Steife Brise, dickes Federkleid: Wie schützen sich eigentlich Vögel vor Herbststürmen?
Walsrode im Oktober 2022: Die Tage werden kürzer, das Wetter wird stürmisch, und irgendwie ist es zu Hause mittlerweile wieder am gemütlichsten. Doch was machen eigentlich Vögel bei Regen und wie schützen sie sich vor tückischen Windböen und anderen Naturgewalten? Mit über 4.000 Vögeln aus 650 Arten und von allen Kontinenten bietet der Weltvogelpark Walsrode einer Vielzahl von Vögeln artgerechten Unterschlupf bei allen Wetterlagen. Dabei wissen die Biolog:innen und Tierpfleger:innen dort auch: Die meisten Vögel sind hart im Nehmen.
Eine Erfahrung, die wohl jede:r Gartenbesitzer:in schon einmal gemacht hat: Ziehen Regen und starker Wind auf, ist schnell kein einziger Vogel mehr am Himmel zu sehen. Wie sich verschiedene Vogelarten schützen und welche Schutzmöglichkeiten sie im Laufe ihrer Evolution entwickelt haben, verrät Anne Densow, Biologin im Weltvogelpark Walsrode.
Ausharren: Wir sind ja nicht aus Zucker
Einige Vogelarten, darunter Gänse, Möwen, Watvögel oder auch Pinguine, sind ziemlich hart im Nehmen und sitzen das Unwetter einfach aus. Sie harren bei Sturm und Gewitter nahezu ungeschützt im Freien und warten, bis das Wetter besser wird. Die Tiere rücken dafür allerdings häufig eng zusammen und suchen sich eine geeignete Position, um Wind und Regen möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Ein kuscheliges Federkleid, das über eine hervorragende Wärmeisolierung verfügt, erledigt den Rest.
Zusammenrücken und stillgestanden: Humboldt-Pinguine halten sich in der Gruppe warm
Bild:Weltvogelpark Walsrode
Große Greifvögel wie der Seeadler oder Bussarde betreiben sogar noch weniger Aufwand. Bei Sturm und Regen bleiben sie seelenruhig auf ihren meist erhöhten Sitzplätzen. Ganz nach dem Motto: Augen zu und durch.
Mit Körperwärme gegen kalten Regen
Für unsere heimischen Singvögel beginnt mit dem Herbst allerdings eine harte Zeit. Nahrung ist zwar noch nicht knapp, aber die kürzer werdenden Tage bieten nur noch wenig Zeit für die Nahrungssuche. Dazu kommt, dass die Nächte im Oktober bereits sehr kalt sein können. Bis zu zehn Prozent ihres Körpergewichts verlieren die kleinen Gartenvögel in einer Nacht allein durch den erhöhten Energiebedarf, um die Körperwärme konstant zu halten. Ein geschützter Unterschlupf ist deshalb überlebenswichtig. Meist suchen sich die Vögel dichtes Geäst von Bäumen und Büschen, aber auch die Nischen an und in Gebäuden sind ein beliebtes Nachtlager.
Vogelarten, die in der Brutzeit in Höhlen brüten (wie z. B. Blau- oder Kohlmeise), suchen bei stürmischem Wetter ebenfalls gern wieder natürliche Baumhöhlen oder auch künstliche Nisthilfen auf. Nistkästen werden als Rückzugsort von verschiedenen Arten gern genutzt – diese sollten also nicht nach Ende der Brutzeit abgehängt werden.
Wasservögel wie Enten und Schwäne verstecken sich bei Unwetter meist in windgeschützten Buchten im Uferbereich. Ein Wasser abweisendes Gefieder schützt die Tiere dabei zusätzlich.
Ob Mensch oder Tier – im Weltvogelpark muss sich niemand vor Wind und Regen fürchten. Die vielen tropischen Vogelarten, die ganzjährig in den Hallen des Jungle Trails, der Paradieshalle oder dem Pukara-Bereich leben, sind dort bestens geschützt vor jeglichen Umwelteinflüssen. Arten, die in Volieren leben, steht immer ein Schutzraum zur Verfügung, der jederzeit von den Vögeln aufgesucht werden kann.
Wie die Vögel suchen auch Menschen bei schlechtem Wetter einen Unterschlupf. Im Weltvogelpark können Besucher:innen das in den sieben Tierhäusern.
Im Toowoomba kommen Besucher:innen kleinen Papageien, den Loris, ganz nah und können diese selbst mit Nektar füttern.
Weitere begehbare Anlagen führen durch die Lebensräume vieler Vogelarten. In der Paradieshalle und auf dem Jungle Trail der Regenwaldhalle können Besucher verschiedene exotische Arten selbst entdecken und dabei die Atmosphäre eines tropischen Regenwalds erleben.
Auch im Kolibrihaus können Besucher:innen einzigartige Momente erleben, wenn sie die kleinen Flugakrobaten auf der Suche nach Nektar beobachten.
Auch im Herbst ist der Weltvogelpark ein spannendes Ausflugsziel für die Ferien. Großen und kleinen Besuchern werden spannende Abenteuer und hautnahe Begegnungen mit den gefiederten Bewohnern geboten. So sind graue Herbsttage im Nu vergessen.
Über den Weltvogelpark Walsrode:
In der Lüneburger Heide, im Dreieck zwischen Hannover, Bremen und Hamburg, liegt der Weltvogelpark Walsrode, der größte Vogelpark der Welt. Der Park beherbergt über 4.000 Vögel aus 650 verschiedenen Arten und von allen Kontinenten in einer 24 Hektar großen Garten- und Erlebnislandschaft. Besucher:innen erleben spektakuläre Flugshows, Schaufütterungen, Vogelbabys und faszinierende Indoorattraktionen. Zudem sind sie eingeladen, spannende Themenhäuser, exotische Freiflughallen und artenreiche Vogelvolieren zu entdecken. Zwischendurch laden 320 Sitzbänke zum Entspannen und Genießen ein. Liebevoll angelegte Beete, großzügige Teichanlagen und exotische Pflanzen entführen in eine andere Welt – einfach mal die Seele baumeln und den Alltag links liegen lassen. Der magische Zauber unzähliger Baum- und Blumenarten bildet eine bunte und sich ständig verändernde Kulisse.
Für die kleinen Besucher:innen gibt es tolle Spielplätze und für die Erwachsenen kostenlose Parkplätze. Ein Restaurant, Imbisse und Eiswagen laden für den kleinen und großen Hunger zwischendurch ein. Das gesamte Areal ist behindertengerecht gestaltet. Wird ein Rollstuhl benötigt, kann er bei vorheriger Anmeldung kostenlos ausgeliehen werden. Da Hunde in den Park nicht mitgenommen werden dürfen, gibt es zusätzlich eine kostenlose Unterbringung für die Vierbeiner.
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