CCTV als Serviceleistung
Auf der englischen Isle of Man entwickelt der dortige Douglas Borough Council
(DBC) das innovative Konzept „CCTV as a Service“ für die öffentliche Hand,
beispielsweise für Schulen, Parkhäuser, Bibliotheken oder die Polizei. Der Service
basiert auf den vielseitigen und skalierbaren CCTV-Systemen von Security Products
(SP), einem Segment der Siemens-Division Building Technologies. Die durch diese
Dienstleistung erzielten Einnahmen sollen nicht nur die Kosten für die Bereitstellung
der Pakete, sondern auch die Eigenkosten der Stadt Douglas für die inselweite
Videoüberwachung von Einkaufsstraßen und anderen öffentlichen Bereichen
decken.
Innovatives Geschäftsmodell
Die Videoüberwachung in öffentlichen Bereichen ist nicht in allen Ländern gut
akzeptiert, auf der Isle of Man wie auch in ganz Großbritannien jedoch gang und
gäbe. Die Idee für das Projekt „CCTV als Service“, das vom Stadtratsvorsitzenden
David Christian MBE und vom Stadtingenieur Ian Clague MBE unterstützt wurde,
stammte von Daniel Looney, dem Leiter für Informations- und
Kommunikationstechnologie der Stadt Douglas, der mit der Videoüberwachung der
belebten Straßen im Stadtzentrum beauftragt war. Seine Überlegung war, dass es
nach Einrichtung einer Leitstelle relativ einfach sein würde, den Service auf andere
öffentliche Einrichtungen auf der Insel auszudehnen. Dadurch ergäbe sich ein
doppelter Vorteil: Einerseits erhielte die Stadt Douglas Einnahmen, durch die die
eigenen Kosten für die Videoüberwachung gedeckt würden, und andererseits hätten
andere Nutzer die Möglichkeit, CCTV-Leistungen zu weitaus niedrigeren Kosten zu
beziehen als bei der Installation eigener Systeme.
Als Looney seine Idee mit Aidan O’Reilly von Eye-Spy Security, einer lokalen
Fachfirma für die Planung und Installation von Videoüberwachungssystemen,
diskutierte, stellte sich schnell heraus, dass zur Umsetzung dieser Idee zwei
Grundvoraussetzungen erfüllt sein müssten: Das CCTV-System müsste nicht nur
äußerst flexibel sein, damit vorhandene Kameras von unterschiedlichen Herstellern
auch weiterhin eingesetzt werden können, sondern auch problemlos skalierbar,
damit die Kapazität bei zunehmender Anzahl von Nutzern einfach und
kostengünstig erweitert werden kann.
Nach sorgfältiger Recherche kam O’Reilly zum Schluss, dass die Vectis-HXDigitalvideorecorder
(HVR) und die Vectis-HX-NVS-Netzwerkvideosoftware (NVS)
von Siemens die beste Lösung darstellten. Obwohl sie speziell für hochauflösende
Bilder bis zu 1080p konzipiert sind, eignen sich die Vectis-HX-HVR gleichermaßen
für Bilder von älteren Kameras mit niedrigerer Auflösung – egal, ob es Analog- oder
IP-Modelle sind. Die HVR unterstützen außerdem das offene Netzwerkprotokoll
ONVIF, das von zahlreichen Herstellern von Videoüberwachungskameras
verwendet wird. Dies bedeutet, dass Systeme, die auf den Vectis-HX-HVR basieren,
mit praktisch jeder Art von Kamera kompatibel sind und ältere Kameras jederzeit
problemlos gegen moderne HD-Modelle ausgewechselt werden können. Sowohl die
Vectis HX HVR als auch die zugehörige Software bieten volle Unterstützung für IPKonnektivität
und setzen die neueste H.264-Videokomprimierungstechnologie ein,
die den Speicherplatzbedarf minimiert, ohne die Bildqualität zu beeinträchtigen.
Dadurch können Nutzer auf der gesamten Isle of Man, auf der ein Gigabit-
Glasfaser-Backbone vorhanden ist, mit der Leitstelle und den
Überwachungsanlagen verbunden werden. Außerdem verfügt die Software über
leistungsstarke integrierte Videoanalysefunktionen, um den bereitgestellten Service
zu erweitern.
Bei der Bereitstellung von CCTV-Systemen für den DBC konnte sich SP auf sein
fundiertes Wissen nationaler und internationaler Normen und Bestimmungen
stützen und so sicherstellen, dass die gelieferten Geräte und ihre Installation allen
örtlichen Anforderungen vollumfänglich entsprechen.
