Tag der ungleichen Bezahlung in Deutschland
Der Equal Pay Day markiert jenen Tag, bis zu welchem Frauen statistisch gesehen unentgeltlich arbeiten – die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern, die nur sehr langsam kleiner wird.
GLASHÜTTE, März 2023. Die Formel ist folgende: 365 Tage mal statistisch aktuell ermittelten Entgeltunterschied in Prozent. Heraus kommt: das Datum des Equal Pay Day (EPD). Es handelt sich um jenen Tag, bis zu dem Frauen statistisch gesehen umsonst arbeiten, während Männer schon ab dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. In Deutschland ist dieser Tag 2023 wie schon 2022 am 7. März: 77 Tage pro Jahr arbeiten Frauen in Deutschland im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen unentgeltlich. Von Land zu Land und Jahr zu Jahr ist dieser „Termin“ je nach den aktuellen Verhältnissen natürlich ein anderer.
In Deutschland ist der Gender-Pay-Gap besonders groß: Mit 20,1 Prozent liegt die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern etwa sechs Prozent höher als im europäischen Schnitt und das Land belegt damit den drittletzten Platz Europas. Über die Jahre bessert sich dies nur schleichend: Bereits 2022 fiel der EPD auf den 7. März, und innerhalb von zehn Jahren ist er um gerade einmal 14 Tage nach vorn gewandert; 2013 war am 21. März Equal Pay Day.
Der Equal Pay Day findet mittlerweile in 23 europäischen Ländern statt: Unter anderem beteiligen sich Belgien, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, die Schweiz, Spanien, Schweden und Tschechien. Auch in den USA, in Australien und Neuseeland wird der EPD, der 2011 von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen wurde, begangen.
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