Die Geisterjäger – wie Ingenieure Netzwerkstörungen auf die Spur kommen

Report this content

(Dülmen, 24.1.2017) Ihre Ursachen sind vielfältig, die Schäden, die sie anrichten, können erheblich sein: Netzwerkstörungen. Ein Problem, gerade wenn viele Anlagen in einem Netzwerk verbunden sind. Auch die Firma Maschinenbau Lienenbrügger aus Dülmen hat mit diesem Phänomen zu kämpfen. Um den Netzwerkstörungen auf den Grund zu gehen, rief das Unternehmen Ulf Urmetz und sein Team von STF Energy zur Hilfe. Die Aufgabe des Teams ist es, die Geister zu jagen, die im Netz spuken und einen reibungslosen Betriebsablauf verhindern.

Eine anspruchsvolle Arbeit, die nur Wenige bewältigen können. Denn es braucht gut ausgebildete Experten, um die Netzstörungen aufzuspüren. Wer sich auf die Jagd begibt, braucht langjährige Berufserfahrung, um die Störungen im Netz zu finden, zu beheben und dabei wirtschaftlich zu handeln. Denn oftmals sind nahliegende Maßnahmen einfach zu realisieren und noch nicht einmal extrem teuer. Dies setzt aber voraus, dass man dem eigentlichen Problem auf die Spur kommt. Ist dies nicht der Fall, dann gilt es sinnvolle Alternativen zu finden. „Wir stehen bei unserer Arbeit auch in Kontakt mit der FH Münster, so können wir unser Praxiswissen mit neuesten Forschungsergebnissen kombinieren“, sagt Urmetz.

Mit Langzeitmessungen den Geistern auf die Spur kommen

Bei der Firma Lienenbrügger wurden Langzeitmessungen an der Hauptzuleitung durchgeführt. Dadurch sollte geklärt werden, welche Effekte im Netz auftreten. Dafür nutzen die Experten der STF Energy das Messgerät Fluke 435 Netzanalysator. Gemessen wurden Oberwellen, Spannungsschwankungen, Flicker, der Stromverlauf und die Leistungsaufnahme. „Außerdem haben wir mit den Menschen vor Ort gesprochen. Wir wollten wissen, wo und welche Phänomene auftreten“, erklärt Urmetz.

Oberwellen sind oft die Hauptursache für Netzstörungen. Sie entstehen durch leistungselektronisch gesteuerte Anlagen oder auch durch elektronische Vorschaltgeräte in Beleuchtungsanlagen. Dort wird das Sinus-Signal des Stroms zerlegt und ein Schwingkreis kann sich aufbauen, der sich auf das Stromnetz legt. „Diese Oberwellen bauschen sich auf, wie das Wasser an der Küste“, erklärt Urmetz. „Dabei können Spannungsspitzen bis zu 10.000 Volt entstehen. Da die technischen Anlagen für so hohe Spannungsspitzen nicht ausgelegt sind, können Maschinenteile zerstört werden und dies kann ziemlich teuer werden und zusätzlich zu Produktionsausfällen führen“, ergänzt Urmetz.

Im Gespräch mit den Mitarbeitern der Firma Lienenbrügger stellte sich heraus, dass es sich bei dem Stromnetz um ein historisch gewachsenes Mischnetz handelt, also kein reines Fünfleiternetz vorliegt. „Je reiner das Netz, desto weniger Chancen haben Oberwellen“, sagt Urmetz. Daher ist es wichngen in den Patchkabeln der IT/TK-Infrastruktur (IT-Netzwerk), da diese ungewollt die Potenziale miteinander verbinden und somit zusätzlich die EDV-Anlagen belasten. Um dies zu verhindern, hat STF Energy Lienenbrügger empfohlen, als erstes die Erdpotenziale und die Erdungswiderstände der einzelnen Produktionshallen zu prüfen, um eine Potenzialverschleppung auszuschließen.

Sind die ersten Maßnahmen umgesetzt, beginnt die eigentliche Geisterjagd. Es geht darum, die größten Störquellen zu identifizieren und an passenden Stellen Filter einzusetzen, um die Oberwellen abzufangen. „Diese Maßnahmen gelten speziell für die Firma Lienenbrügger. Es ist nicht möglich generelle Handlungsempfehlungen auszusprechen“, erklärt Urmetz. „Denn jeder Fall ist anders. Das ist die Schwierigkeit beim Aufspüren der Netzstörungen. Daher werden Experten benötigt, denn man weiß nie, wo die Ursache liegt. Es ist eben wie bei einer Geisterjagd.“

Über die STF Energy GmbH

Die STF Energy GmbH ist Teil der STF Gruppe. STF Energy steht für maßgeschneiderte Ingenieurleistungen in den Themenfeldern der Technischen Gebäudeausrüstung, der Bauphysik, der Ressourcen- und Energieeffizienz sowie des Energiemanagements. Wir entwickeln für unsere Auftraggeber branchenübergreifend passgenaue Ingenieurleistungen, um Betriebs- und Baukosten zu senken und die Effizienz von Gebäuden, Anlagen und Prozessen zu steigern. Die STF Gruppe beschäftigt 250 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2016 einen Jahresumsatz von 22 Millionen Euro

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            

Pressekontakt für weitere Informationen und Interviewanfragen:

Georg Bergjohann

georg.bergjohann@stf-gruppe.de 

+49 (0)2594 509 31 14