Cashews snacken ohne Umwege
Fair-Trade-Unternehmen gebana bringt Bio-Cashewkerne auf direktem Weg nach Europa
Cashewkerne sind wertvolle Nährstofflieferanten. Doch die beliebten Kerne für zwischendurch haben einen bitteren Beigeschmack, den kaum jemand kennt: Rund 90 Prozent der Cashews aus Westafrika nehmen einen großen Umweg und werden nach der Ernte nur fürs Knacken nach Asien transportiert bevor sie zu uns kommen. Das Fair-Trade-Unternehmen gebana hat den direkten Weg eingeschlagen – zum Wohl von Umwelt und Cashewproduzenten.
Nüsse sollen aufgrund ihrer kerngesunden Nährstoffe täglich gegessen werden, das empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Neben Erdnüssen, Mandeln und Haselnüssen sind Cashews bei den Deutschen besonders beliebt. Botanisch gesehen sind Cashews aber gar keine Nüsse, sondern Kerne der Frucht des Cashew-Baumes. Was außerdem viele nicht wissen: Undurchsichtige Lieferketten und unnötige Umwege trüben das positive Image der Cashews. Über 90 Prozent der Kerne aus Westafrika werden über asiatische Verarbeitungsbetriebe, hauptsächlich in Vietnam oder Indien, nach Europa, die Vereinigten Staaten, den Nahen Osten, China oder Australien geliefert. „Das ist einerseits ein ökologischer Irrsinn, denn die Cashews werden samt Schale exportiert und haben deshalb das fünffache Gewicht des geschälten Kerns. Andererseits führt der Umweg über Asien dazu, dass Wertschöpfung und mögliche Arbeitsplätze in Westafrika verloren gehen“, erklärt Elvira Zingg, zuständig bei gebana für Supplier Development und Nachhaltigkeit. Auch bio- und Fairtrade-zertifizierte Kerne sind von dieser Praxis nicht ausgenommen.
gebana verbessert Klimabilanz der Cashews
Ein Rechenbeispiel: Cashewkerne legen von der Elfenbeinküste, dem größten Cashew-Produzent weltweit, bis nach Vietnam ca. 11.000 Seemeilen zurück. Nach der Verarbeitung erfolgt dann die Weiterreise nach Europa. Rund 20.000 Seemeilen später landen die Cashews bei uns in den Supermarktregalen, die eigentlich nur ca. 4.000 Meilen entfernt vom Ursprungsort der Kerne liegen[1]. Das Fair-Trade-Unternehmen gebana zeigt, dass es auch anders geht und bringt Bio-Cashews aus Burkina Faso auf direktem Weg nach Europa.
Dämpfen, Trocknen, Knacken, Schälen und Verpacken der Cashews wird von den knapp 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort in der Fabrik des gebana-Tochterunternehmens gebana Burkina Faso in Bobo-Dioulasso abgewickelt. Die meisten der Arbeitskräfte sind Frauen. Viele haben keine Schulbildung und Schwierigkeiten, einen Job mit guten Bedingungen zu finden. Die Arbeit in der Fabrik ermöglicht den Frauen ein stabiles Einkommen mit Arbeitsvertrag, Sozial- und Krankenversicherungen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Kindern profitieren von einer betriebseigenen Kinderkrippe und einer Krankenstation. Alle Bauernfamilien, die die Bio-Cashews in Burkina Faso anbauen und gebana beliefern, werden im Rahmen des sogenannten gebana Modells vergütet. Sie erhalten zusätzlich zum Bio- und Fair-Trade-Preis 10 Prozent vom Umsatz, den das Unternehmen mit dem Verkauf ihrer Cashews im Onlineshop erwirtschaftet.
Cashewhandel mit Umwegen vs. Cashewproduktion und -handel an einem Ort (gebana)
90 % der weltweiten Cashews nehmen unnötige Umwege über asiatische Drittländer wie Vietnam
Neue Cashew-Fabrik für noch mehr Wertschöpfung
Mit dem Bau einer neuen Fabrik, in der ab Herbst 2024 Cashews und später auch Mangos verarbeitet werden sollen, möchte gebana die Wertschöpfung in Burkina Faso, das zu den ärmsten Ländern der Welt gehört, weiter erhöhen. Bis zu 1.000 weitere Arbeitsplätze sollen geschaffen werden. Im Rahmen des Neubaus stellen zusätzlich 4.000 Bauernfamilien auf Bio um.
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Über gebana
Wir sind gebana - Pionierunternehmen des fairen Handels in der Schweiz. Was mit den Bananenfrauen und gerechten Bananen (= gebana) in den 1970er Jahren begann, ist heute ein Unternehmen mit über 750 Mitarbeitenden weltweit. 90 Prozent davon in Ländern des Südens. Unsere Vision ist ein gerechterer und nachhaltigerer Welthandel. www.gebana.com
[1] www.sea-distances.org