US-Umfrage bestätigt: Amerikaner haben gegenüber Deutschen Wissensvorsprung für Adipositas-Risiko – und lassen diesen ungenutzt
- Mehrheit der Patienten erhält trotz Wissen um Übergewicht keine Unterstützung vom Arzt
- Medizinisches Wiegen allein reicht nicht: Übergewicht ist Tabuthema im Behandlungszimmer
- Moderne Messsysteme verbessern Patientengespräch, Diagnose und Therapiemonitoring
- Analyse der Körperzusammensetzung kann Therapietreue und Abnehm-Motivation steigern
Hamburg, August 2018 – Eine repräsentative Umfrage anlässlich des World Obesity Days 2017 zeigte, dass 47% der Deutschen noch nie beim Arzt gewogen wurden. Dass das Wiegen beim Arztbesuch allein jedoch nicht ausreicht, um Übergewicht entgegenzuwirken, belegt nun eine weitere Umfrage aus den USA: Aufgrund anderer gesetzlicher Vorgaben werden Patienten zwar regelmäßig gewogen (72% mind. einmal im Jahr), doch dieses Wissen bleibt von Ärzten und Patienten zu oft ungenutzt – und die Zahl der Übergewichtigen steigt weiter.
Eine aktuelle repräsentative Umfrage* im Auftrag von seca, dem führenden Hersteller medizinischer Messsysteme und Waagen, zeigt: Fast drei Viertel der befragten US-Amerikaner (72%) werden mindestens einmal im Jahr beim Arzt gewogen, 52% sogar mindestens zweimal im Jahr. Lediglich 8% geben an, noch nie beim Arzt auf einer Waage gestanden zu haben oder sich nicht daran erinnern zu können. Dieser gravierende Unterschied zu Deutschland (47%) liegt im jeweiligen Gesundheitssystem begründet: In den USA müssen bei Arztbesuchen Größe, Gewicht und BMI jedes Patienten erfasst und dokumentiert werden, damit der Arzt diesen Besuch abrechnen kann. In Deutschland hingegen gibt es für das regelmäßige Messen und Wiegen keine Abrechnungsziffer, weshalb diese zeitaufwändigere Datenerfassung nicht standardisiert durchgeführt wird.
Übergewicht bleibt vielfach Tabuthema im Behandlungszimmer
Doch diesen eigentlich vorteilhaften Umständen und Erkenntnissen der Amerikaner folgen scheinbar viel zu selten Konsequenzen: 45% der Befragten haben in den letzten fünf Jahren zugenommen – jeder zehnte sogar mehr als 20 Kilo – und mehr als jeder zweite Befragte ist bereits übergewichtig oder gar adipös (55%). Doch wie in Deutschland auch bleibt die Zahl auf der Waage nicht nur bei den meisten Patienten ohne die notwendigen Folgen für einen gesünderen Lebensstil. Auch für viele US-Ärzte scheint Übergewicht ein Tabuthema zu sein: Nicht einmal die Hälfte von ihnen (47%) spricht Patienten auf deren Übergewicht mit dem Hinweis an, dass das Gewicht reduziert werden sollte und lediglich 27% geben hilfreiche Empfehlungen, wie dieses Ziel erreicht werden kann.
