Steigende Löhne in den USA, boomende Wirtschaft in Europa: Was bedeutet das für den Zinsmarkt?Zinskommentar der Dr. Klein Privatkunden AG

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Lübeck, 22. Februar 2018. +++ Lohnentwicklung in den USA sorgt für Verunsicherung an den Finanzmärkten +++ Konjunktur in der Eurozone weiterhin positiv +++ Baufinanzierungszinsen zeigen leichte Tendenz nach oben +++ Bestzins für zehnjährige Hypothekendarlehen (Stand: 20. Februar 2018): 1,30 Prozent +++ 

US-Löhne sorgen für Unruhe
Die Angst, dass die Inflation in den USA stärker als erwartet anziehen könnte, führt seit Anfang Februar zu Verunsicherung auf den internationalen Märkten. Zwei Entwicklungen schüren die Furcht vor einem Zinsanstieg: Zum einen gehen Ökonomen von einer zunehmenden Staatsverschuldung durch Trumps Steuerreform aus. Zum anderen bereiten ihnen die ansteigenden US-Löhne Sorgen. Die Folge: Der Dow Jones stürzte am 5. Februar so stark ab wie noch nie zuvor an einem Handelstag. Seither erholte sich der amerikanische Aktienindex zwar wieder, die Volatilität bleibt aber vorerst bestehen. „Das Beispiel aus den USA zeigt einmal mehr, wie nervös die Anleger derzeit sind. Psychologische Faktoren haben seit jeher einen starken Einfluss auf die Aktienmärkte und derzeit reagieren die Marktteilnehmer besonders sensibel“, erklärt Michael Neumann, Vorstand der Dr. Klein Privatkunden AG.

Klar ist: Sollten Steuerreform und steigende Löhne die Inflation tatsächlich weiter antreiben, dann dürften die amerikanischen Notenbanker gezwungen sein, mehr Zinsschritte als geplant umzusetzen. Grund zur Sorge sieht Michael Neumann darin allerdings nicht. „Die Fed agiert ebenso wie die EZB sehr behutsam und bereitet den Markt auf zinspolitische Entscheidungen vor. Und: Was wir in den USA sehen, ist letztlich nichts anderes als die langsame Rückkehr zur geldpolitischen Normalität nach mehreren Jahren der unnatürlich niedrigen Zinsen.“

Aufbruchstimmung auch in Europa: Wirtschaft wächst so stark wie seit zehn Jahren nicht mehr
Anfang Februar veröffentlichte die Europäische Kommission ihre Zwischenprognose zum Wirtschaftswachstum in der EU. Das Ergebnis: Die Volkswirtschaften Europas verzeichnen im Jahr 2017 mit 2,4 Prozent das schnellste Wachstum seit zehn Jahren. Auch Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), bewertete die wirtschaftliche Situation Europas bereits in der letzten EZB-Sitzung Ende Januar positiver als bisher. Die dynamische Konjunktur heizt Spekulationen um einen Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik weiter an. Zu Unrecht, meint Michael Neumann: „Draghi bleibt seiner vorsichtigen Strategie treu. Trotz der positiven wirtschaftlichen Situation liegt die Kerninflation in Gesamteuropa nach wie vor deutlich unter der Zielmarke von 2 Prozent. Der Handlungsdruck auf die EZB, die Niedrigzinspolitik zu beenden, bleibt daher gering.“

„Derzeit sieht es so aus, als ob die Kerninflation im Euroraum noch eine ganze Weile unter der Zwei-Prozent-Marke verharren wird. Zum einen hält sich der Lohndruck in den meisten europäischen Staaten bisher in Grenzen, zum anderen bewegt sich auch die Arbeitslosenquote nur in langsamen Schritten nach unten. Die EZB wird noch bis mindestens September 2018 weiter Anleihen kaufen und hält sich sogar eine mögliche Verlängerung des Anleihekaufprogramms weiter offen. Die ersten Zinsschritte liegen noch in weiter Ferne“, so Michael Neumann.

