“Beeindruckend, was für eine Kraft in der Gemeinschaft steckt"  / World Vision-Botschafterin Olivia Marei spricht sich für Zusammenhalt bei Zukunftsfragen aus

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Die Bundesregierung verhandelt in dieser Woche mit weiteren Regierungen bei den Vereinten Nationen über einen Zukunftspakt, der nach Ansicht der Kinderhilfsorganisation World Vision nicht hinter der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zurückbleiben darf. Währenddessen arbeiten auf der ganzen Welt viele Menschen direkt vor Ort daran, die Lebensgrundlagen in strukturschwachen Regionen zu verbessern – und brauchen Unterstützung, um in die Zukunft ihrer Kinder investieren zu können.

World Vision-Botschafterin Olivia Marei war bei ihrem Besuch in Nicaragua Ende August beeindruckt davon, wie die Menschen trotz eines harten Überlebenskampfes an nachhaltigen Lösungen für die Sicherung der Ernährung trotz zunehmendem Wassermangel arbeiten. Die unter anderem aus der RTL-Serie "Gute Zeiten schlechte Zeiten" bekannte Schauspielerin  zieht im Interview ganz persönliche Schlüsse aus den Erlebnissen.

Umgang mit Wassermangel beeindruckte die Schauspielerin bei Besuch in Nicaragua

In der aktuellen Nachhaltigkeitswoche von RTL, zu der Sie auch einen Beitrag geleistet haben, geht es vor allem um die große Bedeutung von Wasser für das Leben und das Problem der Wasserknappheit. Wie haben Sie das Thema bei ihrer Reise nach Nicaragua wahrgenommen? 

Olivia Marei: Während meiner Reise nach Nicaragua habe ich schnell gemerkt, wie elementar Wasser für das tägliche Leben dort ist – und wie schwierig es ist, überhaupt an sauberes Wasser zu kommen. Viele Menschen müssen kilometerweit laufen, um Wasser zu holen, und oft ist es dann noch nicht einmal trinkbar. Aber auch für die Landwirtschaft braucht es Wasser. h hatte in einer sehr trockenen Region ein Gespräch mit einem Bauern, das mir besonders in Erinnerung geblieben ist. Ich fragte ihn, was er tun würde, wenn seine Ernte komplett ausfiele. Er sagte, er schaut einfach, wie er den ersten Tag übersteht – dann den zweiten und den dritten. Das hat mir nochmal deutlich gemacht, wie hart der tägliche Überlebenskampf ist. Und trotzdem entwickelt die Menschen dort gerade mit fachlicher Hilfe von World Vision eigene Lösungen, um die Unsicherheiten durch Wasserknappheit und den Klimawandel irgendwie zu meistern. Vielfalt statt Mais-Monokultur ist eines der Rezepte mit vielen Vorteilen.  Gewächshäuser mit Tröpfchenbewässerung helfen dabei die Feuchtigkeit für die Pflanzen zu speichern und Insekten fernzuhalten, die das Gemüse schädigen. Das sichert ihre Ernten, auch wenn es eine Zeitlang nicht regnet. Sie haben keine Wahl, aber sie nehmen es in die Hand und schaffen sich mit so viel Entschlossenheit eine bessere Zukunft.

Wie unterscheidet sich der Umgang mit Wasser im Vergleich zu Deutschland?

Olivia Marei: In Deutschland drehen wir einfach den Wasserhahn auf und haben sauberes Wasser – das ist so selbstverständlich, dass wir kaum darüber nachdenken. In Nicaragua ist das ganz anders, vor allem in ländlichen Gebieten. Viele Menschen haben nur zeitweise oder gar keinen Zugang zu sauberem Wasser. Eine Frau aus einer Bergregion im Norden erzählte mir, dass ihre Kinder oft Magen-Darm-Probleme hätten, weil das Wasser verschmutzt ist. Das sind Geschichten, die man hier kaum kennt. Der Bau eines großen Wasserspeichers, der mit einem Schwerkraftsystem über 100 Familien versorgen wird, verändert für diese Gemeinschaft alles. So einfache, aber effektive Lösungen machen vor Ort einen riesigen Unterschied.

Was hat Sie am meisten bewegt?

Olivia Marei: Der Zusammenhalt in den Gemeinden hat mich wirklich tief bewegt. Beim Bau des Wasserspeichers haben so viele Freiwillige mitgeholfen – obwohl es extrem heiß und die Arbeit körperlich sehr anstrengend war.  Ich weiß noch, wie schwer es für uns war, den Weg zum Wasserspeicher hochzulaufen. Trotzdem haben Frauen und Männer zusammen angepackt, weil sie wussten, dass dieses Wassersystem ihr Leben nachhaltig verbessern würde. Es ist beeindruckend, was für eine Kraft in der Gemeinschaft steckt, wenn alle an einem Strang ziehen. Da können wir uns einiges von abschauen!

Was haben Sie aus der Zeit in Nicaragua für sich und Ihre Familie mitgenommen?

Olivia Marei: Die Begegnung zwischen den Kindern in Nicaragua und meinen eigenen Kindern hat mir nochmal gezeigt, dass Kinder überall auf der Welt die gleichen Träume und Wünsche haben. Aber der Unterschied liegt darin, in welche Lebensbedingungen sie hineingeboren werden und welche Möglichkeiten sie haben. Das möchte ich meinen Kindern mitgeben: Dankbarkeit für das, was wir haben, und die Verantwortung, anderen zu helfen, wenn wir können. Diese Reise hat uns als Familie gezeigt, wie wichtig es ist, Ressourcen zu schätzen und füreinander da zu sein.

Das Engagement für World Vision hat in Ihrer Familie schon Tradition. Was macht die Projekte für Sie so besonders?

Olivia Marei: World Vision hat mich durch die Kinderförderung mit ganzheitlichem Ansatz überzeugt. Die Mitarbeitenden vor Ort halten engen Kontakt zu den Familien im Projekt. Sie kümmern sich nicht nur um die Wasserversorgung, sondern auch um Bildung und Berufsvorbereitung, Gewaltprävention, Ernährung sowie den Schutz von Frauen- und Kinderrechten. Auch die Wiederbelebung verödeter Landschaften ist ein wichtiges Thema bei World Vision. Durch enge Zusammenarbeit mit den Gemeinschaften und mit der Regierung wird sichergestellt, dass die Projekte langfristig Bestand haben. Der Bau von Wasserspeichern oder Gewächshäusern ist nur der Anfang – es geht darum, den Menschen eine Perspektive zu geben, die auch in Zukunft funktioniert. Durch Patenschaften kann jeder von uns helfen, das Leben eines Kindes nachhaltig zu verändern – und genau das macht den Unterschied.

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Über World Vision Deutschland e.V.
World Vision ist ein internationales Kinderhilfswerk, das sich seit mehr als 70 Jahren gegen Ungerechtigkeit und Armut einsetzt. Das Kinderhilfswerk ist in rund 100 Ländern aktiv und konnte allein im vergangenen Jahr mehr als 18 Millionen Menschen mit humanitären Hilfsprogrammen unterstützen.  World Vision hilft Kindern in Krisen und Katastrophen zu überleben und unterstützt Familien langfristig dabei, sich selbst versorgen zu können. Nachhaltige Hilfe für eine gerechtere Welt für Kinder.

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