Dream-Team: Landwirt und Imker
Wie die Molkerei Berchtesgadener Land den Erhalt der Biodiversität fördert und dabei ihre Mitarbeiter begeistert
Piding, 27.05.2021: Landwirte* brauchen Imker und umgekehrt. Landwirte sorgen mit artenreichen Wiesen und einer extensiven Bewirtschaftungsweise für ausreichend Nahrung und Lebensräume für Bienen und andere Insekten. Diese wiederum sind durch ihre Bestäubungsleistung für die Landwirtschaft unabdingbar und elementar für funktionierende Ökosysteme. Diesem Zusammenhang haben die Molkerei Berchtesgadener Land und ihre 1.800 Landwirte, die Weiden, Almen und Wiesen zwischen Watzmann und Zugspitze bewirtschaften, stets im Blick. Mit vielfältigen Maßnahmen setzt sich die Genossenschaftsmolkerei daher für den Erhalt der Biodiversität ein und begeistert damit auch ihre Mitarbeiter – so sehr, dass Einzelne ihre Leidenschaft für Bienen entdecken und Hobby-Imker werden.
Fünf Bienenkästen stehen bei der Molkerei Berchtesgadener Land in Piding. Betreut werden diese vom stellvertretenden Produktionsleiter und Imker Paul Althammer zusammen mit den Auszubildenden der Molkerei. Das Projekt gibt es nun schon seit 2016. Und es begeistert nicht nur die Auszubildenden: Auch Milchtechnologe Markus Enzinger hat durch Paul Althammer seine Leidenschaft fürs Imkern entdeckt. „Wir waren zusammen unterwegs zu einem Termin für unsere neue Flaschen-Abfüllanlage. Dabei haben wir uns über das Imkern unterhalten und das hat mich hat total fasziniert“, erinnert sich Enzinger. Daraufhin versprach Paul Althammer dem Kollegen eines der Ableger-Völker, sofern die im Sommer 2020 gebildeten jungen Völker gut durch den Winter kommen würden. Tatsächlich durfte sich Markus Enzinger dann ein Volk aussuchen. Er hat sich für die „Berchtesgadener Land Bienen“ entschieden, das ruhigere Völkchen. Natürlich half Althammer beim Umzug der Bienen von der Molkerei in Piding auf den Hof von Markus Enzinger in Thundorf Mitte April. Und auch jetzt steht Paul Althammer dem Jungimker immer mit Rat und Tat als Pate zur Seite. Im Sommer plant Enzinger einen ersten Ableger von seinem eigenen Volk zu bilden und hofft, dass alle seine Bienen dann gut über den nächsten Winter kommen.
Biodiversität erhalten
Die Molkerei Berchtesgadener Land setzt sich aktiv für den Erhalt der biologischen Vielfalt ein: Zum einen direkt durch die Unterstützung von Artenschutzprojekten der UNESCO Biosphärenregion Berchtesgadener Land sowie durch das Anwendungsverbot von Totalherbiziden wie Glyphosat auf Grünland und Ackerbauflächen; zum anderen indirekt durch den fairen Milchpreis. Dieser ermöglicht es den Landwirten, die Höfe traditionell weiter zu bewirtschaften. Die in der Bergregion typische, naturnahe Wirtschaftsweise fördert den Erhalt der biologischen Vielfalt, die insbesondere auf den Bergwiesen und Almen erlebbar ist. Das umfassende und vielfältige Engagement der Genossenschaftsmolkerei wurde 2019 mit dem Preis „Die Lieferkette lebt“ gewürdigt. Der Preis wird vom Bundeministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, der „Biodiversity in Good Company“ Initiative und dem Naturschutzbund Deutschland ausgelobt.
*Es sind stets Personen jeden Geschlechts gemeint; zur leichteren Lesbarkeit verwenden wir nur die männliche Form.
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