DENT-Projekt soll die Bereitstellung von Netzwerksoftware am Enterprise-Edge vereinfachen
Das offene Ökosystem der Linux Foundation ermöglicht erschwingliche, standardisierte Netzwerklösungen für Campus-Umgebungen und Remote-Standorte
München, 16. Dezember 2019 – Die Linux Foundation, eine gemeinnützige Stiftung zur Förderung innovativer Community-Entwicklungen auf Open-Source-Grundlage, gibt den Startschuss für DENT. Ziel des DENT-Projekts ist die Entwicklung eines Netzwerkbetriebssystems für disaggregierte Netzwerk-Switches in Campus-Umgebungen und an Remote-Standorten. Unter dem Dach der Linux Foundation soll DENT so unterschiedliche Akteure wie Chip-Hersteller, Original Design Manufacturer (ODMs), Systemintegratoren, Erstausrüster (OEMs) und Endanwender zu einem kooperativen Ökosystem rund um ein vollfunktionales Netzwerkbetriebssystem zusammenführen. Ein erster Anwendungsfall ist im Einzelhandel angesiedelt, unter Beteiligung von Firmen wie Amazon, Cumulus Networks, Delta Electronics Inc, Marvell, Mellanox und Wistron NeWeb (WNC).
Herkömmliche Netzwerklösungen werden für jeden Markt und jeden Anwendungsfall separat zugeschnitten, sei es für die Telekommunikation, die Cloud oder für Rechenzentren. Sie verwenden anwendungsspezifische integrierte Prozessoren (so genannte ASICs) für die Paketverarbeitung und geschlossene Betriebssysteme zur Ausführung von Workloads und Applikationen in einem Netzwerk-Switch. Mit der Disaggregation steht ein neuer, offen konzipierter Networking-Ansatz zur Verfügung, der in Rechenzentren und Telekommunikationsinfrastrukturen bereits häufig zum Einsatz kommt. Allerdings gibt es im Bereich der Unternehmensnetzwerke – und hier insbesondere bei räumlich verteilten Standorten – noch keine Lösung für Enterprise-Edges, die von der traditionellen Public Cloud nicht abgedeckt werden, da sie hinsichtlich Disaggregation und Netzwerk-Stack sehr spezielle Anforderungen stellen.
Campus-Zweigstellen und Einzelhandelsfilialen benötigen einen Linux-basierten Software-Stack für ihr Netzwerkbetriebssystem, der ihr Budget schont und einfach zu implementieren ist. Mit dem Open-Source-Projekt DENT hat die Linux-Community nun die Möglichkeit, eine solche, auf komplizierte Abstraktionen verzichtende Lösung zu entwickeln. Dabei sorgen der Linux-Kernel, Switchdev und andere Linux-Projekte dafür, dass Netzwerk-ASICs und -Chips wie jede andere Hardware behandelt werden können. Zugleich werden Abstraktionen, APIs, Treiber und zusätzlicher Verarbeitungsaufwand, die typisch für herkömmliche Switches und andere offene Software sind, deutlich vereinfacht und reduziert.
Infolge neuer Technologien wie 5G, Edge, Internet der Dinge und künstlicher Intelligenz wird es in Außenstellen, Filialen und an Remote-Standorten künftig innovative Workloads und Services geben, die nahe bei den Applikationen und Nutzern angesiedelt sind. Mit einem einfachen, disaggregierten Switch auf Linux/SwitchDev-Basis kann ein App-Ökosystem entstehen, das die umfassende Integration vereinfacht und standardisiert.
„Die Linux Foundation wird für DENT von Anfang an eine eigene Arbeitsumgebung bereitstellen – unabdingbar für eine Community-Infrastruktur, für Besprechungen, Events und kollaborative Diskussionen“, erklärt Arpit Joshipura, General Manager Networking bei der Linux Foundation. „Wir wollen eine kooperative, technologisch versierte Open-Source-Community für die Lösungsanbieter und Nutzer schaffen, die sich in branchenübergreifenden Anwendungsfällen mit Netzwerkbetriebssystemen, Steuer- und Managementebene befassen.“
Weitere Informationen unter www.dent.dev.
