UN-Ernährungsgipfel in Rom: Abhängigkeiten des Südens müssen reduziert und ökologisch nachhaltige Konzepte gestärkt werden
Heute beginnt in Rom ein dreitägiger UN-Ernährungsgipfel, der von der italienischen Regierung und der FAO ausgerichtet wird. Es geht dabei um eine Bestandsaufnahme zur Umwandlung der Ernährungssysteme, die als dringend notwendig erachtet wird, um Hunger global effektiv zu bekämpfen und die 2015 verabschiedeten Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Mit der Umwandlung soll unter anderem erreicht werden, dass allen Menschen ausreichend und gesunde Nahrung zur Verfügung steht, die Landwirtschaft krisenfester wird und der Planet vor weiteren Unweltzerstörungen bewahrt wird. Zugleich wird das Ziel verfolgt, dass Millionen Erzeuger und Erzeugerinnen von Nahrungsmitteln besser von ihrer Arbeit leben können als bisher, da viele derzeit in extremer Armut leben.
Hier finden Sie ein Statement zu Erwartungen der World Vision-Expertin für Ernährung und Gesundheit, Fiona Üllendahl, die diese Woche am UN-Gipfel teilnimmt.
"Zwei Jahre nach dem ersten Un-Ernährungsgipfel ist die Zahl der hungerenden und unternährten Menschen noch immer exorbitant hoch – allein 2022 waren über 783 Millionen Menschen von Hunger betroffen. Es fehlt vor allem an einer gewissen Verbindlichkeit für die getroffenen Beschlüsse. Nur allein mit „Good Will“ und reinen Absichtserklärungen wird die katastrophale Welternährungslage nicht in den Griff zu bekommen sein. Zudem verschärft Russland mit seiner Aufkündigung des Getreideabkommens die Lage in armen Ländern, die von den Getreidelieferungen abhängig sind, weiter. Diese Abhängigkeiten müssen dringend aufgebrochen und die Länder des globalen Südens in die Lage versetzt werden, sich selbst ausreichend mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen zu versorgen.
In den Plänen zur Umgestaltung der Ernährungssysteme müssten ökologisch-nachhaltige Konzepte und eine faire Marktteilhabe der landwirtschaftlichen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern stärker als bisher berücksichtigt werden. Diese Forderung unterstreichen wir in Rom auch mit Beiträgen von Betroffenen und Prionieren des Wandels. Zudem sollte das Menschenrecht auf Nahrung bei allen gefassten Beschlüssen als zentrale Grundlage gelten. In dieser Hinsicht ist von dem Gipfel jedoch leider wenig zu erwarten."
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