Baubeginn für eine der weltweit ersten Carbon Capture-Großanlagen in einem Zementwerk

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  • Lengfurt, Bayern: Heidelberg Materials und Linde legen den Grundstein für eine der weltweit ersten großtechnischen Carbon Capture-Anlagen in der Zementindustrie
  • Unter dem Namen Capture-to-Use (Cap2U) bauen und betreiben die beiden Partner eine hochmoderne Anlage für die Kohlendioxidabscheidung und -verflüssigung
  • Dies ist ein wichtiger Schritt hin zur Dekarbonisierung der Zementindustrie und nutzt die innovative Carbon Capture-Technologie für die signifikante Minderung klimaschädlicher Treibhausgasemissionen

[Lengfurt, Bayern; 20. Juni 2024] Mit der offiziellen Grundsteinlegung gaben Linde und Heidelberg Materials heute den Startschuss für den Bau ihrer zukunftsweisenden Carbon Capture- und CO2-Verflüssigungs-Großanlage im unterfränkischen Lengfurt. Andreas X. Müller, Managing Director Linde Gas Deutschland, und Christian Knell, Sprecher der Geschäftsleitung von Heidelberg Materials Deutschland, begrüßten Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sowie der Landes- und Regionalpolitik bei der feierlichen Zeremonie im Lengfurter Zementwerk.

Christian Knell sagte: „Das Besondere an unserem Projekt ist, dass das abgeschiedene CO2 aus der Zementklinkerproduktion so aufbereitet wird, dass es in der Lebensmittelindustrie als Kohlensäure wieder eingesetzt werden kann. Mit der hier in Lengfurt angewandten Aminwäsche-Technologie demonstrieren wir zum ersten Mal die Abscheidung und Aufbereitung des CO2 im großtechnischen Maßstab in der Zementindustrie in Deutschland. Dies ist ein Schritt auf dem Weg zur Dekarbonisierung unserer Industrie. Wir sind fest entschlossen, den CO₂-Fußabdruck unserer Standorte und Produkte so weit wie möglich zu reduzieren und freuen uns daher, mit unserem Joint Venture jetzt ein Projekt in Deutschland konkret zu realisieren.“

„Dank unserer Expertise entlang der gesamten CO2-Wertschöpfungskette können wir unsere Kunden aus dem Bereich der Schwerindustrie   bei der Dekarbonisierung unterstützen“, erklärt Andreas X. Müller, Managing Director von Linde Gas Deutschland. „Die Zusammenarbeit mit Heidelberg Materials und die Umsetzung des Projekts in Lengfurt markieren einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu weniger Treibhausgasemissionen in der Zementindustrie. Mit dieser Anlage können wir unser Angebot ausweiten und unseren Kunden eine sichere und hochwertige Versorgung mit CO2 bieten.“

Heidelberg Materials und Linde haben unter dem Namen „Capture-to-Use“ (Cap2U) ein Joint Venture zum Bau und Betrieb einer Kohlendioxidabscheide- und -verflüssigungsanlage gegründet, die 2025 fertiggestellt sein soll. Das in der Anlage abgeschiedene CO₂ aus der Zementproduktion kann als wertvoller Rohstoff für industrielle Anwendungen weiterverwertet werden. Das aufbereitete Gas ist sowohl in der Lebensmittel- als auch in der Chemieindustrie einsetzbar. Die geplante Menge an gereinigtem und verflüssigtem CO₂ beträgt rund 70.000 t pro Jahr.

Planung und Bau der Anlage erfolgen durch Linde Engineering. Auf Basis einer speziell für Rauchgase entwickelten Aminwäsche wird das Kohlendioxid direkt aus einem Teil des Abgasstroms des Zementklinkerofens abgetrennt. Anlagen zur Reinigung und Verflüssigung, Tanks für die Zwischenlagerung des Produkts sowie Verladeeinrichtungen gehören ebenfalls zum Projektumfang.

Für die Umsetzung des Projekts in Lengfurt werden die Beiträge beider Partner durch Fördermittel in Höhe von rund 15 Mio. Euro aus dem Förderprogramm Dekarbonisierung in der Industrie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ergänzt.

Bild: Baubeginn für eine der weltweit ersten Carbon Capture-Großanlagen in einem Zementwerk in Lengfurt

V.l.n.r.: Mladen Pasalic, Geschäftsführer Joint Venture Cap2U, Dr. Beate Baron, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Staatssekretär Sandro Kirchner, MdL, Andreas X. Müller, Geschäftsleitung Linde Gas, Christian Knell, Geschäftsleitung Heidelberg Materials Deutschland, Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock, Landrätin Sabine Sitter, Dr. Thomas Tork, Geschäftsführer Joint Venture Cap2U und Werkleiter Michael Becker, Heidelberg Materials.

Über Linde

Linde ist ein weltweit führendes Industriegase- und Engineering-Unternehmen mit einem Umsatz von 33 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023. Wir leben für unsere Mission, die Welt produktiver zu machen, jeden Tag, indem wir hochwertige Lösungen, Technologien und Dienstleistungen anbieten, die unsere Kunden erfolgreicher machen. Wir tragen dazu bei, unsere Umwelt zu dekarbonisieren und damit unseren Planeten zu bewahren. Das Unternehmen bedient eine Vielzahl von Endmärkten, darunter die Chemie-, Lebensmittel-, Getränke-, Elektronik-, Metall- und Bergbauindustrie, Energieerzeuger, das Gesundheitswesen und den verarbeitenden Sektor. Linde-Gase und -Technologien werden in zahllosen Anwendungen eingesetzt: Sie reichen von der für die Energiewende wichtigen Herstellung sauberen Wasserstoffs sowie der Abscheidung von Kohlendioxid bis hin zu lebensrettendem Sauerstoff und hochreinen sowie Spezialgasen für Elektronikbauteile. Darüber hinaus bietet Linde seinen Kunden modernste Anwendungen zur Gasverarbeitung, um deren Wachstum, Effizienzsteigerungen und Emissionsreduzierungen zu unterstützen.

www.linde.com

Kontakt:

Head of Communications Region Europe West
Andrea Pujari

Über Heidelberg Materials

Heidelberg Materials ist einer der weltweit größten integrierten Hersteller von Baustoffen und -lösungen mit führenden Marktpositionen bei Zement, Zuschlagstoffen und Transportbeton. Wir sind mit rund 51.000 Beschäftigten an fast 3.000 Standorten in über 50 Ländern vertreten. Im Mittelpunkt unseres Handelns steht die Verantwortung für die Umwelt. Als Vorreiter auf dem Weg zur CO2-Neutralität und Kreislaufwirtschaft in der Baustoffindustrie arbeiten wir an nachhaltigen Baustoffen und Lösungen für die Zukunft. Unseren Kunden erschließen wir neue Möglichkeiten durch Digitalisierung.

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