Zitate
„Delta nimmt mit großer Begeisterung am DENT-Projekt teil und begrüßt es sehr, dass die Linux Foundation die Probleme lösen will, vor denen Unternehmens- und Campus-Netzwerke tagtäglich stehen“, kommentiert Honda Wu, Vice President Solutions & Open Source von Delta. „Wir bringen gerne unser Know-how und unsere Erfahrung aus der Netzwerktechnologie in das Projekt ein.“
„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir gemeinsam mit der Linux Foundation die Community stärken und die revolutionären Ansätze des Open-Source Networking vorantreiben können“, sagt Amit Katz, Vice President Ethernet Switches von Mellanox Technologies. „Das DENT-Betriebssystem ist ein natives Linux-Netzwerk-OS, das mit Switchdev einen Linux-Treiber für Ethernet-Switch-ASICs nutzt, den Mellanox als einer der ersten Switch-Anbieter überhaupt in seine Produkte integriert hat. Switchdev schafft die Voraussetzung für die einzigartige Hardware-Funktionalität der Spectrum Ethernet-Switches von Mellanox. Das DENT-Projekt unterstützt die Disaggregation von Netzwerken. Für die Kunden bedeutet dies, dass sie nicht an einen Anbieter gebunden sind, während für die Hardwarehersteller identische Wettbewerbsbedingungen herrschen, bei denen der gewinnt, der die besten Switch-ASCIs und Systeme mit dem höchsten ROI liefert.“
„Als Spezialist für intelligente Wiress- und Wired-Lösungen wie z. B. verteilte Unternehmensnetzwerke steht die Wistron NeWeb Corporation (WNC) voll hinter dem Prinzip der offenen Software-Architektur“, konstatiert Larry Lee, Executive Vice President und General Manager des Networking-Geschäftsbereichs von WNC. „Wir freuen uns sehr darauf, im Rahmen des DENT-Projekts mit der Linux Foundation und anderen Branchenführern zusammenzuarbeiten. WNC wird sich zunächst mit verteilten Switches für den Retail-Anwendungsfall beschäftigen. Wir sehen großes Potenzial für dieses vollfunktionale Netzwerkbetriebssystem und werden unsere ganze Kraft einbringen, um die Vernetzung von Campus-Umgebungen und Remote-Standorten aller Art effizienter und einfacher zu gestalten.“
„Open Source gehört zur DNA von Cumulus. Entsprechend begeistert sind wir davon, als erste Softwareplattform an DENT beteiligt zu sein. Mit der Linux Foundation verbindet uns eine langjährige Geschichte, von FRRouting als dem weltweit größten Open-Source-Routing-Projekten bis zu unserer Mitwirkung an ONIE, EVPN und vielen anderen Vorhaben“, erklärt Partho Mishra, President und Chief Product Officer von Cumulus Networks. „Unser Beitrag zur Entwicklung des Linux-Kernels und zu SwitchDev sowie unsere hervorragende Position im Datacenter-Markt mit über 2.000 Kunden machen Cumulus zum natürlichen Partner von DENT. Mit der Teilnahme am DENT-Projekt wollen wir den Einsatz von quelloffenen Kernel-Technologien vom Datacenter zum Campus-Edge ausdehnen.“
„Marvell ist ein führender Hersteller von Chip-Produkten für Zugriffsnetzwerke und überzeugter Vertreter der Idee, dem Kunden durch disaggregierte Hard- und Software mehr Handlungsfreiheit einzuräumen. Als Gründungsmitglied von DENT lassen wir sehr gerne unsere technologische Expertise in das Projekt einfließen“, meint Gavin Cato, Vice President Product Management und Marketing von Marvell Semiconductor, Inc. „Marvells bahnbrechendes Switch-Portfolio legt den Grundstein für den Übergang von Zugriffsnetzwerken und Edge-Lösungen in eine Zukunft, in der sich die Kunden über intelligente Systeme und sinkende Gesamtbetriebskosten freuen dürfen. Wir sind bestens aufgestellt, um im Bereich Retail-Vernetzung und Smart Edge die Karten neu zu mischen und einen ganzheitlichen Ansatz in das Ökosystem zu bringen.“
Über die Linux Foundation
Die im Jahr 2000 gegründete Linux Foundation wird von mehr als 1.000 Mitgliedern unterstützt und ist die weltweit führende Plattform für die Zusammenarbeit bei Open Source Software, Open Standards, Open Data und Open Hardware. Die Projekte der Linux Foundation sind entscheidend für die Infrastruktur der Welt, einschließlich Linux, Kubernetes, Node.js und mehr. Die Methodik der Linux Foundation konzentriert sich auf die Nutzung von Best Practices und die Bedürfnisse von Mitwirkenden, Nutzern und Lösungsanbietern. Für weitere Informationen besuchen Sie uns bitte unter linuxfoundation.org.
Die Linux Foundation verfügt über eingetragene Marken und verwendet Marken. Eine vollständige Liste dieser Marken finden Sie unter: www.linuxfoundation.org/trademark-usage. Linux ist eine eingetragene Marke von Linus Torvalds.
Informationen zu Cumulus Networks
Cumulus Networks bietet Netzwerksoftware für die Planung und den Betrieb moderner Rechenzentren und Campus Netzwerk Infrastrukturen, die einfach, offen, flexibel, belastbar und skalierbar sind. Cumulus Linux ist die einzige offene Netzwerksoftware, mit der Netzwerke kostengünstig gebaut und effizient betrieben werden können. In Kombination mit Cumulus NetQ, einem hochskalierbaren, netzwerkbasierten Tool-Set, können Unternehmen die Bereitstellung offener Netzwerke beschleunigen und die durchschnittliche Zeit bis zur Lösung verkürzen. Cumulus Networks hat weltweit mehr als 1.800 Kunden und erhielt Venture-Finanzierungen von Andreessen Horowitz, Battery Ventures, Sequoia Capital, Telstra Ventures, Peter Wagner, vier der ursprünglichen VMware-Gründer, unter anderem. Für weitere Informationen besuchen Sie http://www.cumulusnetworks.com.
CUMULUS, das Cumulus Logo, CUMULUS NETWORKS und das Rocket Turtle Logo (die "Marken") sind Marken und Dienstleistungsmarken von Cumulus Networks, Inc. in den USA und anderen Ländern. Sie sind nicht berechtigt, die Marken ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Cumulus Networks zu verwenden.
Medienkontakt Deutschland
eloquenza pr gmbh
Ina Rohe
Emil-Riedel-Straße 18
80538 München
E-Mail: cumulusnetworks@eloquenza.de