Berchtesgadener Land steigert Regionalzutaten
Nach der Milch jetzt auch Zucker BioFair & Regional
Piding, 07. Dezember 2021: „Rundum fair – Süd trifft Nord“ unter diesem Motto starte-te die Molkerei Berchtesgadener Land vor zehn Jahren die Zusammenarbeit mit dem Fair-Handelshaus GEPA. Seither liefert die Pidinger Traditionsmolkerei Naturland Fair zertifiziertes Milchpulver für deren Fair-Schokoladensortiment. Inspiriert von dieser fairen Kooperation wurde neben dem eigenen Rohstoff Milch auch der Zucker im Berchtesgadener Land Bio-Alpenmilchsortiment in Naturland Fair Qualität verwendet. Bio und fair bleibt der Zucker weiterhin und ist ab Februar nun auch noch regional. Mit der Umstellung von Rohrzucker aus Paraguay auf Rübenzucker aus Süddeutsch-land trägt Berchtesgadener Land dem Wunsch der Konsument:innen nach mehr Regio-nalität und der Berücksichtigung des CO2-Fußabdrucks entlang der Wertschöpfungs-kette inklusive des Transports Rechnung.
Regional ist das neue Bio
Immer mehr Verbraucher:innen sind überzeugt, dass Rohstoffe, die es in unseren Breiten gibt, auch in unseren Lebensmitteln verarbeitet werden sollten. Das ist gut für Umwelt, Ökobilanz, Verkehr und natürlich auch für unsere heimische Landwirtschaft. Naturland ist der erste und immer noch einzige ökologische Anbauverband in Deutschland, der neben den ökologischen Erzeuger- und Verarbeitungs-Richtlinien zusätzliche Fair-Standards auf-gestellt hat – und das bereits vor über zehn Jahren. Als erstes Unternehmen in Deutsch-land stellte sich die Molkerei Berchtesgadener Land 2010 den Naturland Fair Standards. Seither hat die Molkerei jährlich die Zertifizierung erfolgreich erhalten und vermarktet die Milch mit dem Label Naturland Fair. Inzwischen werden auch Rübenzucker-Landwirt:innen und Zuckerverarbeiter im Norden von Naturland fair zertifiziert. Zur För-derung von regionalen Kreisläufen werden daher die Rezepturen der gesüßten Berchtesga-dener Land Bio-Alpenmilchprodukte im Frühjahr 2021 von Rohrzucker auf Rübenzucker umgestellt und dieser von der Erzeugergemeinschaft Rebio aus Rottenburg bezogen. Damit steigt der Anteil an heimischen Zutaten im Sortiment auf 85 bis 86 Prozent.
Zuckerrüben – Nachfahre der gemeinen Rübe
Die Zuckerrübe ist als landwirtschaftliche Kulturpflanze die bedeutendste Zuckerpflanze der gemäßigten Breiten. Sie entstand erst Mitte des 18. Jahrhunderts züchterisch aus der Wilden Rübe bzw. Möhre. Der Zuckergehalt wurde durch natürliche Züchtung und Ausle-se auf einen heute üblichen Zuckergehalt von 18 bis 20% gesteigert. Die bei der Zucker-produktion anfallenden Nebenprodukte sind wertvolle Futtermittel oder Substrat für Fer-mentationen. Die Rübe wächst ideal auf nährstoff- und humusreichen Böden wie z.B. im Ries bei Nördlingen in Süddeutschland.
Simone Leitz ist eine der Zuckerrübenbäuerinnen
Simone Leitz, 33 Jahre alt, ist eine von aktuell 39 Naturland Bauern:Bäuerinnen, die der Erzeugergemeinschaft Rebio angehören. Sie bewirtschaftet gemeinsam mit ihren Eltern den Grün-Hof als Rau GbR in Baldingen im Nördlinger Ries als reinen Ackerbaubetrieb, seit 2021 nach den Naturland Richtlinien. Auf Bio hatten ihre Eltern die Bewirtschaftung aber schon 2003 umgestellt. Damit hat sich die manuelle Arbeit deutlich erhöht, denn Zuckerrüben sind Hackfrüchte und müssen seither circa drei Mal im Jahr von Hand ge-hackt werden – mit einem Arbeitsaufwand von circa 100 Stunden pro Hektar. Die besonde-re Struktur und Bodenqualität verdankt die Region einem Meteoriteneinschlag vor 15 Mil-lionen Jahren. Die humusreichen Böden im Ries sind ideal für Ackerbau. Neben Zuckerrü-ben werden auch Zwiebeln und Rote Bete als Sonderkulturen angebaut. Zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit achtet Familie Leitz beim Rübenanbau auf eine abwechslungsreiche Fruchtfolge mit Getreide und Leguminosen und setzt auf selbst hergestellten Grüngut-kompost.
Mit der Verarbeitung des Rübenzuckers in den Naturland Fair zertifizierten Produkten der Molkerei Berchtesgadener Land erschließt sich für Simone Leitz und die anderen Erzeu-ger:innen eine regionale und langfristig sichere Vermarktung für ihre Bio-Zuckerrüben. Damit rechnet sich der hohe Aufwand des manuellen Einsatzes im biologischen Anbau und die Betriebe können wirtschaftlich weitergeführt werden. „Bio-Produkte der Molkerei-genossenschaft Berchtesgadener Land stehen bei uns schon seit langem immer wieder auf dem Tisch“, so Simone Leitz. „Dass nun unsere Zuckerrüben ein Teil davon sind, gibt mir ein wirklich gutes Gefühl und ich bin sicher, die Alpenzwerge werden meinem Sohn jetzt noch besser schmecken.“
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