Berchtesgadener Land setzt faire Milchpreisstrategie fort
Molkerei Berchtesgadener Land baut Qualitätsführerschaft durch Glyphosatverbot weiter aus
Piding, 05. März 2018: Knapp 800 Bäuerinnen der Molkereigenossenschaft informierten sich bei den traditionellen Informationsveranstaltungen über die aktuelle Situation ihrer Molkerei. Vorstandsvorsitzender Andreas Argstatter und Geschäftsführer Bernhard Pointner beleuchteten u.a. die Themen Milchpreis und Glyphosatverbot und gaben einen Ausblick in die Zukunft, um weiterhin erfolgreich am Markt zu bestehen.
Vorstandsvorsitzender Andreas Argstatter informierte die Bäuerinnen über das Thema Milchpreis, denn insbesondere das vierte Quartal war deutschlandweit geprägt von steigenden Milcherzeugerpreisen, die sich in Richtung 40 Cent bewegten. Endverbraucher spürten dies durch Preissteigerungen auf über 2,50 Euro pro Butterstück, die sich aus der Fettknappheit am Markt ergeben haben. Der Wert des Milcheiweißes dagegen blieb aufgrund der hohen Interventionslagerbestände von 380.000 Tonnen Magermilchpulver im Keller. Längere Phasen von Stabilität beim Milchpreis gehören schon seit Jahren der Vergangenheit an. So verwundert es nicht, dass bereits im Frühjahr die Butterpreise schon wieder merklich gesunken sind – der Butterpreis bei Harddiscountern betrug im Februar nur noch ca. 1,20 Euro pro Butterstück. Die Konsequenz sind sinkende Erzeugerpreise europaweit. Die Landwirte reagieren erneut mit der Ausweitung der Produktion. Aufgrund der eher stockenden Nachfrage weltweit wird das die Preisspirale für Milch weiter nach unten treiben. „Die Anforderungen von Gesellschaft, Politik und Medien an uns Landwirte werden weiter steigen. Wir als Molkereigenossenschaft müssen und werden uns diesen stellen“, so Argstatter. „Die dabei entstehenden Kosten müssen aber unseren Landwirten gut und fair bezahlt werden – andernfalls wird auch bei uns im Berggebiet die Anzahl der Betriebsaufgaben steigen“, ist sich Argstatter sicher. Aktuell liegt bei der Molkerei Berchtesgadener Land der Milchpreis für konventionelle Milch bei 42,5 Cent bzw. Bergbauern 43,5 Cent (47 Cent brutto) für Biomilch 54,00 Cent (60 Cent brutto) (Naturland) und 55,00 Cent (61 Cent brutto) (Demeter). Berchtesgadener Land setzt weiter auf faire Milchpreise, um den Strukturwandel zu bremsen.
Glyphosatverbot entspricht Verbrauchererwartung
Bernhard Pointner, Geschäftsführer der Molkerei setzt mit Vorstand und Aufsichtsrat die Qualitätsarbeit bei Landwirten und in der Molkerei konsequent fort. Wie schon die grüne Gentechnik, so wird auch der Einsatz von Totalherbiziden mit dem Wirkstoff Glyphosat von einer breiten Mehrheit der Verbraucher abgelehnt. Das im Oktober ausgesprochene Anwendungsverbot für Wiesen und Ackerland bei Berchtesgadener Land haben die Verbraucher mit einer deutlich gesteigerten Nachfrage honoriert.
Trends von morgen schon heute erkennen
Um auch in Zukunft erfolgreich am Markt zu bestehen, setzt sich die Molkerei intensiv mit Zukunftsszenarien auseinander – z.B. fordern Veränderungen des Einkaufsverhaltens andere Gebindegrößen und Produkte. Das Nachhaltigkeits-Engagement und der Einsatz von Bio- & Fair-Rohstoffen werden konsequent verfolgt.
Damit der Bezug zur Landwirtschaft nicht verloren geht, sollen weiterhin Hofbesichtigungen für Schulen und Kindergärten angeboten werden. „Jedes Kind sollte einmal einen Bauernhof gesehen haben und selber erleben dürfen, wie Milch erzeugt wird“, so Pointner. „Dies fördert das Verständnis für die auf unseren Höfen übliche bäuerliche Landwirtschaft und damit das Vertrauen in die Berchtesgadener Land Produktqualität.“
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