Kiel – Göteborg frequentierter als im Vorjahr
Kein Start ins neue Jahr ohne einen kurzen Blick zurück: Stena Line kann eine positive Routenbilanz für das Jahr 2014 auf der Strecke Kiel – Göteborg ziehen. Im Bereich Travel kann die Reederei trotz etwas geringerer Passagierzahlen ein Umsatzplus von 5 Prozent verzeichnen. In der Fracht registriert das Fährunternehmen eine deutliche Zunahme hinsichtlich des Volumens – die Frachteinheiten stiegen im vergangenen Jahr um 7 Prozent.
Passagierentwicklung in 2014
Die Anzahl der Passagiere in 2014 ist im Vergleich zum vorangegangenen Jahr nahezu identisch. Während 2013 exakt 390.591 Personen (exklusive LKW-Fahrer) auf der Route von Kiel nach Göteborg verkehrt sind, waren es im letzten Jahr mit 379.032 etwa 3 Prozent weniger. Von den knapp 380.000 Passagieren waren rund 140.000 Deutsche. Der minimale Rückgang ist der Tatsache geschuldet, dass die Stena Scandinavica im Februar und März über einen Zeitraum von drei Wochen zum Generalcheck in der Werft lag. Trotz dieser Einschränkung konnte die Anzahl der PKWs leicht gesteigert werden: 2013 wurden 96.222 PKWs transportiert, in 2014 waren es 96.449.
Travel-Prognose 2015
Die Einführung der Schwefel-Richtlinie zum 1. Januar 2015, die einen maximalen Schwefelgehalt von 0,1 Prozent im Kraftstoff vorschreibt, wird die Geschäftsentwicklung in diesem Jahr signifikant beeinflussen: Die Stena Germanica wird in diesem Rahmen auf Methanol-Antrieb umgerüstet und dazu vom 25. Januar bis zum 19. März in der Werft sein. Während dieser Zeit wird die reine Frachtfähre Stena Feronia erstatzweise auf der Route Kiel – Göteborg verkehren. „Aufgrund der langen Werftzeit rechnen wir mit ca. 3.000 Passagieren weniger in 2015“, kalkuliert Martin Wahl, Marketing Manager der Stena Line Scandinavia AB. Während die Stena Germancia ab Frühjahr mit Methanol fährt, verkehrt die Stena Scandinavica bis auf Weiteres mit Marinediesel, der teurer als herkömmlicher Schweröl-Kraftstoff ist. Ein geringer Anteil der Investitionen für eine saubere Umwelt wird sich auch bei Stena Line in minimal erhöhten Preisen niederschlagen. Der SECA Treibstoffzuschlag ist in den Travel-Angebotspreisen bereits inkludiert.
Gestiegenes Frachtaufkommen
Ein noch positiveres Ergebnis verzeichnet die Stena Line Freight: Im Vergleich zum Vorjahr wurden auf der Route Kiel - Göteborg rund 5.500 LKW, Trailer und Container mehr verladen. Das entspricht einer Steigerung von 7 Prozent auf insgesamt 86.000 Ladeeinheiten. Zurückzuführen ist dieser Positiv-Trend auf einen attraktiven Fahrplan und die intermodalen Konzepte, die bei Stena Line auch weiterhin im Fokus stehen und ausgebaut werden. „Der Anteil der per Bahn zum Schwedenkai gelangten Trailer und Container lag in 2014 bereits bei 20 Prozent des gesamten Ladungsaufkommens. Hierbei hat sich besonders der fünfmal die Woche in beide Richtungen verkehrende Shuttle-Zug zwischen Kiel und Hamburg-Billwerder bewährt“, resümiert Ulrich Kock, Shipping Logistic Sales Manager, Area West and Central Europa.
Auch der von Stena Line Freight und der Frankfurter Kombiverkehr betriebene Direktzug Kiel-Schwedenkai – Verona (Nord-Italien) erfuhr eine positive Auslastung und eine Volumensteigerung im zweistelligen Bereich. Der Direktzug verkehrt zweimal wöchentlich in beide Richtungen. Vor allem die kurze Anbindung vom Abladeterminal am Eckmann Speicher bis zum Schiffsliegeplatz erleichtert eine schnelle Verladung. Zudem sind Zugankünfte eng auf den Fahrplan der Kiel-Göteborg-Route abgestimmt. Ein Anstieg bei der Verladung von Schwertransporten mit Überbreiten ist ebenso festzustellen wie die steigenden Mengen an fabrikneuen LKW. Dies gilt für die Verschiffungen in beide Richtungen.
Ausblick auf die diesjährige Frachtentwicklung
Auch im Freight-Bereich wird das Geschäftsjahr durch die neue Schwefel-Richtlinie beeinflusst – wenn auch geringer als im Travel, da hier keine Werftzeiten zu Ausfällen führen. Frachtkunden werden mittels eines so genannten Bunkerzuschlags (Treibstoffzuschlags) an den gestiegenen Kraftstoffkosten beteiligt. Allerdings wird dieser Zuschlag monatlich an die Preisentwicklung auf dem Ölmarkt angepasst.