Erhöhter Teilnehmer-Eigenbeitrag für Integrationskurse wirkt abschreckend

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Berlin, 07. März 2012 – Seit Anfang März ist die neue Integrationskursverordnung in Kraft getreten. Sie bringt zahlreiche Veränderungen für Teilnehmer und Kursträger von Integrationskursen mit sich. Der Verband Deutscher Privatschulverbände e.V. (VDP) kritisiert besonders die Erhöhung des Eigenbeitrags, den Teilnehmer, die freiwillig den Sprach- und Orientierungskurs absolvieren, bezahlen müssen.

Durch die Neuregelung müssen die freiwilligen Teilnehmer der Integrationskurse nun pro Kursstunde 1,20 Euro statt wie bisher 1 Euro selbst bezahlen. Auf die Gesamtdauer eines  Kurses gerechnet ist das eine Mehrbelastung von 132 Euro. „Diese Erhöhung ist eine unnötige Barriere, die
besonders Interessenten mit niedrigem Einkommen abhalten wird, an einem Kurs teilzunehmen“, erklärt Anja Eckert, Bundesgeschäftsführerin des VDP. Dabei ist der Integrationskurs gerade auch für Geringverdiener ein wichtiger Baustein, damit sie durch die Verbesserung ihrer deutschen Sprachkenntnisse mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt erlangen. Weiter ist der VDP der Ansicht, dass die neue Integrationskursverordnung beim Thema Lehrkräftequalifizierung zu Allgemein bleibt. Der Verband begrüßt es ausdrücklich, dass die Lehrkräfte der Alphabetisierungskurse eine ausreichende fachliche Qualifikation und Eignung nachweisen sollen. „Leider bleibt aber offen, welche fachlichen Kriterien die Lehrkräfte konkret zu erfüllen haben“, so Eckert weiter.    

Daneben ist eine Reihe von Aspekten der neuen Verordnung durchaus positiv zu bewerten. So begrüßt der VDP die verbesserte Unterstützung von Kinderbetreuungsangeboten für Teilnehmer mit Kindern unter drei Jahren und die Möglichkeit, einem größeren Personenkreis als bisher einen Fahrtkostenzuschuss zu bewilligen. Auch die Intensivierung und Ausweitung des Orientierungskurses von 45 auf 60 Unterrichtsstunden ist positiv hervorzuheben. Seit 2005 haben über 690.000 Menschen an einem Integrationskurs teilgenommen. 46 Prozent von ihnen waren freiwillige Teilnehmer, die sich selbst um eine Kursteilnahme bemüht haben.

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Florian Becker
Pressesprecher
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Der Verband Deutscher Privatschulverbände e.V. vertritt freie Bildungseinrichtungen im allgemein bildenden und berufsbildenden Schulbereich sowie in der Erwachsenenbildung und im tertiären Bereich (Fachhochschulen und Hochschulen). Der 1901 gegründete Verband bindet seine Mitglieder weder weltanschaulich noch konfessionell oder parteilich. Zusammen mit den beiden konfessionellen Privatschulverbänden, dem Bund der freien Waldorfschulen und der Vereinigung Deutscher Landerziehungsheime bildet der VDP die Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen.

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