Der schwedische Food Planet Prize ist der weltweit bedeutendste Umweltpreis

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Der Food Planet Prize 2021 wird B4Plastics und GreenWave für ihre Entwicklung von Material für abbaubare Angelausrüstung bzw. nachhaltige Aquakultur verliehen. Der Preis ist mit jeweils zwei Millionen Dollar dotiert. Somit stammt der wichtigste Umweltpreis der Welt jetzt aus Schweden und ist auf Lebensmittel ausgerichtet.

Die Stiftung hat das Preisgeld für innovative Projekte verdoppelt, die zu einem nachhaltigen Ernährungssystem beitragen können – von einer auf zwei Millionen Dollar pro Preisträger.

"Keine andere menschliche Aktivität schädigt die Umwelt mehr als unsere Art, Lebensmittel zu produzieren, zu transportieren und zu konsumieren. Deshalb ist es selbstverständlich, dass der global betrachtet größte Umweltpreis innovative Lösungen auszeichnen muss, die dies drastisch ändern können. Durch die Verdoppelung des Preisgeldes hoffen wir, dass die Preisträger ihr volles Potenzial ausschöpfen und zu einem nachhaltigen Lebensmittelplaneten beitragen können, der uns alle versorgen kann“, so Curt Bergfors, Gründer der Curt Bergfors Foundation.

B4Plastics

Ein großer Teil der Verunreinigung der Weltmeere durch Plastik stammt von verschlissenen, entsorgten Fanggeräten, sogenannten Geisternetzen. Diese Netze, Käfige und Seile werden schließlich von den Meeresbewegungen zu Mikroplastik zermahlen und gelangen in die Nahrungskette. Doch auch im intakten Zustand schaden sie den Meereslebewesen. Bis zu 30 Prozent aller Fische in unseren Fanggeräten landen unkontrolliert in solchen herrenlosen Netzen. Die Tiere erleiden einen unnötigen Tod und werden nicht angelandet.

Der Preisträger B4Plastics aus Belgien entwickelt im Rahmen des Projektes GLAUKOS robuste, funktionelle Polymermaterialien für Fischfanggeräte, die im Unterschied zu heutigem Plastikmaterial vollständig abbaubar ist. Mit diesem neuen Material ist es möglich, die Lebensdauer von Fanggeräten im Wasser im Voraus festzulegen. So ist auch gewährleistet, dass Gerät, das versehentlich unter der Wasseroberfläche verloren geht, kein weiteres Leben mehr fordert oder zur Umweltverschmutzung beiträgt.

GreenWave

Die heutigen Methoden zur Gewinnung von Nahrung aus dem Meer sind meist anders andere als nachhaltig – die Meere werden ausgebeutet und wir Menschen sind dafür verantwortlich. Vergleicht man den Wasseranteil der Erdoberfläche mit der Menge landwirtschaftlich genutzter Flächen, ist der Anteil unserer Nahrung aus dem Meer zudem erstaunlich gering. Es ist klar, dass wir nicht nur nach mehr Möglichkeiten zur Gewinnung von Nahrung aus der Meeresumwelt suchen müssen, sondern auch nach deutlich besseren.

Beim Preisträger GreenWave aus den USA handelt es sich um eine Non-Profit-Organisation, die ein System zur Ozeanbodenkultivierung mit sehr geringem ökologischem Fußabdruck entwickelt hat. Um den globalen Wandel herbeizuführen, entschied man sich für ein ausbildungsbasiertes Modell zur Verbreitung dieses Systems. Dies im Gegensatz zur traditionelleren Vorgehensweise, bei der eine Idee eher in Eigenregie skaliert und dabei riskiert wird, ihr Veränderungspotenzial auf das eigene Unternehmenswachstum zu beschränken. Ziel von GreenWave ist es, innerhalb von zehn Jahren 10 000 nachhaltige Aquakulturanlagen auf einer Meeresfläche von über 400 000 Hektar mit Wissen, Material und Support auszustatten.

Die Gewinner werden aufgrund von Empfehlungen der Food-Planet-Prize-Jury ausgewählt, die aus Fachleuten aus dem gesamten Lebensmittelsystems besteht – vom Landwirt und Lebensmittelproduzenten bis zum strategischen Entscheidungsträger und Forscher. Den Vorsitz der Food-Planet-Prize-Jury teilen sich Johan Rockström, Professor und Direktor am Potsdam Institute for Climate Impact Research, und Magnus Nilsson, Koch und Verantwortlicher für die MAD Academy sowie Generaldirektor des Food Planet Prize. Durch die unterschiedlichen Kompetenzen ist die notwendige Balance zwischen Wissenschaft und Praxis gewährleistet. 

Mehr zu den Preisträgern und den Gründen für die Auszeichnung erfahren Sie auf foodplanetprize.org. Hier können Sie auch Bilder der Preisträger und der Jury herunterladen sowie Nominierungen für den Preis des Jahres 2022 abgeben.

Für weitere Informationen und Kontakt zu den Sprechern des Food Planet Prize, Johan Rockström und Magnus Nilsson, wenden Sie sich gern an:
Press@foodplanetprize.org

Die Curt Bergfors Foundation wurde 2019 gegründet. Auftrag der Stiftung ist es, den schnellen Wandel zu einem nachhaltigen globalen Ernährungssystem durch Forschungbeiträge, Auszeichnungen und Informationsinitiativen zu fördern. Die Mehrzahl der Aktivitäten hat ihren Ausgangspunkt im Food Planet Prize. Die Vision besteht in einer gesicherten weltweiten Nahrungsmittelversorgung und dem Wohlergehen des Planeten.

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