Stena Germanica: Fünf Jahre Methanolfähre
Vor fünf Jahren ging die zwischen Kiel und Göteborg verkehrende Fähre Stena Germanica als größte Methanolfähre der Welt auf ihre erste Fahrt. Die Umrüstung auf Methanolbetrieb war und ist ein wichtiger Meilenstein sowohl für die Reederei Stena Line, als auch für die Bestrebungen innerhalb des Schifffahrtssektors für eine nachhaltige Zukunft.
Anfang 2015 wurde die 240 Meter lange Stena Germanica auf der Remontowa Werft in Polen mit einem kombinierten Methanolantrieb ausgerüstet. Die erste Fahrt zwischen Kiel und Göteborg fand Ende März desselben Jahres statt und etablierte Methanol als Treibstoff für große Fährschiffe. Technisch handelt es sich um eine sogenannte Dual Fuel-Lösung, die es erlaubt, die vier Motoren der Fähre sowohl mit Methanol, als auch mit tradionellem Treibstoff wie Marine Gasoil (MGO) anzutreiben.
Seit der Umrüstung vor fünf Jahren hat Stena Line Methanol regelmäßig als Haupt- oder Ergänzungstreibstoff auf der Stena Germanica eingesetzt und somit 25% traditionellen Treibstoffs eingespart.
„Die Umrüstung der Stena Germanica auf Methanolantrieb war und ist ein wichtiger Meilenstein auf unserer Reise zu nachhaltigeren Schifffahrt. Trotz der aktuellen herausfordernden Zeiten freuen wir uns über fünf Jahre Methanol im Tank und darüber, Vorreiter für weitere Projekte dieser Art zu sein“, sagt Erik Lewenhaupt, Head of Sustainability, Brand and Communication Stena Line.
Methanol kann aus Erdgas, Kohle, Biomasse oder CO2 gewonnen werden. Durch die Verwendung von Methanol sinken Schwefelemissionen um 99%, Stickstoffemissionen um 60% und Partikelemissionen um 95% im Vergleich zu traditionellen Treibstoffen. Wird das Methanol aus erneuerbaren Rohstoffen gewonnen, spielen auch die CO2-Emissionen keine große Rolle mehr.
Trotz der sehr guten Erfahrungen und des großen Potentials von Methanol als Schiffstreibstoff plant Stena Line derzeit nicht, weitere Fähren mit Methanolantrieb auszustatten.
„Wir arbeiten parallel daran, Treibstoffverbrauch und Luft- und Wasseremissionen unserer Fähren zu verringern und den Treibstoff der Zukunft weiterzuentwickeln. Derzeit ist Methanol aus Kosten- und Logistikgründen keine wettbewerbsfähige Alternative zu traditionellen Treibstoffen. Wir sehen aber großes zukünftiges Potential für Methanol in Verbindung mit Batterien oder Brennstoffzellen“, so Erik Lewenhaupt.
Zum Methanolprojekt von Stena Line:
Die Umrüstung der Stena Germanica zur ersten methanolbetriebenen Fähre wurde mehrfach mit internationalen Umweltpreisen ausgezeichnet. Das Projekt wurde von Stena Line und Stena Teknik in enger Zusammenarbeit mit dem Motorenhersteller Wärtsilä, dem Lieferanten Methanex, Lloyd´s Register sowie den Häfen Göteborg und Kiel durchgeführt. Die Gesamtkosten von 22 Mio. EUR wurden durch das EU-Programm „Motorways of the Sea“ unterstützt. Der Markt für methanolbetriebene Schiffe wächst: So besitzt Methanex elf methanolbetriebene Tankschiffe. Im November verkündete Stena Line´s Schwesterfirma Stena Bulk, dass man zusammen mit Proman Shipping zwei methanolbetriebene Tankschiffe plane, die 2022 fertiggestellt werden sollen.
Martin Wahl
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Seit ihrer Gründung im Jahr 1962 hat sich die schwedische Reederei Stena Line mit aktuell etwa 5.000 Angestellten zu einem der größten Fährunternehmen der Welt entwickelt. Im Jahr 2018 transportierte die Flotte über 7,6 Millionen Passagiere, 1,7 Millionen Autos und 2,1 Millionen Frachteinheiten zwischen den Niederlanden und Großbritannien, auf der Irischen See sowie auf der Ostsee zwischen Dänemark, Norwegen, Schweden, Polen, Lettland und Deutschland. Die Flotte besteht aktuell aus 36 Schiffen, die Ziele auf 19 Routen anfahren. Darüber hinaus gehören umfangreiche Pauschal- und Serviceangebote zu den Leistungen des Unternehmens.Stena Line operiert in Deutschland von vier Häfen und zwei Standorten aus, dem Hauptsitz der Stena Line GmbH & Co. KG in Rostock sowie dem Büro in Kiel. www.StenaLine.de