Stena Germanica: Reduzierung der Emissionen durch das weltweit erste Schiff mit Methanol-Antrieb
Stena Line ist die weltweit erste Fährreederei, die eine RoPax-Fähre für über 1.300 Passagiere mit Methanol betreiben und damit den Schadstoffausstoß um ein Vielfaches senken wird.
Stena Line hat entschieden, die Stena Germanica auf der Route Kiel – Göteborg auf Methanol-Antrieb umzurüsten. Die 240 Meter lange RoPax-Fähre wird das erste Schiff weltweit sein, das ab März 2015 mit dem Kraftstoff Methanol betrieben wird. Das Umbauprojekt wird in Kooperation mit dem Motorenhersteller Wärtsilä, dem Hafen Göteborg, dem Seehafen Kiel und dem weltweit führenden Methanolhersteller Methanex Corporation geplant und durchgeführt. Der sechswöchige, von der EU-Initiative „Motorways of the Seas“ geförderte Umbau findet ab Januar in der polnischen Remontowa-Werft statt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 22 Millionen Euro.
Stena Line CEO Carl-Johan Hagman ist stolz auf die Vorreiterrolle seines Unternehmens: „Unser Anliegen war es schon immer, durch Innovationen den Nutzen für unsere Fahrgäste und die Gesellschaft im Allgemeinen zu erhöhen. Wir prüfen ständig den Einsatz unterschiedlicher Treibstoffarten für die Zukunft. Und nun der weltweit erste Eigner eines Schiffes mit Methanol-Antrieb zu sein, ist ein großer Schritt in Richtung nachhaltigem Transport. Das Projekt nimmt dank der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen unserer Technik, Wärtsilä und Methanex einen sehr guten Verlauf! Auch innerhalb der Stena Sphere waren viele Bereiche beteiligt: Stena Teknik, Stena Bulk, Stena RoRo und Stena Oil.“
Nach dem Umbau ist Methanol die Hauptantriebsquelle, als Unterstützung besteht die Möglichkeit auf Marinediesel umzuschalten. Bei einem Methanol-Antrieb reduziert sich der Schwefel- und Stickstoffausstoß um 99 bzw. 60 %. Der Rußpartikelausstoß verringert sich um 95 %, der Kohlendioxidausstoß geht, verglichen mit heutigen Treibstoffen, um ein Viertel zurück. Damit erfüllt dieser Treibstoff die neuen Anforderungen zur reduzierten Schwefeloxid-Emission in Nord- und Ostsee. Beide Gewässer gehören zu den so genannten Sulphur Emission Control Areas (SECA). Ab dem 01. Januar 2015 dürfen in SECAs nur noch Treibstoffe mit einem Schwefelmassenanteil von maximal 0,1 % verbrannt werden. Dabei ist Methanol als Treibstoff genauso sicher wie zum Beispiel das häufiger verwendete LNG (Liquified Natural Gas) oder Marinediesel, der zunächst auf allen anderen Fähren von Stena Line zum Einsatz kommt.
Geprüft wird auch der Einsatz von Scrubbern, LNG und elektrischen Antriebsarten, wie Stena Line CEO Hagman berichtet: „Die Größe unseres Unternehmens ist bei der Einhaltung der neuen Schwefel-Richtlinie ein Vorteil: Wir können und werden in den nächsten Jahren verschiedene Antriebsarten testen. So ist eine Umrüstung weiterer Fähren auf Methanol beispielsweise von den Erfahrungen mit unserem Pilotprojekt Stena Germanica abhängig. Der Umbau einer Flotte mit 40 Fähren ist eine große Herausforderung, die viel Zeit, Energie und finanzielle Mittel benötigt.“