Mount Everest: Erste Winter-Solo-Begehung gescheitert

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  • Wetterbedingungen und Verletzung beenden Pläne
  • Neuer Versuch für 2021/22 geplant

Nepal. Profi-Bergsteiger Jost Kobusch konnte das Ziel, die erste Solo-Besteigung des Mount Everest im Winter, nicht erreichen. Mehrere Versuche, über den Westgrad zum Gipfel aufzusteigen, scheiterten. Trotz einer Fußverletzung erreichte der Extrembergsteiger eine Höhe von 7.350 Metern.

„Die Wetterbedingungen waren extrem kalt und dunkel – in diesem Jahr hat insbesondere der Wind für starke Herausforderungen gesorgt und primär das Limit gesetzt“, so Jost über die Rahmenbedingungen. Ein instabiler Teil seiner Route kollabierte während der Expedition. Jost musste daher die geplante klettertechnisch anspruchsvolle Route verlegen, um möglichst risikofrei den Grad zu erreichen.

Die Expedition startete am 22. September 2019 mit der Akklimatisierung in Nepal. Diese beinhaltete die Besteigung des zuvor unbestiegenen Amotsangs (6.393m) und weiteren drei 6.000ern. Seit dem 22. Dezember 2019 befand Jost sich im Mount Everest Basecamp und startete von dort aus mehrere Solo-Aufstiege. Sein erstes Camp etablierte er auf 6.060m, sein zweites Camp auf 6.850m.

„Bei einer Kletterpassage habe ich mir vermutlich eine Bänderdehnung zugezogen. Die Fußverletzung hat mich bei meinen letzten Versuchen eingeschränkt.“, so Jost. Trotzdem konnte er sich nochmal auf über 7.000m pushen und es bis auf 7.350m schaffen. Am 29. Februar 2020 und insgesamt 160 Tagen vor Ort endete die Expedition.

Aufgeben will Jost nicht: 2021/22 startet er einen weiteren Versuch, den höchsten Gipfel der Erde solo im Winter zu besteigen: „Das Unternehmen hat mich geistig und körperlich beansprucht. Durch die harten Bedingungen habe ich mal wieder die einfachen Dinge des Lebens schätzen gelernt. Jetzt wieder in einem normalen Bett zu liegen, ist einfach traumhaft“, so der Extrembergsteiger.

Kontakt:
Jost Kobusch
Bernsdorfer Straße 80
09126 Chemnitz
E-Mail: jostgoforit@gmail.com

Über Jost Kobusch:
Josts Markenzeichen sind Solo-Besteigungen in großen Höhen. Sein minimalistischer Ansatz ist für ihn ein Weg, sich schwierige Ziele zu setzen und diese ressourcen- und umweltschonend zu erreichen.  Er wendet sich so bewusst vom heutigen Zeitalter des Extremtourismus ab und verschreibt sich dem „Aufbruch ins Unbekannte“ – Winterbegehungen, neue Routen und unbestiegene Gipfel, für all das steht Jost. Im Alter von 25 Jahren wurde er 2018 für den Piolet d’Or gelistet, der wohl bedeutendsten Auszeichnung für außergewöhnliche Leistungen im extremen Bergsport.

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