World Vision fordert neue Nachhaltigkeitspolitik der G7

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Doppelbelastung durch Covid und Klimakrise trifft ärmere Länder besonders hart

Friedrichsdorf/Berlin, 10.06.2021

Viele ärmere Länder seien gleich mehrfach betroffen: Sie tragen die Hauptlast der Folgen des Klimawandels und müssten zunehmend mit Extremsituationen wie Dürren und Überschwemmungen umgehen. Zum anderen steigt in einigen Ländern die Zahl der Covid19-Erkrankten rasant an, wie etwa im südlichen Afrika und Teilen Lateinamerikas.

Zum Auftakt des G7-Gipfels im englischen Carbis Bay fordert die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision eine neue Nachhaltigkeitspolitik der sieben führenden Industrienationen. Klimaschutz und Pandemiebekämpfung könnten nicht unabhängig voneinander gesehen werden, so die Organisation.

Viele ärmere Länder seien gleich mehrfach betroffen: Sie tragen die Hauptlast der Folgen des Klimawandels und müssten zunehmend mit Extremsituationen wie Dürren und Überschwemmungen umgehen. Zum anderen steigt in einigen Ländern die Zahl der Covid19-Erkrankten rasant an, wie etwa im südlichen Afrika und Teilen Lateinamerikas.

„Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie haben ärmere Länder um Jahre, wenn nicht Jahrzehnte zurückgeworfen“, erklärte Marwin Meier, Gesundheitsexperte bei World Vision. „Extreme Armut ist eine Folge davon. Deshalb brauchen die betroffenen Länder massive Hilfen für den Umgang mit dieser doppelten Krise.“

Eine neue Nachhaltigkeitspolitik müsse, so Meier, deshalb beide Faktoren beinhalten: Klimaschutz und Gesundheitsschutz. Dieser sogenannte One-Health-Ansatz basiert auf dem Verständnis, dass die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt eng miteinander zusammenhängt. Meier: „Wir haben gesehen, dass zum Beispiel Luftverschmutzung das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs bei Covid19-Infizierten deutlich erhöht. Wir wissen, dass Viren den Zoonose-Sprung leichter machen, wenn die Lebensräume ihrer eigentlichen Wirtstiere vernichtet werden. Wichtig ist, dass die G7 diese Problematik erkennen und finanziell, aber auch konzeptionell deutliche Zeichen setzen.“

Deshalb, so der Gesundheitsexperte, müssten einerseits die finanziellen Mittel für die Klimahilfen kräftig aufgestockt werden: „Zugleich muss sich Deutschland bei den G7 für eine gerechte Verteilung der Covid19-Impfstoffe stark machen. Das allein aber reicht noch nicht – wir brauchen mittelfristig den Aufbau eines weltweiten Gesundheitssystems im Einklang mit einem weltweiten Konzept zur Bekämpfung des Klimawandels. Der One-Health-Ansatz ist dafür gut geeignet.“

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Über World Vision Deutschland e.V.
World Vision ist eine unabhängige christliche Kinderhilfsorganisation mit über 70 Jahren Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Nothilfe. Unser Fokus liegt darauf, den am stärksten gefährdeten Kindern Chancen zu bieten, ein erfülltes Leben zu führen.  In rund 100 Ländern arbeiten wir mit Spenderinnen und Spendern, Kindern und Jugendlichen, Dorfgemeinschaften, Regierungen und vielen Partnern transparent zusammen, um nachhaltig Armut und Ungerechtigkeiten zu überwinden. World Vision Deutschland e.V. führt derzeit 280 Projekte in 48 Ländern durch und erreicht damit rund 16 Millionen Menschen. Mit der internationalen Kampagne „It Takes a World to end Violence against Children“ setzt sich World Vision dafür ein, Gewalt gegen Kinder in jeder Form zu beenden.

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Wir haben gesehen, dass zum Beispiel Luftverschmutzung das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs bei Covid19-Infizierten deutlich erhöht. Wir wissen, dass Viren den Zoonose-Sprung leichter machen, wenn die Lebensräume ihrer eigentlichen Wirtstiere vernichtet werden. Wichtig ist, dass die G7 diese Problematik erkennen und finanziell, aber auch konzeptionell deutliche Zeichen setzen.
Marwin Meier, Gesundheitsexperte bei World Vision