrische Impedanzanalyse stellt dabei eine kostengünstige und gleichzeitig valide Methode dar, den Verlust an Muskelmasse oder fettfreie Masse im klinischen Alltag zu erfassen.“
Art der Validierungsmethode von BIA Geräten entscheidend über Qualität
Zur Bestimmung der Muskelmasse nennt der GLIM Konsensus CT, MRT, DXA und BIA. Deren Anwendung in der Praxis ist jedoch kritisch zu betrachten. Denn aufgrund von Aufwand, Kosten oder Strahlenbelastung (CT) sind MRT und CT für den klinischen Routineeinsatz eher ungeeignet. „Auch DXA ist zur Bestimmung der Muskelmasse kritisch zu bewerten“, gibt Maisch zu bedenken. „Denn DXA überschätzt die Muskulatur signifikant.[2] Bei der Diagnose von Mangelernährung mit reduzierter Muskelmasse ist dies natürlich kontraproduktiv.“ Und auch BIA ist nicht gleich BIA. Denn die Geräte, die die ausgegebene Muskelmasse gegen DXA validiert haben, teilen den Bias des Referenzgeräts. „Nur wenn das BIA Gerät mit dem Ganzkörper-MRT validiert wurde, kann man davon ausgehen, die reduzierte Muskelmasse genau zu erfassen. Von der einfachen, schnellen und strahlungsfreien Methode der BIA profitieren Anwender nur dann, wenn die Genauigkeit stimmt.“
Weitere Informationen finden Sie unter www.seca.com und im seca science center.
[1] FFMI < 17 (Männer) < 15 kg/m2 (Frauen); Cederholm et al., Diagnostic criteria for malnutrition – An ESPEN Consensus Statement. Clinical Nutrition, 34(3), pp.335-340.
[2] Bosy-Westphal et al., Quantification of whole-body and segmental skeletal muscle mass using phase-sensitive 8-electrode medical bioelectrical impedance devices. European Journal of Clinical Nutrition (2017) 71, 1061–1067
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seca – Präzision für die Gesundheit
Das Geschick, innovative Wiegetechnologien zu entwickeln und mit praxisorientierten Funktionen zu kombinieren, hat seca seit 1840 perfektioniert und zum Weltmarktführer im Bereich medizinisches Messen und Wiegen werden lassen. Neben dem Vertrieb über 16 internationale Niederlassungen werden seca Messsysteme und Waagen in über 110 Länder exportiert. Das seca service Netzwerk garantiert dazu die kontinuierliche Wartung der Präzisionsgeräte. Um Ärzte und medizinisches Personal so professionell wie möglich zu unterstützen, pflegt seca engen Kontakt zu den Anwendern. Das Ergebnis sind innovative Produkte, die genau auf die Bedürfnisse der jeweiligen medizinischen Anwendungsbereiche zugeschnitten sind, wie vernetzte Messstationen, die miteinander kommunizieren, Service- und Softwaresysteme, die den medizinischen Alltag erleichtern und medical Body Composition Analyzer (mBCA), die mittels bioelektrischer Impedanzanalyse die Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie revolutionieren. Modernste Fertigungstechniken, langlebige Materialien und ein weltweites Qualitätsmanagement garantieren dabei einen Produktstandard auf höchstem Niveau.