Die Wasserstoffprojekte mit Anschluss an das Fernleitungsnetz sind über ganz Deutschland verteilt. Das bedeutet, wir brauchen zeitnah eine überregionale, leitungsgebundene Transportinfrastruktur für Wasserstoff, um Wasserstoffquellen mit den entsprechenden Wasserstoffsenken zu verbinden. Volkswirtschaftlich am günstigsten ist es, diese überwiegend durch Umstellung bestehender Leitungen auf Wasserstoff aus dem Erdgasnetz heraus zu entwickeln.
Das auf ewigem Wachstum des BSP basierende Wirtschaftssystem, in dem die Interessen der fossilen Brennstoffe, der Nahrungsmittelindustrie und der Landwirtschaft die CO2-Werte sowie Abholzung, Rodung von Land und Überfischung in die Höhe treiben, ist nicht mehr zweckmäßig, wenn die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre in möglichst kurzer Zeit gesenkt werden soll.
Als Eltern und Großeltern sind wir genauso entsetzt wie alle anderen über das, was auf uns zukommt. Aber als Wissenschaftler wissen wir, dass es Möglichkeiten gibt, das Schlimmste zu verhindern und sich anzupassen. Aber nur, wenn die Regierungen in Europa und weltweit jetzt Verantwortung übernehmen und Führungsstärke zeigen
Die enorme Zahl der Projekte belegt eindeutig, dass wir frühzeitig eine Wasserstoffinfrastruktur bereitstellen müssen. Nur so können wir das Energiesystem fit für die Zukunft machen und die ehrgeizigen deutschen Klimaschutzziele erreichen.
Wasserstoff und Grüne Gase spielen eine zentrale Rolle für die Energiewende. Ohne sie ist eine Dekarbonisierung der Sektoren Industrie, Verkehr und Gebäude nicht denkbar.
Als Indikator für die Bewertung der Klimaauswirkungen eines neuen Gebäudes oder einer Renovierung sollten die Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus betrachtet werden, d.h. sowohl die Emissionen, die durch die Produktion der Baustoffe und Bauarbeiten entstehen, als auch die Emissionen, die durch die Nutzung des Gebäudes in den Jahren danach entstehen. In knapp 10 Jahre schließt sich die Tür für die Begrenzung der globalen Erwärmung auf weniger als 1,5 °C.
Ein Land ohne leistungsfähige und gut ausgebaute Wasserstoffinfrastruktur wird in Zukunft als Industriestandort nicht mehr attraktiv sein. Daher brauchen wir einen Rahmen für die integrierte Planung und Finanzierung von Gas- und Wasserstoffinfrastruktur.
Überschüssige Biomasse aus der Holzindustrie nutzen zu können, ist also nicht nur günstiger und klimafreundlich, sondern auch ein Akt der nationalen Befreiung!
"Im Jahr 2013 produzierten wir noch den größten Teil unserer Fernwärme mit aus Russland importiertem Erdgas. Seitdem haben wir in rasantem Tempo und großem Umfang von Gas zu erneuerbaren Energiequellen umgestellt."
Wir sehen neue Herausforderungen auf uns zukommen, da Biomasse zunehmend auf ihre tatsächlichen Klimaauswirkungen hin untersucht wird. Und obwohl die in unseren Netzen verwendete Biomasse ein nachhaltig gewonnenes Nebenprodukt der Holzindustrie ist, entsteht durch den globalen Wettbewerb ein immer größerer Druck, so dass sie zu einem knapperen Rohstoff wird.
Die Entscheidung der BNetzA bestätigt unsere Befürchtungen: Die Übergangsregulierung macht das Wasserstoffnetz zum Flickenteppich. Das darf nicht zum Dauerzustand werden. Nur eine integrierte Netzplanung garantiert den Aufbau eines überregionalen Wasserstoffnetzes als Rückgrat für eine wettbewerbliche Wasserstoffwirtschaft.
Der Kabinettsbeschluss lässt die zentrale Frage der Finanzierung ungeklärt und schafft damit nicht die nötige Investitionssicherheit für den Aufbau der Transportinfrastruktur für Wasserstoff.
Wasserstoff kann dazu beitragen, unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Aber der Nutzen für das Klima ist begrenzt, wenn wir fossile Brennstoffe zu seiner Herstellung verwenden - selbst mit CO2-Abscheidung und -Speicherung.
Die EU muss den Subventionen für fossile Brennstoffe ein Ende setzen. Die schnell wachsende Nachfrage nach Wasserstoff muss durch eine massive Steigerung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien gedeckt werden, zusammen mit zertifizierten Importen aus Drittländern.
Selbst in Kombination mit CO2-Abscheidung und -Speicherung hat Wasserstoff auf Basis fossiler Brennstoffe immer noch einen bedeutenden CO2-Fußabdruck.