Powerbank am Liegeplatz: Stena Line geht nächsten Schritt bei der Elektrifizierung der Schifffahrt
Zusammen mit dem zum Stena-Konzern gehörenden Unternehmen Batteryloop arbeitet die Reederei Stena Line an einer Energieversorgung, bei der recycelte Batterien zu Ladestationen in Häfen werden. Die Speicherstationen funktionieren ähnlich wie eine große Powerbank und spielen eine entscheidende Rolle für das zukünftig geplante schnelle Aufladen von elektrisch betriebenen Fähren. Das von der EU ko-finanzierte Projekt soll u.a. untersuchen, wie leere Batterien aus dem Verkehrs- und Fahrzeugsektor als Energiespeicher wiederverwendet werden können.
Batteryloop ist ein Tochterunternehmen von Stena Recycling. Mit seinem Ansatz, bereits genutzte Batterien aus der Fahrzeugindustrie wiederzuverwerten, spielt das Unternehmen eine wichtige Rolle im Bereich Elektrifizierung. Erst kürzlich wurde eine weltweite Zusammenarbeit mit Volvo Buses über die Wiederverwertung von Batterien aus E-Bussen unterzeichnet.
Das aktuelle Projekt soll die Möglichkeiten der Wiederverwendbarkeit von Lithium-Ionen-Batterien als Energiespeicher im Hafen aufzeigen und auswerten. Von den Ergebnissen erhofft man sich wichtige Erkenntnisse auf dem Weg zu einem elektrifizierten Fährverkehr. Kooperationspartner im Projekt sind die Stena-Unternehmen Batteryloop, Stena Recycling, Stena Rederi und Stena Line, die Häfen Göteborg und Kiel, sowie das Klassifizierungsunternehmen DNV GL. Das Projekt dauert zwei Jahre und wird über die Innovationsgesellschaft INEA (Innovation and Networks Executive Agency) durch die EU ko-finanziert.
„Es passiert momentan so viel auf dem Batteriemarkt und wir brauchen jetzt neue Lösungen um den Ladebedarf für den Verkehrssektor in der Zukunft sichern zu können – gerade wenn wir davon ausgehen, auch die Schifffahrt auf Elektromobilität umzustellen. Um eine Fähre in kurzer Zeit laden zu können ist ein sehr großer Energiebedarf in sehr kurzer Zeit notwendig. Es ist nicht klar, ob das Stromnetz das leisten kann. Deswegen können Batteriespeicher in Häfen eine gute Lösung sein“, sagt Rasmus Bergström, Geschäftsführer von Batteryloop, und ergänzt:
„Die Batterietechnik wird uns noch lange begleiten und unser Unternehmenskonzept ist nachhaltig: Um natürliche Resourcen einzusparen tun wir alles dafür, Batterien so lange wie möglich zu nutzen. Unser Ausgangspunkt ist es, dass viele Batterien ein zweites Leben als Energiespeicher erhalten können. Wenn wir skalierbare Lösungen im Hafenumfeld finden wäre dies eine Win-Win-Situation für viele Beteiligte.“
Stena Line setzt langfristig auf Batterieantrieb. Bereits 2018 hat Stena Line in einen Batterieantrieb auf der Fähre Stena Jutlandica investiert, der unter anderem zum Antrieb des Bugpropellers bei Hafenmanövern genutzt wird. Energiespeicher in Häfen könnten auch als alternative Energiequelle für den Bezug von Landstrom am Liegeplatz genutzt werden. Stena Line nutzt derzeit Landstrom auf 14 Schiffen.
„Das Projekt ist ein wichtiger Meilenstein für die Elektrifizierung der Schifffahrt. Unser Schiff der Zukunft, die vollständig batteriebetriebene Stena Elektra, liegt schon fertig auf dem Schreibtisch. Um es jedoch bauen zu können, müssen wir noch viele Fragen lösen, nicht zuletzt die der Energieversorgung. Energiespeicher im Hafen, die aus wiederverwendeten Batterien bestehen sind eine sehr interessante und nachhaltige Variante“, sagt Ron Gerlach, Trade Director und Geschäftsführer Stena Line Deutschland.
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Stena Line ist eines der führenden europäischen Fährunternehmen mit 36 Schiffen und 18 Strecken in Nordeuropa. Stena Line ist ein wichtiger Bestandteil des europäischen Logistiknetzwerks und entwickelt neue intermodale Frachtlösungen, indem der Transport auf Schiene, Straße und See kombiniert wird. Mit ihrem umfangreichen Passagierbetrieb spielt Stena Line auch eine wichtige Rolle für den Tourismus in Europa. Das Unternehmen befindet sich in Familienbesitz, wurde 1962 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Göteborg. Stena Line hat 4.300 Mitarbeiter und einem Jahresumsatz von 1,4 Milliarden Euro. In Deutschland operiert Stena Line von drei Häfen und zwei Standorten aus, dem Hauptsitz der Stena Line GmbH & Co. KG in Rostock sowie dem Büro in Kiel. www.StenaLine.de