OECD-Bildungsstudie: Deutschland muss Investitionsstau im Bildungsbereich beenden
Berlin, 16. September 2011 – Deutschland verliert den Anschluss im Ländervergleich der Gesamtinvestitionen für Bildung. Das zeigt der aktuelle Bericht „Bildung auf einem Blick 2011“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Der Verband Deutscher Privatschulverbände e.V. (VDP) fordert Bund und Länder auf, die Kürzungen im Bildungsbereich endlich zu stoppen und zur Kenntnis zu nehmen, dass Bildungsinvestitionen sich für den einzelnen und die Gesellschaft auszahlen.
Die Bildungsausgaben sind in Deutschland von 1995 bis 2008 von 5,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes auf 4,8 Prozent gesunken. Damit investieren nur Tschechien und die Slowakei einen kleineren Anteil ihrer Wirtschaftskraft in Bildung. „Es ist in keiner Weise nachvollziehbar, warum angesichts dieses negativen Ergebnisses einige Bundesländer trotzdem weiter bei Bildung kürzen“, erklärt Michael Büchler, Präsident des VDP. Besonders dramatisch sei es, dass gerade Grundschulen davon betroffen sind. „Der Grundstein für späteren Bildungserfolg wird in den frühen Jahren gelegt. Deshalb ist eine rechtzeitig einsetzende Individualförderung gerade auch für benachteiligte Kinder so wichtig. Dass Deutschland vor allem hier spart, ist unverantwortlich“, so Büchler weiter.
Die OECD-Studienergebnisse belegen, was der VDP schon seit langem betont: Bildungsinvestitionen erzielen eine besonders hohe öffentliche Rendite. Gut ausgebildete Bürgerinnen und Bürger sind weniger von Arbeitslosigkeit betroffen, zahlen mehr Steuern und höhere Beiträge in die Sozialversicherungen ein. „Die Politik muss davon wegkommen, Ausgaben der öffentlichen Hand nur hinsichtlich kurzfristiger Effekte zu bewerten. Bildungsinvestitionen sind Investitionen in die Zukunft und Bestandteil einer verantwortungsvollen und weitsichtigen Politik“, erklärt Büchler.
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