Umweltfreundliche Geschenke mit Pfiff ein Verkaufsschlager: Ausbildungsprojekt unterstützt Integration ukrainischer Frauen in Moldawien

Mit ihren schön und umweltfreundlich verpackten Präsenten aus ukrainischem Kunsthandwerk bereichern frisch ausgebildete Unternehmerinnen wie Olga, Lena und Maria nicht nur europäische Weihnachtsmärkte, sondern verkörpern auch die Chancen für ein gelingendes Zusammenleben von Migrantinnen und Migranten mit ihrer Aufnahmegesellschaft. 

Olgas sechseckiges Uhrwerk zieht viele neugierige Blicke auf sich. Beim genaueren Hinsehen entpuppt es sich als kunstvolle Verpackung für verschiedenste Leckereien mit Nüssen, Mandeln und Trockenfrüchten. Ein originelles Weihnachtspräsent, das zu Olgas Freude innerhalb weniger Stunden zum Verkaufsschlager wird, ebenso wie ihre selbstgemachten walnussförmigen Kekse.

Gemeinsam mit anderen aus der Ukraine geflüchteten Frauen präsentierte Olga ihre Produkte vor einigen Tagen auf einem Markt in Moldawien, der ein beliebter Treffpunkt für Liebhaber biologischer, lokal hergestellter und umweltfreundlicher Waren ist. Die Ausstellung der Frauen zeigte einer breite Palette einzigartiger Produkte – von  besonderen kunsthandwerklichen Geschenken bis hin zu traditionellen Lebensmitteln, Süßigkeiten und Snacks zum Naschen.

Einen Monat lang hatten die ukrainischen Frauen vorher jeweils einen gastronomischen Ausbildungskurs absolviert. World Vision unterstützte die Kurse in Zusammenarbeit mit WEWorld und Katalyst Kitchens, um den Frauen zu helfen ihren Lebensunterhalt selbständig zu sichern und ihre soziale Integration im Aufnahmeland zu fördern. Die Initiative erwies sich als auch als guter Einstieg in einen Austausch mit moldawischen Kunsthandwerkerinnen, die ebenfalls an den Kursen teilnahmen. Die gemeinsame Arbeit an Produkten und ihrer Präsentation bot den insgesamt 100 Teilnehmerinnen viele Gesprächsmöglichkeiten zu kulturellen Werten und Traditionen, wie Projektleiterin Adela Softic feststellte. "Diese Initiative brachte lokale und geflüchtete Unternehmerinnen zusammen und förderte ein starkes Gefühl von Integration, Gemeinschaft und Zusammenarbeit."

Tamara Șchiopu, die Organisatorin des Bauernmarktes und Dozentin für Kunsthandwerk und Marketing in den Gastronomiekursen, fügt hinzu: "Wir engagieren uns für die Förderung umweltfreundlicher Verpackungspraktiken und die Stärkung lokaler, handwerklicher Lebensmittelunternehmen." Der Markte habe eine proaktive Haltung zur Unterstützung gefährdeter Bevölkerungsgruppen eingenommen, indem auch kostenlose Mietflächen angeboten würden.

"Die Schulung war sehr interessant und leicht anwendbar“, erzählt Olga, die 2022 aus Odessa nach Moldawien flüchtete. „Ich bin entschlossen, mein Geschäft mit Lebensmittel-Spezialitäten in Moldawien auszubauen". Sie hofft, ihre Familie und den Schulbesuch ihrer zwei Kinder damit unterstützen zu können und bedankt sich bei den Organisationen, die sie unterstützt haben: "Ihr habt meinen Traum wahr gemacht."

Lena, die seit einem Jahr in Moldawien lebt, empfand den Kurs ebenfalls als sehr nützlich. Er habe ihr nicht nur neues Wissen vermittelt, sondern auch ihre Kreativität gefördert. Lena verkauft Tee-Sets, die sehr individuell, beliebt und umweltfreundlich sind. "Wir haben viel gelernt und es hat mir wirklich Spaß gemacht. Es wäre toll, wenn wir weiterhin an solchen lokalen Märkten teilnehmen könnten. Für ukrainische Flüchtlinge ist es schwer, in Moldawien zu leben, weil die Wohnungsmieten gestiegen sind und die meisten Arbeitgeber uns nicht für hoch bezahlte Jobs einstellen wollen. Unsere Ausgaben übersteigen unsere Einnahmen und dieses kleine Unternehmen könnte uns helfen", erklärt Lena, die stolz auf ihr Abschlusszertifikat ist.

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