Wirkungsvolles Projekt: Syre beginnt mit der Dekarbonisierung der Textilbranche
Stockholm – 6. März 2024. Heute wird das von Vargas und von der H&M Group initiierte Projekt Syre vorgestellt. Die Mission von Syre lautet, die Textilbranche zu dekarbonisieren und vom Abfallproblem zu befreien. Dies wird durch ein direktes Textilrecycling in sehr großem Stil erfolgen. Beginnen wird Syre mit Polyester. Unterstützt durch eine branchenweit bahnbrechende Abnahmevereinbarung mit der H&M Group wird Syre weltweit zahlreiche Fertigungsstätten errichten. Diese werden im Rahmen der Kreislaufwirtschaft Polyester erzeugen und auf diese Weise die CO₂e-Emissionen gegenüber der herkömmlichen ölbasierten Neuproduktion von Polyester um bis zu 85 % senken[1].
„Syre steht für den Beginn eines grundlegenden Wandels bei Textilien, denn unsere Vision ist, jede Textilfaser erneut zu verwenden. Indem wir in wirklich großem Umfang ein direktes Textilrecycling ermöglichen, wollen wir die Wertschöpfungskette aus ihrer bisherigen Linearität in die Kreislaufwirtschaft überführen, bei der verbrauchte Textilien immer wieder aufs Neue eingesetzt werden“, sagt Dennis Nobelius, Geschäftsführer von Syre.
Die Textilabfälle nehmen weltweit immer weiter zu, und weniger als ein Prozent der globalen Textilfasern stammen aus der Wiederverwertung[2]. Heute hat die Textilbranche an den CO₂e-Emissionen auf der Welt einen Anteil von sieben bis zehn Prozent[3]. Dabei spielt Polyester als größte Ausstoßquelle und gleichsam am schnellsten zunehmende Faser eine bedeutende Rolle. Natives Polyester, das in Raffinerien aus Rohöl hergestellt wird, sowie rPET, ein aus recycelten Flaschen erzeugter Werkstoff, gehören beide zu einer linearen Wertschöpfung. Das bedeutet, dass der größte Teil der verbrauchten Produkte derzeit auf der Mülldeponie landet oder verbrannt wird. Die Textilbranche ist nun an einem Kipppunkt angelangt, denn die Europäische Union und andere Akteure führen Vorschriften zur Regulierung der Abfallmengen ein. Dies beschleunigt die Nachfrage nach kreislaufwirtschaftlichen Materialien.
„Ich habe bereits andere Unternehmen gegründet und auch wachsen lassen, die den grünen Wandel für ganze Branchen ermöglichten. Daher freut es mich sehr, dass ich an der Gründung von Syre beteiligt bin. Syre will sich als einfach nutzbare Lösung in die bestehende Wertschöpfungskette der Textilindustrie einklinken. So wird das Unternehmen eine wichtige Rolle dabei einnehmen, all den Großverbrauchern von Polyester das Erreichen ihrer ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele zu ermöglichen. Zu diesen Großverbrauchern zählen Bekleidungsbranche, Autoindustrie und Inneneinrichtung“, schildert Susanna Campbell das Vorhaben, die Verwaltungsratsvorsitzende und eine der Gründer:innen von Syre ist.
Syre wurde gegründet vom globalen Mode- und Design-Unternehmen H&M Group und von Vargas. Vargas hat sich – mit nachweislicher Erfolgsbilanz – bereits beim Aufbau anderer Unternehmen mit Wirkung eingebracht. Zu diesen zählen Northvolt, H2 Green Steel und Aira. Daneben beteiligt sich TPG Rise Climate, die spezielle Klimainvestitionsstrategie des alternativen globalen Assetmanagers TPG, als Gründungsinvestor mit einem erheblichen Betrag und bringt die umfangreichen Erfahrungen sowohl bei der weltweiten Skalierung von Klimalösungen als auch mit Unternehmen ein, die sich auf die Kreislaufwirtschaft konzentrieren.
Die H&M Group hat mit Syre eine Abnahmevereinbarung im Wert von insgesamt 600 Millionen USD über sieben Jahre abgeschlossen. Diese Menge entspricht einem wesentlichen Anteil des langfristigen Bedarfes der H&M Group an recyceltem Polyester, das derzeit vor allem als rPET beschafft wird, also als Recyclingmaterial von Flaschen.
„Syre ist als neues Projekt ein wesentlicher Schritt auf dem Weg der H&M Group bei der Integration der Kreislaufwirtschaft in unser gesamtes Geschäft. Diese Lösung erlaubt ein rasches direktes Textilrecycling in großem Stil. Mit ihr wollen wir auch weiterhin andere Branchenteilnehmer antreiben und anregen, gemeinsam mit uns den Kreis zu schließen und den Wandel hin zu einer nachhaltigeren Zukunft zu beschleunigen“, sagt Daniel Ervér, der CEO der H&M Group.