Die Implementierung umfasst zwei 64-Kanal-Server mit NVS-Software und einer
Gesamtspeicherkapazität von 49 Terabyte sowie umfassende
Überwachungsanlagen in der Leitstelle. Das System empfängt Bilder von 97Kameras im Stadtzentrum von Douglas. Viele dieser Kameras sind neue Siemens-
HD-Modelle mit IP-Konnektivität. Vorhandene Analogkameras, die nach wie vor
Bilder in zufriedenstellender Qualität liefern, werden weiterhin verwendet,
beispielsweise in Parkhäusern.
Schulen als Pioniere
Die ersten Drittnutzer des Systems sind Schulen. Der Service des DBC erweist sich
als deutlich kostengünstiger als ein eigenständiges System. Statt Schulen mit
Kameras zu überschwemmen und teure Aufnahme- und Überwachungsanlagen zu
installieren, analysiert der DBC die jeweiligen Anforderungen genau und installiert
Kameras nur in Problembereichen. Die Überwachung und Aufzeichnung findet in
der Leitstelle statt. Die Schule zahlt nur eine geringe Servicegebühr pro Kamera und
hat abgesehen davon keine weiteren Kosten oder Investitionen. Darüber hinaus ist
die Bildqualität weit höher als die von billigeren eigenständigen CCTV-Systemen, zu
deren Verwendung viele Schulen aus Kostengründen gezwungen sind. Es ist
geplant, das Überwachungssystem auf die Stadtpromenade von Douglas
auszudehnen und inselweit zusätzliche Nutzer zu gewinnen.
Der DBC bietet Nutzern auch erweiterte Pakete; sie umfassen beispielsweise
automatische Alarmierung basierend auf den anspruchsvollen
Videoanalysefunktionen sowie in besonders kritischen Bereichen auch
Überwachung rund um die Uhr durch Betriebspersonal in der Leitstelle. Alle diese
Pakete liefern hochwertige Aufzeichnungen zur Speicherung von Bildern im
Einklang mit den Vorschriften, die für die Zulassung vor Gericht erfüllt werden
müssen.
Positives Fazit
„Wir sind von der neuen Installation und den damit verbundenen Möglichkeiten
begeistert“, sagt Daniel Looney. „Alle, die damit in Berührung kommen, sind sehr
beeindruckt, und die Qualität der Bilder erhält besonders gute Noten. Wir
verwenden 720p und hören immer wieder von Besuchern, die teils umfassende
Erfahrung im CCTV-Bereich haben, dass unser System die besten Bilder erzeugt,
die sie je gesehen haben.“
Stadtrat Christian ergänzt: „Unser Konzept des CCTV als Service – also die
Grundlage unseres Geschäftsmodells – stößt auf großes Interesse. Unsere Nutzer
erhalten nicht nur einen zuverlässigen und preisgünstigen Videoüberwachungsservice,
sondern profitieren auch vom Know-how unseres ICT-Teams.“
Die Stadt Douglas konnte in Partnerschaft mit Eye-Spy Security und Siemens
überzeugend unter Beweis stellen, dass ihr Modell der CCTV-Umsetzung im
öffentlichen Sektor attraktiv und gangbar ist. Man darf davon ausgehen, dass dieses
Modell auch anderswo übernommen wird.
Schutz und Sicherheit beim TT-Motorradrennen
Die erste Reaktion auf das System war sehr positiv, wie Erfahrungen während des
TT-Motorradrennens zeigten. Das TT ist ein seit 1907 jährlich stattfindendes
Motorradrennen, das Teilnehmer aus der ganzen Welt sowie Tausende von
Zuschauern anzieht. Zur Gewährleistung von Schutz und Sicherheit des Publikums
beim Rennen 2012 sorgte die Stadt Douglas für eine vorübergehende Erweiterung
der Videoüberwachung. Die Polizei der Isle of Man war so beeindruckt von den
Vorteilen, dass dieser Teil des Systems nun permanent übernommen werden soll.
Diese Fallstudie finden Sie unterhttp://www.siemens.com/download?PR00366
Weitere Informationen zur Division Building Technologies finden Sie unter
www.siemens.com/buildingtechnologies
Ansprechpartner für Journalisten
Catharina Bujnoch
Tel.: +41 41 724-5677; E-Mail: catharina.bujnoch@siemens.com