Medizinisches Wiegen ist notwendig, aber nicht ausreichend
„Regelmäßiges Wiegen ist der erste Schritt in der Früherkennung von ungünstigen Gewichtsentwicklungen und unbedingt notwendig. Doch wie die Umfrage zeigt, reicht das allein nicht aus, wenn das Wissen dann ungenutzt bleibt,“ so die promovierte Ökotrophologin Dr. Heike Niemeier. Sie behandelt und berät viele Übergewichtige im Kampf gegen die Kilos, die in Arztpraxen nicht die Unterstützung erhalten, die sie sich wünschen. Das vielfache Schweigen um das Thema Gewicht auf Arzt- und Patientenseite kann sie erklären, denn sie weiß um die Herausforderungen auf beiden Seiten, wenn es um dieses sensible Thema geht: „Patienten kommen in der Regel nicht wegen ihres Übergewichtes zum Arzt, sondern zum Beispiel wegen einer Erkältung. Ihn dann aktiv auf sein Gewicht anzusprechen, ist auch für einen routinierten Arzt nicht einfach, vor allem wenn die Zeit knapp ist. Auf Patientenseite sind Viele von gescheiterten Diäten frustriert und unmotiviert, ihre Ziele weiter zu verfolgen, wenn es auf der Waage scheinbar zum Stillstand kommt. Scham und Resignation gehören zu den Hauptgründen, warum viele das Thema in der kurzen Behandlungszeit beim Arzt nicht ansprechen. Zu mir kommen die Patienten bereits mit einem Problembewusstsein und so sind zwar auch in meiner Praxis Sensibilität und Empathie gefragt, aber vor allem auch klare Worte. Moderne Diagnose- und Monitoring-Maßnahmen unterstützen mich dabei, dem Patienten den Ist-Zustand mit alle seinen Risiken aufzuzeigen. Aber andererseits auch dabei, ihn in seinem Vorhaben zu fördern und zu motivieren.“
Ganzheitliches Messsystem überwindet Gesprächsbarrieren und macht Erfolge sichtbar
Dr. Niemeier gehört zu den Experten, die weiterdenken und Patienten auf ihrem Weg zum gesunden Gewicht ganzheitlich und mithilfe moderner Messsysteme unterstützen wollen. Patienten werden zunächst auf einer Ultraschall-Messstation vermessen, um ungeschönte Informationen zu erhalten. Die Daten zu Größe, Gewicht und BMI werden in einem Ausdruck übersichtlich visualisiert. Dieser gibt einen ersten Eindruck vom Gesundheitszustand des Patienten und dient als sanfter Gesprächseinstieg. Liegt der BMI über dem Normalbereich ( >25), empfiehlt Dr. Niemeier eine detaillierte Bestimmung der Körperzusammensetzung mit einem medical Body Composition Analyzer (mBCA). Dieser ermittelt in 17 Sekunden mittels bioelektrischer Impedanzanalyse (BIA) die Anteile von Wasser, Muskelmasse und Fett im Körper. Die Daten zeigen anhand einfacher Grafiken auf, ob das Übergewicht zum Beispiel hauptsächlich aus viel subkutanem, aber gesundheitlich unbedenklichem Fett resultiert oder ob der Patient vermehrt inneres Bauchfett hat. Dieses sogenannte Viszeralfett ist stoffwechselaktiv und kann schwere metabolische Erkrankungen zur Folge haben. Zudem offenbaren die Ergebnisse auch Erfolge, wenn zum Beispiel im Zuge einer Lebensstilumstellung die Fettmasse sinkt und die Muskelmasse steigt, auch wenn sich die reine Zahl auf der Waage nicht wesentlich verändert – eine Situation, die ohne Details zur Körperzusammensetzung oft zu großem Frust und Therapieabbruch führen kann. „Erfolge werden mit Hilfe der BIA-Messung sichtbar und bestätigen den Patienten, aber auch den Therapeuten in der Wahl seiner Behandlung. Dies hat sich als extrem motivierender und hilfreicher Schritt bewährt, dem Thema Übergewicht zu begegnen. Es wäre wünschenswert, dass noch mehr Ärzte und Ernährungsberater diesen ganzheitlichen Ansatz wählen und dies im Sinne der Patienten von Kassen und Politik unterstützt würde.“
Ein Videostatement von Dr. Niemeier und weitere Informationen zu seca finden Sie unter https://bit.ly/2uNNJ7Y, www.heikeniemeier.de und www.seca.com.
*Die verwendeten US-Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2257 Personen zwischen dem 10.05.2018 und 14.05.2018 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die amerikanische Bevölkerung ab 18 Jahren.
seca – Präzision für die Gesundheit
Das Geschick, innovative Wiegetechnologien zu entwickeln und mit praxisorientierten Funktionen zu kombinieren, hat seca seit 1840 perfektioniert und zum Weltmarktführer im Bereich medizinisches Messen und Wiegen werden lassen. Neben dem Vertrieb über 14 internationale Niederlassungen werden seca Messsysteme und Waagen in über 110 Länder exportiert. Das seca service Netzwerk garantiert dazu die kontinuierliche Wartung der Präzisionsgeräte. Um Ärzte und medizinisches Personal so professionell wie möglich zu unterstützen, pflegt seca engen Kontakt zu den Anwendern. Das Ergebnis sind innovative Produkte, die genau auf die Bedürfnisse der jeweiligen medizinischen Anwendungsbereiche zugeschnitten sind, wie vernetzte Messstationen, die miteinander kommunizieren, Service- und Softwaresysteme, die den medizinischen Alltag erleichtern und medical Body Composition Analyzer (mBCA), die mittels bioelektrischer Impedanzanalyse die Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie revolutionieren. Modernste Fertigungstechniken, langlebige Materialien und ein weltweites Qualitätsmanagement garantieren dabei einen Produktstandard auf höchstem Niveau.