Trotz Polit-Chaos: Konjunktur in Deutschland robust
Die deutsche Wirtschaft befindet sich trotz der unklaren politischen Lage in einer sehr guten Verfassung. Boomende Exporte und hohe Konsumausgaben der Verbraucher in Deutschland sorgen für ein ungebrochenes Wachstum. Auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist historisch günstig: Selbst im saisonbedingt schwachen Januar lag die Arbeitslosenquote bei lediglich 5,8 Prozent. Hinzu kommt hierzulande die Aussicht auf steigende Löhne. Die Tarifparteien der Metall- und Elektroindustrie einigten sich jüngst auf Lohnerhöhungen von 4,3 Prozent ab April 2018. „An diesem Plus orientieren sich auch kleinere Gewerkschaften. Die Tariflöhne werden im Jahr 2018 also insgesamt deutlich zulegen“, erklärt Michael Neumann. „Sobald sich diese Entwicklung auch in den anderen europäischen Staaten fortsetzt, dürfte die Inflation und damit der Druck auf die EZB, Zinsschritte einzuleiten, zunehmen. Ich gehe aber davon aus, dass dies frühestens Anfang 2019 der Fall sein wird“, so Neumann weiter.

Wie reagieren die Baufinanzierungszinsen?
Nach achtwöchiger Konstanz der Baufinanzierungszinsen kam es bereits Mitte Januar zu einem leichten Zinsanstieg um zehn Basispunkte. Dieser Aufwärtstrend setzt sich auch im Februar weiter fort. Der aktuelle Bestzins für Baufinanzierungen mit zehnjähriger Zinsbindung liegt bei 1,30 Prozent. In den Wochen zuvor waren die Zinsen für Bundesanleihen stark gestiegen und liegen derzeit auf dem höchsten Niveau seit zwei Jahren. „Viele Medien berichteten über eine Zins-Verdoppelung bei der 10-jährigen Bundesanleihe. Das ist zwar durchaus richtig, aber es handelt sich um eine Verdoppelung auf äußerst niedrigem Niveau. Im langjährigen Vergleich liegen die Zinsen trotz des jüngsten Anstiegs ausgesprochen niedrig“, sagt Michael Neumann.

Das weitere Aufwärtspotenzial der Zinsen ist aufgrund der Anleihekäufe und der Nullzinspolitik der EZB immer noch begrenzt. Michael Neumann rechnet daher nicht mit weiteren deutlichen Steigerungen in den nächsten Monaten. Allerdings: „Im Markt wird sich vermutlich die Erwartung durchsetzen, dass die EZB über kurz oder lang ihre Niedrigzinspolitik beendet. Die Hypothekenzinsen werden diese Entwicklung vorwegnehmen und im Laufe dieses Jahres weiter leicht anziehen.“ Zwar seien diese Zinssteigerungen nicht dramatisch, historische Tiefstände wie im September 2016 werden wir laut Neumann allerdings auch nicht mehr erreichen.

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Über Dr. Klein
Die Dr. Klein Privatkunden AG ist einer der größten Finanzdienstleister Deutschlands und seit über 60 Jahren erfolgreich am Markt etabliert. Angefangen in der Vermittlung von Finanzierungen in der kommunalen Wohnungswirtschaft in Lübeck baut Dr. Klein seine Expertise kontinuierlich aus und ist mittlerweile deutschlandweit mit rund 550 Beratern vor Ort an über 200 Standorten bundesweit vertreten. Die Spezialisten von Dr. Klein beraten nachhaltig, allumfassend und verständlich in den Bereichen Baufinanzierung, Versicherung, Ratenkredit und Geldanlage. Dank kundenorientierter Beratungskompetenz und vertrauensvollen Beziehungen zu rund 300 Kredit- und Versicherungsinstituten sichert Dr. Klein seinen Kunden stets den einfachsten Zugang zu individuellen Finanzlösungen. Dafür wird das Unternehmen immer wieder ausgezeichnet. Zuletzt als „vorbildlicher Finanzvertrieb“ und zum vierten Mal in Folge mit dem „Deutschen Fairness-Preis“. Dr. Klein ist eine 100%-ige Tochter des an der Frankfurter Börse im SDAX gelisteten technologiebasierten Finanzdienstleisters Hypoport AG.

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