Syre wird im direkten Textilrecycling wiederaufbereitetes Polyester (cPET) anbieten, das dieselbe Qualität wie aus Öl hergestelltes Polyester hat, sich jedoch durch eine überragende Nachhaltigkeitsbilanz auszeichnet. So lassen sich die CO₂-Emissionen um bis zu 85 % verringern. Das erste Fertigungswerk wird in North Carolina, USA, errichtet; es wird im Laufe des Jahres 2024 seinen Betrieb aufnehmen. Außerdem dient der dortige Herstellungsprozess als Vorlage für einen zügigen globalen Ausbau, der zuerst für Asien und Europa geplant ist. Syre will innerhalb von zehn Jahren zwölf Großanlagen auf der ganzen Welt betreiben. Diese sollen bei vollem Betrieb mehr als drei Millionen Tonnen Recycling-Polyester produzieren. Die Plattform ist anpassungsfähig und kann später auf andere Fasern und Technologien erweitert werden.
Im Zusammenhang mit der Gründung ruft Syre zu einer branchenübergreifenden Zusammenarbeit sowie zu Partnerschaften in der gesamten Wertschöpfungskette auf: Das gemeinsame Ziel soll darin bestehen, die Wende der Textilindustrie voranzutreiben und für eine gesunde textile Zukunft zu sorgen.
[1] OnePointFive – Screening Life Cycle Assessment (LCA) of Circular Polyester Fiber, 2023
[2] Textile Exchange, 2022
[3] Europäisches Parlament, 2021
Kontakt:
Emma Stjernlöf, Syre
Mail: emma.stjernlof@syre.com
Über Syre
Syre ist ein Textilunternehmen, das engagiert die Mission verfolgt, die Textilbranche zu dekarbonisieren und vom Abfallproblem zu befreien. In einem bislang noch nie gesehenen Tempo und Umfang will Syre den grünen Wandel der Textilbranche vorantreiben und dafür sorgen, dass alle Textilfasern mehrfach genutzt werden. Die direkte Textilrecycling-Lösung des Unternehmens liefert wiederaufbereitetes Polyester in derselben Qualität, die der Werkstoff in nativer Form aufweist. Jedoch hat das Material von Syre eine überragende Nachhaltigkeitsperformance. Das Unternehmen wurde 2023 in einer Initiative von Vargas und der H&M Group gegründet. Der Firmenname ist das schwedische Wort für Sauerstoff und gleichzeitig ein Wortspiel aus „sy“, dem schwedischen Wort für „nähen“, und dem lateinischen Wörtchen „re“, das für eine wiederkehrende Verwendung steht.
Zu weiteren Informationen siehe: www.syre.com
Die Vargas-Holding
Vargas ist ein langfristiger Investor und aktiver Eigentümer von zweckorientierten Unternehmen. Gemeinsam mit anderen Schwergewichten am Markt baut Vargas Unternehmen von Grund auf auf, die mit ihren Ideen die Grenzen einer nachhaltigen Zukunft erweitern. Vargas wurde 2014 in Schweden gegründet. Das Unternehmen begann mit grünen Batterien, mit Stahl, Wasserstoff und sauberen Lösungen für die Energietechnologie. Zu den ersten Unternehmen von Vargas zählen Polarium, Northvolt, H2 Green Steel und Aira. Diese wirkmächtigen Gesellschaften sind alle jeweils mit dem Ziel angetreten, zu regionalen oder gar globalen Führern zu werden.
Zu weiteren Informationen siehe: www.vargasholding.com
Die H&M Group
Die H & M Hennes & Mauritz AB (publ) wurde 1947 in Schweden gegründet und ist an der Nasdaq Stockholm gelistet. Die Geschäftsidee von H&M besteht darin, auf nachhaltige Weise hochwertige Mode zu günstigen Preisen anzubieten. Neben der Marke H&M gehören zum Konzern noch COS, Monki, Weekday, & Other Stories, H&M HOME, ARKET, Afound und Sellpy. Die H&M Group investiert langfristig in unternehmerisch geführte Firmen, die Lösungen für eine nachhaltigere Modebranche im Sinne der Kreislaufwirtschaft entwickeln.
Zu weiteren Informationen siehe: hmgroup.com
Über TPG Rise Climate
TPG Rise Climate ist die spezielle Klimainvestitionsstrategie der 19 Milliarden USD umfassenden Investitionsplattform TPG Rise von TPG. TPG Rise Climate verfolgt klimabezogene Investitionen. Die zahlreichen Fähigkeiten der Investment-Profis von TPG, die strategischen Beziehungen quer über alle vorhandenen Portfolios von TPG mit klimaorientierten Unternehmen und ein globales Netzwerk an Führungskräften und Berater:innen bringen dabei große Vorteile. Der Fonds verfolgt einen breit gefächerten sektoralen Ansatz bei den Anlagetypen, die von Wachstumsaktien bis hin zu wertschöpfungsintensiver Infrastruktur reichen. Er konzentriert sich auf Klimalösungen in den folgenden Bereichen: saubere Elektronen, saubere Moleküle und Werkstoffe und negative Emissionen. Jim Coulter, einer der Gründungspartner von TPG und geschäftsführender Vorsitzender, ist außerdem geschäftsführender Gesellschafter von TPG Rise Climate. Geschäftsführender Vorsitzende von TPG Rise Climate ist der frühere US-Finanzminister Hank Paulson.
Zu weiteren Informationen siehe: www.therisefund.com/tpgriseclimate