Sudan: Mehr als drei Millionen Gründe für Frieden

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World Vision begrüßt Ministerin Baerbocks Ostafrika-Reise zum Konflikt

Port Sudan/Berlin, 23. Januar 2024 - Im Sudan spitzt sich die Notlage von Kindern immer weiter zu. Der im April 2023 ausgebrochene Krieg in dem afrikanischen Land zwang in den vergangenen Tagen erneut tausende Mädchen und Jungen zur Flucht und führte bisher insgesamt zur Vertreibung von mehr als 3 Millionen Kindern. Dies ist gegenwärtig die größte Fluchtbewegung von Kindern weltweit. Die Kinderhilfsorganisation World Vision begrüßt darum ausdrücklich die heute begonnene Afrikareise von Außenministerin Baerbock, die sie nach Dschibuti, Kenia und in den Südsudan führt. Laut Ankündigung des Auswärtigen Amtes will die Ministerin koordinierte diplomatische Bemühungen zur Beendigung der Kämpfe im Sudan unterstützen. 
 
„Angesichts von Rückschlägen bei aktuellen Friedensvermittlungen und sich ausweitenden Kampfhandlungen benötigt die Krise dringend mehr Aufmerksamkeit“, sagt Marwin Meier, Referent für Flucht und Migration bei World Vision Deutschland. „19 Millionen Kinder können nicht mehr zur Schule gehen und verpassen damit nicht nur Bildungschancen, sondern auch Schulmahlzeiten, die sie vor Hunger und Unterernährung bewahren. Der Konflikt hat viele Märkte zerstört und beeinträchtigt in vielen Regionen auch die Produktion von Lebensmitteln. Eine vollständige Beendigung der Gewalt und sichere Zugänge für Helfer in isolierte Gebiete würden die Lage entscheidend verbessern; darum ist die Reise von Ministerin Baerbock so wichtig.“ Laut UN-OCHA haben insgesamt rund 7,6 Millionen Menschen ihre Heimatorte im Sudan verlassen.
 
„Es muss sichergestellt werden, dass die letzten Mai unterzeichnete ‚Jeddah-Erklärung zum Schutz der Zivilisten im Sudan‘ vollumfänglich umgesetzt wird“, so Meier. „Es kann nicht sein, dass Kinder zum zweiten oder dritten Mal mit ihren Familien innerhalb des Landes fliehen müssen, aus realer Angst vor schweren Menschenrechtsverletzungen wie sexualisierter Gewalt. Jede weitere Flucht verstärkt auch das Trauma bei den Kindern – eine schwere Hypothek für ihre Entwicklung und die Zukunft des Sudan.“ 
 
World Vision ist trotz vieler Herausforderungen vor Ort im Einsatz. In Ost-Darfur, Süd-Kordofan und Blue Nile State sowie im Al Jazirah State verhilft das Kinderhilfswerk geflüchteten Familien zu medizinischer Notversorgung, Nahrungsmitteln und Trinkwasser sowie psychosozialen Hilfen. Die Arbeit wird unter anderem vom Auswärtigen Amt, vom BMZ und von der EU gefördert.  In Nachbarländern wie dem Südsudan und dem Tschad unterstützt World Vision mehrere Grenzregionen dabei, die geflüchteten Menschen aufzunehmen und Kindern Schutz zu bieten. Insgesamt sind fast 25 Millionen Menschen, fast die Hälfte der Bevölkerung, laut UN-OCHA auf humanitäre Hilfe angewiesen. Der von den Vereinten Nationen ermittelte Finanzierungsbedarf für humanitäre Hilfe in diesem Jahr ist jedoch bisher nur zu 3,1 Prozent gedeckt.  

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Service für Redaktionen: Marwin Meier steht (in Berlin) für Interviews zur Verfügung. Gerne vermitteln wir auch ein Gespräch (in Englisch) mit unserem Sudan-Landesbüroleiter Jeff Wright, der in Port Sudan erreichbar ist.  
 
World Vision ist ein internationales Kinderhilfswerk, das sich seit mehr als 70 Jahren gegen Ungerechtigkeit und Armut einsetzt. Das Kinderhilfswerk ist in rund 100 Ländern aktiv und konnte allein im vergangenen Jahr mehr als 11 Millionen Menschen mit humanitären Hilfsprogrammen unterstützen.  World Vision hilft Kindern in Krisen und Katastrophen zu überleben und unterstützt Familien langfristig dabei, sich selbst versorgen zu können. Nachhaltige Hilfe für eine gerechtere Welt für Kinder. 

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At this time, it is very difficult to move from Port Sudan to any of World Vision's program areas, mainly because of the nature and location of the conflict. Accessing these areas requires cross-line access, which then requires permission and coordination with all parties to the conflict. Some of the areas where World Vision works, particularly in South Kordofan, South Darfur, and East Darfur are almost entirely inaccessible from outside. Access in these places remains a day-by-day problem. Of course, the very best scenario for Sudan would be an immediate and complete ceasefire by all parties to the conflict, followed by unfettered humanitarian access, especially in those areas most isolated and underserved so far. We ask all parties to the conflict to respect International Humanitarian Law and and to allow INGOs and the UN access to affected populations as soon as possible and with minimal bureaucratic or other obstruction.
Jeff Wright, Country Director, World Vision Sudan
19 Millionen Kinder können nicht mehr zur Schule gehen und verpassen damit nicht nur Bildungschancen, sondern auch Schulmahlzeiten, die sie vor Hunger und Unterernährung bewahren. Der Konflikt hat viele Märkte zerstört und beeinträchtigt in vielen Regionen auch die Produktion von Lebensmitteln. Eine vollständige Beendigung der Gewalt und sichere Zugänge für Helfer in isolierte Gebiete würden die Lage entscheidend verbessern; darum ist die Reise von Ministerin Baerbock so wichtig.
Marwin Meier, Referent für Flucht und Migration bei World Vision Deutschland