Weltvogelpark Walsrode: ein Zuhause für Vögel und Bienen
Walsrode, im Juni 2021 – Mit über 4.000 Vögeln aus 650 Arten und von allen Kontinenten ist der Weltvogelpark in Walsrode nicht nur der größte Vogelpark der Welt, sondern auch ein Ort, an dem immer wieder biologische Zusammenhänge erklärt und auf gefährdete Tierarten aufmerksam gemacht wird. Letztes Jahr wurde hier das Bienenhaus eröffnet. Nun erweitert der Weltvogelpark Walsrode seinen Bienenbereich in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Niedersachsen und der Regenwald-Hilfe um ein Sandarium für Wildbienen.
Ein Sandarium ist ein Sandbett, das sich wunderbar für Wildbienen als Lebensraum eignet. Drei Viertel aller in Deutschland lebenden Wildbienenarten sind sogenannte Erdnister – das sind etwa 340 Arten. Am 30. Juni 2021 wird ein solches Sandbett im Rahmen eines Aktionstages im Weltvogelpark Walsrode angelegt. Das Sandarium entsteht in Verbindung mit dem NABU und der Regenwald-Hilfe, einem Verein in Walsrode, dem auch einige Mitarbeiter des Weltvogelparks angehören. Am Mittwoch wird das Beet mit Mitarbeitern beider Organisationen während der Öffnungszeiten aufgebaut, bepflanzt und gestaltet. „Die Zusammenarbeit mit dem NABU und der Regenwald-Hilfe ist eine tolle Chance für alle Seiten, den Artenschutz und Arterhalt heimischer Wildbienen weiter voranzutreiben. Wie wichtig dies ist, möchten wir den Besuchern unbedingt näherbringen“, erklärt Janina Ehrhardt, Pressesprecherin des Weltvogelparks.
Dieses erste Sandarium ist als Testlauf gedacht. Wenn es als Nistplatz angenommen wird und sich die Wildbienen hier ansiedeln, wird das Sandarium im nächsten Jahr durch den NABU als größeres Projekt realisiert und vergrößert.
Für das Sandarium wird zuerst die Grasnarbe entfernt und mit geeignetem Sand wieder aufgefüllt. Dieser Sand soll verschiedenen Wildbienenarten ein Zuhause bieten. Auf den Sand wird Totholz, wie zum Beispiel Äste, Wurzeln und Brennholz, aufgebracht. Die Wildbienen nagen dieses Holz an und benutzen es als Baustoff, um ihre Bruthöhlen zu verschließen. Um das Sandarium herum werden verschiedene heimische Stauden platziert, die den Bienen als Nahrung dienen sollen. Wie im Bienenhaus wird es Infotafeln über die heimischen Wildbienen und ihre Lebensweisen geben.
„Wir möchten den Besuchern aufzeigen, wie wichtig naturnahe Gartenlandschaften für die heimischen Insekten sind, und dazu anregen, den eigenen Garten auch dementsprechend zu gestalten. Ein Sandarium kann auch im heimischen Garten gebaut werden, es bietet Wildbienen sowie auch anderen Insekten Lebensraum. Denn in der heutigen Zeit verschwinden diese Flächen leider immer mehr. Gleichzeitig ist ein schön gestaltetes Sandbeet mit summenden Bienen ein optisches Highlight für jeden Garten“, schwärmt Janina Ehrhardt.
Aufbau eines Sandariums
Beim Bau eines Sandariums sollte die Lage beachtet werden. Als Standort eignet sich ein möglichst sonniger Platz im Garten. Schattige Plätze nehmen die Wildbienen meistens nicht an. Das Beet sollte mindestens 40 Zentimeter breit und ebenso lang sein. Nach oben hin kann es gern größer sein. Für den Sand sollte eine etwa 40 Zentimeter tiefe Grube ausgehoben werden. Dies ist wichtig, damit die Wildbienen später genug Platz für ihre Niströhren haben. Das Wichtigste ist die Art des Sandes. Spielplatzsand ist dafür nicht geeignet. Am besten ist ungewaschener grober Sand mit unterschiedlicher Körnung. Der Sand muss zu einem Hügel aufgeschüttet werden. So kann Regenwasser ablaufen, und das Sandarium trocknet schnell wieder. Der Sand sollte festgedrückt und verdichtet werden, damit die Niströhren nach dem Bau besser halten.
Nach dem Bau des Sandariums sollte auf und um das Sandbeet Totholz verteilt werden, da die Bienen dies für den Bau ihrer Röhren verwenden. Für die Abschreckung von Katzen eignet sich zum Beispiel Rosenschnitt. Wichtig für die Wildbienen ist die Bepflanzung in der Nähe des Sandariums. Bestens geeignet sind Pflanzen, die Trockenheit und Hitze vertragen. Pflanzen wie Rosmarin, Oregano, Salbei, Lavendel oder auch Johanniskraut bieten Nahrung für die Wildbienen. Diese sollten aber nicht direkt auf dem Sandarium, sondern am Rand gepflanzt werden. Die Wildbienen brauchen die freie Fläche zum Nisten.
NABU Niedersachsen - Leonie Jordan (Leitung Regionalgeschäftsstelle Weser-Mitte), Javier Gimeno (Geschäftsführer Weltvogelpark Walsrode) und Regenwald-Hilfe e.V. - Jan Christian Pflugstedt (1. Vorsitzender und Gründer).
Über den Weltvogelpark Walsrode:
In der Lüneburger Heide, im Dreieck zwischen Hannover, Bremen und Hamburg, liegt der Weltvogelpark Walsrode, der größte Vogelpark der Welt. Der Park beherbergt über 4.000 Vögel aus 650 verschiedenen Arten und von allen Kontinenten in einer 24 Hektar großen Garten- und Erlebnislandschaft. Besucher erleben spektakuläre Flugshows, Schaufütterungen, Vogelbabys und faszinierende Indoorattraktionen. Zudem sind sie eingeladen, spannende Themenhäuser, exotische Freiflughallen und artenreiche Vogelvolieren zu entdecken. Zwischendurch laden 320 Sitzbänke zum Entspannen und Genießen ein. Liebevoll angelegte Beete, großzügige Teichanlagen und exotische Pflanzen entführen in eine andere Welt – einfach mal die Seele baumeln und den Alltag links liegen lassen. Für die kleinen Besucher gibt es tolle Spielplätze und für die Erwachsenen kostenlose Parkplätze. Ein Restaurant, Imbisse und Eiswagen laden für den kleinen und großen Hunger zwischendurch ein. Das gesamte Areal ist behindertengerecht gestaltet. Wird ein Rollstuhl benötigt, kann er bei vorheriger Anmeldung kostenlos ausgeliehen werden. Da Hunde in den Park nicht mitgenommen werden dürfen, gibt es zusätzlich eine kostenlose Unterbringung für die Vierbeiner. Mehr Informationen unter www.weltvogelpark.de, Online-Ticketbuchung bevorzugt.
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