Sofort-Hilfe für Afghanistan kann viele hungernde Kinder noch retten / Bei der Umsetzung künftiger Hilfsmaßnahmen darf es keine Einschränkungen für Frauen geben
Berlin, 12. September 2021 –Für die Zukunft afghanischer Kinder werden am Montag in Genf wichtige Entscheidungen getroffen, teilt die internationale Hilfsorganisation World Vision mit. Staats- und Regierungschefs bzw. hochrangige Regierungsvertreter beraten über die Lage der Menschen im Land und über humanitäre Unterstützung, um Hunger und Not zu lindern.
In Afghanistan können sich mehr als 13 Millionen Menschen nicht mehr ausreichend ernähren und fast jede zweite Kind ist von akuter Mangelernährung bedroht. Besonders in ländlichen Gebieten wächst die extreme Armut und Abhängigkeit von humanitärer Hilfe. Angesichts der sich ausbreitenden Krise im Land, die bereits Millionen Menschen aus ihren Heimatorten vertrieben hat, muss nach Ansicht von World Vision umgehend gehandelt werden.
Gesundheits-und Ernährungshilfen angelaufen
World Vision hat selbst lebensrettende Aktivitäten in westlichen Provinzen wieder aufgenommen und betreibt mehrere mobile Gesundheits- und Ernährungskliniken. Durch sie können unterernährte Kinder unterstützt und erste medizinische Behandlungen für vertriebene Menschen bereitgestellt werden. Die Kinderhilfsorganisation ist bereit, weitere Unterstützung zu leisten, aufbauend auf 20jähriger Erfahrung in der Zusammenarbeit mit afghanischen Gemeinden. Priorität erhält derzeit die Bereitstellung von Nahrungsmitteln, die Trinkwasser- und Sanitär Versorgung sowie Maßnahmen zum Schutz des Lebens von Kindern.
Die Bundesregierung und andere Geber müssen schnell Mittel für Soforthilfen freigeben und einen uneingeschränkten Zugang zu notleidenden Menschen aushandeln. Die Sicherheit weiblicher Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und der Begünstigten ist dabei von entscheidender Bedeutung, um Hilfsmaßnahmen in Afghanistan ausweiten zu können.
"Der UN-Plan für humanitäre Hilfe ist nur zu 39 % finanziert, d.h. 786 Millionen US-Dollar werden noch dringend benötigt, um über 18 Millionen Afghanen zu unterstützen", erklärte die Direktorin von World Vision Afghanistan, Asuntha Charles. Sie nimmt von Kabul aus an dem von den Vereinten Nationen vermittelten Ministertreffen teil. Die Finanzierung müsse nachhaltig und flexibel sein, damit die Hilfsorganisationen auf die stark schwankenden Gegebenheiten reagieren können.
Da die aktuelle Situation für viele NGO-Mitarbeiterinnen unklar ist, fordert World Vision, dass die Rechte der Frauen uneingeschränkt geschützt werden, einschließlich des Rechts zu arbeiten, humanitäre Hilfe zu leisten und in der Lage zu sein, sicher Hilfe zu erhalten. "Alle humanitären Helfer müssen ihrer Arbeit ohne Einschränkungen und frei von Drohungen nachgehen können", betont Asuntha Charles. "Dies gilt selbstverständlich auch für Frauen. Es ist nicht nur ihr Recht, sondern auch entscheidend, um die Bedürfnisse aller Bedürftigen zu erfüllen, einschließlich Mädchen, Müttern und schwangeren Frauen, die sonst möglicherweise unsichtbar wären. Die Staats- und Regierungschefs der Welt haben die Möglichkeit, eine potenzielle Katastrophe abzuwenden und das Leben von Millionen Jungen und Mädchen in Afghanistan zu retten - sie müssen alles in ihrer Macht Stehende tun, um dies zu tun", sagte Charles.
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